Die Universität Liechtenstein baut aktuell ein Kompetenzzentrum für Internetsicherheit auf, um den Standort Liechtenstein auf diesem wichtigen Zukunftsgebiet weiter zu stärken und konkrete Unterstützung bei Sicherheitsprojekten im Land leisten zu können. Die Gründung steht im Zusammenhang mit der richtungsweisenden Stiftung des Hilti Lehrstuhls für Daten- und Applikationssicherheit durch die Hilti AG am Institut für Wirtschaftsinformatik. Die Universität baut damit ihr Portfolio im Bereich der Digitalisierung sehr wirkungsvoll weiter aus.
Liechtenstein als führender Sicherheitsstandort
„Je mehr Dinge und Dienstleistungen im Internet sind, desto wichtiger wird der Schutz vor Zugriffen und Manipulationen, denken wir z.B. an Maschinen, Autos oder Vermögenswerte“, sagt Prof. Dr. Jan vom Brocke, Initiator und Gründer des Kompetenzzentrums. „Einen solchen Schutz können heute aber die wenigsten Organisationen und Standorte gewährleisten, sodass die Digitalisierung momentan auf einer gefährlichen Sicherheitsblase sitzt und diejenigen zu den Gewinnern zählen werden, die hier Antworten parat haben“, schildert der Institutsleiter weiter. Genau hier soll das Kompetenzzentrum ansetzen: Forscher und Praktiker stehen zur Verfügung, um Organisationen in der Region in Sicherheitsthemen „fit“ zu machen, langfristige Strategien zu entwickeln und konkrete Projekte gemeinsam mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft umzusetzen. Liechtenstein kann sich zu einem der führenden Sicherheitsstandorte weiterentwickeln und auch Gründungen im stark wachsenden Markt für Cyber Security anziehen.
Experte für Angriffsmöglichkeiten
Zeitgleich mit der Gründung des Competence Centers ist es nun gelungen, mit Gunnar Porada einen weltweit führenden Experten im Bereich Cyber Security für die Universität zu gewinnen. Porada ist seit über 25 Jahren in der IT-Security-Branche aktiv und hat dabei unterschiedliche Positionen als Berater und Produktmanager besetzt. Bekannt wurde er vor allem durch seine spektakulären Vorträge zum Thema „Live-Hacking“ und Berichterstattungen in internationalen Medien, zum
Beispiel über die Angriffsmöglichkeiten auf den elektronischen Reisepass. Porada wird ab Februar 2018 als Affiliierter Wissenschaftler und Hochschuldozent am Kompetenzzentrum mitarbeiten und ganz wesentliche Impulse für den Standort Liechtenstein setzen. „Liechtenstein eröffnet wegen der kurzen Wege, der hohen Konzentration an Unternehmen und der wissenschaftlichen Expertise seitens der Universität spannende Perspektiven und grosse Chancen zum Thema Internetsicherheit“, sagt Gunnar Porada.
Jürgen Brücker zeigt sich überaus erfreut über die sehr positive Entwicklung: Das Thema habe grösste Relevanz für Liechtenstein und die angrenzenden süddeutschen, österreichischen und Schweizer Bundesländer und Kantone. „Ich bin überzeugt, dass wir durch diese Initiative einen strategischen Beitrag für die Positionierung Liechtensteins als sicheren Datenstandort liefern“, betont der Rektor der Universität Liechtenstein.
Das Kompetenzzentrum für Cyber Security befindet sich derzeit im Aufbau und ist offen für sämtliche Organisationen der Region. Interessenten sind sehr herzlich eingeladen, sich mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik in Verbindung zu setzen.