ArchitektInnen und StädteplanerInnen des 21. Jahrhunderts haben das Potential und die Verantwortung eine nachhaltige Gestaltung wie auch einen nachhaltigen Gebrauch der gebauten Umwelt zu fördern. Anstatt weitere natürliche Flächen mit Neubauten zu versiegeln, können sie bereits gebaute Strukturen erhalten, an veränderte Nutzungen anpassen, oder auch mal rückbauen, um anderen Lebewesen Platz zu schaffen. Dabei soll nicht nur die Tätigkeit des Bauens an sich nachhaltiger werden, sondern auch die Nutzung, die dadurch ermöglicht wird, so dass beispielsweise der Gebrauch des Fahrrads für den Nahverkehr nicht nur eine nachhaltigere, sondern auch eine bequemere Alternative zu jenem des Autos wird.
Künftige ArchitektInnen auf diese veränderten Aufgaben vorzubereiten, erfordert ein verändertes Studium. Neue Lehrformate zu analysieren, zu testen und weiterzuentwickeln war Ziel eines EU-geförderten Erasmus+ Projektes, das von der Universität Liechtenstein initiiert und in Kooperation mit der Hasselt Universität (BE), der Bergen School of Architecture (NO) und der Royal Danish Academy (DK) umgesetzt wurde. Unter dem Titel “Social and Environmental Impact Academy for Architects” fand zwischen Mai 2022 und Juni 2023 jeweils ein fünftägiger Workshop an den vier Partnerinstitutionen statt. Die wichtigsten Erkenntnisse des Projekts konnten im Anschluss an den vierten Workshop in Kopenhagen am "UIA World Congress of Architects" präsentiert werden.
Obwohl die einzelnen Workshops vom Forschungsschwerpunkt und den Lehrformaten der jeweiligen Universität geprägt waren, standen sie durch das verbindende Rahmenwerk der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) in enger Beziehung zueinander. In den Workshops beschäftigten sich jeweils 20 Architekturstudierende – fünf von jeder Universität – unter Anleitung eines Teams von Lehrenden und Forschenden und im Austausch mit lokalen PartnerInnen mit einem ortsspezifischen Thema. Cornelia Faisst (Hoschuldozentin, LSA) und Daniel Haselsberger (Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand, LSA) waren für die Gesamtleitung des Projektes zuständig und begleiteten alle Workshops.
Weitere Infos zu den einzelnen Workshops und wichtigsten Erkenntnissen unter: uni.li/seiaa
Liechtenstein School of Architecture, 26.10.2023