Mobiliar vereint Sonnenschutz und Stromproduktion
Die Mobiliar hat sich vorgenommen, ihr Hauptgebäude in Bern zukunftsgerichtet umzubauen. Die Idee: Die Gebäudehülle soll vor der Sonne schützen und gleichzeitig Strom produzieren. Eine solche Lösung gab es nach den Angaben von Mobiliar bisher nicht. Sie musste also zuerst entwickelt werden. Die Vision konnte nun mithilfe der GWJ Architektur AG und Ingenieurbüro Hostettler umgesetzt werden.
Eine der grössten Herausforderungen war, dass die klassischen kristallinen Solarzellen für die Stromproduktion zwar sehr geeignet, aber nicht transparent sind. Für die Fassade waren sie damit ungeeignet. Die Experten haben versucht, die Zellen auszulasern. Das Ergebnis war jedoch nicht befriedigend, weil so die Beschattung ungenügend war. Als tauglich erwiesen sich letztendlich Dünnschichtzellen auf der Basis von amorphem Silizium. „Diese eigens für dieses Gebäude entwickelten Glaslamellen produzieren genügend Strom und sind gleichzeitig lichtdurchlässig, ähnlich einer Sonnenstore“, erklärt die Mobiliar in einer Mitteilung.
Nun besteht die gesamte Fassade des Bürogebäudes aus Glaslammellen. Diese drehen sich mit der Sonne und verändern so laufend die Gebäudeansicht. Bei Heizbetrieb im Winter stehen die Lamellen senkrecht und bewegen sich nicht.
Ergänzt wird die Produktion der Fassadenanlage durch handelsübliche kristalline Photovoltaikmodule auf dem Flachdach. Die produzierte Energie verbraucht die Mobiliar selbst. Mit ihr werden knapp 40 Prozent des Bedarfs vor Ort gedeckt. ssp