Alumnus des Monats Dezember 2014

Ein Netzwerk aufbauen und erhalten, sowie "einfach Student sein". Ratschläge, die Christoph Haller, MSc, Leiter Trust Banking bei der Raiffeisen Privatbank Liechtenstein AG, den Studierenden mitgeben würde. Über seine eigenen Studienerfahrungen, Berufseinstieg und Karriere spricht er im Alumni des Monats Interview.

Ein Netzwerk aufbauen und erhalten, sowie "einfach Student sein". Ratschläge, die Christoph Haller, MSc, Leiter Trust Banking bei der Raiffeisen Privatbank Liechtenstein AG, den Studierenden mitgeben würde. Über seine eigenen Studienerfahrungen, Berufseinstieg und Karriere spricht er im Alumni des Monats Interview.


Alumnus des Monats Dezember 2014, Christoph Haller, MSc

Lieber Christoph, Du hast von 2006 bis 2008 bei uns im Masterprogramm in Banking and Financial Management (seit September 2014 Master in Finance) studiert. Wie ging Dein Weg nach dem Abschluss weiter?
Ich bin immer noch bei der Raiffeisen Privatbank Liechtenstein AG in Vaduz tätig. Für ca. drei Jahre war ich als Kundenberater im Team Trust Banking tätig, im Jahr 2011 konnte ich dann die Leitung des Teams übernehmen.

Wie war es für Dich, nach dem Studium ins Berufsleben einzusteigen?

Für mich war der Einstieg glücklicherweise einfach, da ich bereits seit November 2006 in Teilzeit für die Raiffeisen Privatbank Liechtenstein AG (RPL) gearbeitet habe.

Welche Kriterien waren für Dich ausschlaggebend für die Berufswahl?

Grundsätzlich war es stets mein Ziel, in einer Bank zu arbeiten. Mein Interesse für eine Anstellung bei der RPL wurde aber zusätzlich noch verstärkt, da mich die Chance sehr reizte, etwas mitaufzubauen. Da das Team 'Trust Banking' per November 2006 gegründet wurde, war es die perfekte Möglichkeit, meinen Berufswunsch in die Tat umzusetzen.

Wie bist Du auf Deinen Arbeitgeber aufmerksam geworden?
Ich wurde direkt von meinem Arbeitgeber auf die offene Stelle angeschrieben.

Was hast Du aus Deiner Studienzeit für Deinen heutigen Beruf mitgenommen?
Abgesehen von einem sehr guten Verständnis über die Funktionsweise von Finanzmärkten sowie einem fundierten Wissen über die diversen Bereiche innerhalb des Bankings, ist es vor allem das persönliche Netzwerk, welches bis heute gepflegt wird. Zusätzlich noch die Grundregeln von erfolgreicher Kommunikation.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag heute aus?

Einen klar definierten Arbeitsalltag gibt es zum Glück nicht. Ich bin verantwortlich für ein kleines Team von 5 Personen. Seit der Gründung dieses Teams verzeichnen wir ein stetiges Wachstum. Dadurch kommen immer wieder neue Aufgaben hinzu. Da sich die Regulatorien speziell im Bankenbereich sehr stark geändert haben und sich ständig ändern werden, gibt es immer wieder neue Aufgaben und Anforderungen zu bewältigen. Zusätzlich kommt hinzu, dass heutzutage nur noch sehr selten ein potentieller Neukunde auf Eigeninitiative unangemeldet nach Liechtenstein kommt, um ein Konto zu eröffnen. Somit muss man in der Akquisition sehr mobil und flexibel sein.  Ich selbst bin viel unterwegs und zwei meiner Mitarbeiter im Team ebenfalls.

Was gefällt Dir besonders in Deinem Job?
Die Vielfalt und die Flexibilität einer kleinen, international-orientierten Bank. Im Gegensatz zu einer Grossbank gibt es bei uns viele Generalisten und weniger Spezialisten. Somit gewinnt man einen vielfältigen Einblick in verschiedene Aufgabenbereiche und man muss sich nicht nur auf ein Spezialthema beschränken.
Darüber hinaus schätze ich den Kontakt mit Kunden aus den verschiedensten Ländern der Welt sowie die Herausforderung, Lösungswege für komplexe Sachverhalte zu finden.

Was würdest Du als die grösste Herausforderung bei Deiner Tätigkeit bezeichnen?

Da ich an der Kundenfront tätig bin, ist die grösste Herausforderung heutzutage, den Kunden zu halten.

Erinnerst Du Dich an Deine grösste Herausforderung als Student?

Die Doppelbelastung zwischen Universität und Beruf war natürlich nicht einfach. Die grösste Herausforderung war, dass ich mich nach einem Arbeitstag zum Lernen motivieren musste. Mit dem Ziel eines Abschlusses vor Augen war dies jedoch stets möglich.

Welche Fähigkeiten sind Deiner Meinung nach besonders wertvoll für Deine Arbeit und wie hat Dich das Studium an der Universität Liechtenstein bei der Ausbildung dieser Fähigkeiten unterstützt?
Ich denke, dass die Fähigkeit zu kommunizieren besonders wichtig für meine Arbeit ist. Mein Team hat sich auf die Betreuung von externen Vermögensverwaltern, Fondsmanagern, Treuhändern und Versicherungen spezialisiert. Da wir es in der Akquisition und Betreuung mit professionellen Marktteilnehmern zu tun haben, ist eine offene und zeitnahe Kommunikation sämtlicher Themen für den Geschäftserfolg aller involvierten Parteien ausschlaggebend.

Woran erinnerst Du Dich besonders, wenn Du an Deine Studienzeit zurück denkst?
An einige Kommilitonen, welche zu wahren Freunden geworden sind. An manche Prüfungen, die eine echte Herausforderung dargestellt haben. An diverse Studienreisen und an die unzähligen Abende, an denen ich nach der Arbeit  Seminararbeiten schreiben musste oder mich auf Prüfungen vorbereitet habe.

Was verbindet Dich heute noch mit der Universität Liechtenstein?
Die ehemaligen Studenten, Dozenten und teilweise der Alumni-Verein. Natürlich auch die zukünftigen Absolventen. In meinem Team haben insgesamt drei Mitarbeiter ein Bachelor-Studium an der Universität Liechtenstein absolviert.

Was würdest Du den aktuellen oder zukünftigen Studierenden empfehlen, welchen „Tip“ fürs Studium hast Du für sie?
Ein Netzwerk in Liechtenstein und Umgebung aufzubauen. Es sollte nicht nur ein Ort sein, an dem man studiert und danach wieder nach Hause fährt. Das bringt die Universität und die Studierenden nicht weiter. Vielmehr sollte man auch die Zeit abseits der Vorlesungszeiten nutzen, um seine sozialen Kontakte zu fördern.

Was würdest Du heute anders machen?

Vermutlich würde ich nicht mehr so viel nebenbei arbeiten und mehr "Student" sein.

Welchen Ausgleich zu Deinem Job schaffst Du Dir?
Meine Familie ist mein grösster Ausgleich zu meinem Beruf. Sofern es die Zeit zulässt, versuche ich zudem regelmässig Sport zu treiben.

Welchen Lebenstraum hast Du noch nicht verwirklicht?
Ich habe viele Lebensträume, die ich noch verwirklichen möchte. Den grössten –meine eigene Familie zu haben und zufrieden zu sein, mit dem was man hat – konnte ich mir bereits erfüllen. Für ein glückliches Leben, ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man Träume hat und versucht, diese zu verwirklichen.