Der tiefstgelegene Punkt in Liechtenstein ist im Ruggeller Riet auf einer Höhe von 430 Meter über Mittelmeer, der höchstgelegene ist die Grauspitz mit 2599 Meter. Dazwischen liegen 2169 Meter Vertikalität mit einem durchschnittlichen Temperaturunterschied von 12 Grad Celsius, 3 verschiedene klimatische Zonen und mindestens drei unterschiedliche Hauptwindrichtungen. Die mittlere Wolkenlage ist auf 1800 Metern gelegen – darüber scheint die Sonne während es darunter möglicherweise regnet.
Man stelle sich vor, dass eine 2169 Meter lange Schnur, im Ruggeller Riet befestigt, von einem Ballon hochgezogen wird, an ihr alle möglichen Elemente befestigt sind, die in ihrem Zusammenspiel eine neue Form von „Lebensgemeinschaft“ bilden. Eben keine vertikale Stadt, sondern ein Raumschiff (woher stammt der Begriff), wahrscheinlich zerlegt in Einzelteile, die unterschiedlichen Höhenlagen nutznießend. Zusammen eine biosphärische Zweckgemeinschaft, deren Fußabdruck gerade mal zwei Quadratzentimeter beträgt, deren Dach, sprich Ballon, einen Quadratkilometer Schatten spendet.
Alle Bewohner (Studenten +) entscheiden auf welchen Höhen sie leben, arbeiten, sich austauschen und entwickeln (ist nicht gleich entwerfen) ihre neue Umwelt, die physikalischen Gesetzen gehorcht, Materialien in ihren Möglichkeiten ausschöpft und neuen sozialen Verhaltensweisen gegenüber nicht abgeneigt sind.
Wir werden integrativ physisch von einem leitenden Ingenieur der Zeppelinwerke in Friedrichshafen und psychisch von einer Soziologin begleitet. In unserer Seminarwoche besuchen wir den Luftschiffbau Zeppelin in Friedrichshafen, die europäische Weltraumorganisation (ESA) in Frankreich, das Frauenhofer Institut in Stuttgart und Alpha Romeo Racing Formel 1 in Hinwil.