Nach dem Einmarsch der Russen am 24. Februar 2022 sah sich die ukrainische Architekturausbildung plötzlich mit schwierigen, neuen Herausforderungen konfrontiert. Die Lehre und die Praxis der Architektur änderten sich im Handumdrehen und mussten sich einer neuen Realität stellen. Studierende und Lehrkräfte begannen, sich auf der Suche nach Sicherheit und Stabilität im Land und im Ausland zu verstreuen. Die Zukunft der Bildungseinrichtungen wurde ungewiss.
In Anbetracht dieser dramatischen Ereignisse stellten sich folgende Fragen:
• Welche Rolle spielt die Architekturausbildung während des Krieges und danach?
• Welchen Einfluss hat diese Situation auf die Ziele, Themen und Ergebnisse des Unterrichts?
• Was lässt sich aus den aktuellen Erfahrungen der Ukraine lernen?
Die Geschichte der Kharkiver School of Architecture, die von der Grösse her mit der Liechtensteiner Architekturschule LSA vergleichbar ist, versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden, während sie um ihr Überleben kämpft. Ihre Mitarbeitenden und Studierenden haben den Unterricht in den provisorischen Räumlichkeiten einer alten Universitäts-Cafeteria in Lviv wieder aufgenommen, nachdem sie zu Beginn des Krieges aus der belagerten Stadt Kharkiv geflohen waren.
Die Vernissage fand am 8. November mit einem Vortrag und einer offenen Diskussion mit dem Mitbegründer der KhSA, dem Architekten Oleg Drozdov, und einem Teil des Lehrkörpers der KhSA statt.