Insgesamt 18 AR-Masterstudierende der Universität Liechtenstein aus elf unterschiedlichen Ländern arbeiteten in einem Entwurfsstudio im Sommersemester 2018 an dieser Studie mit.
Sie untersuchten die Auswirkungen der gesellschaftlichen Megatrends Mobilität, Digitalisierung, Demografischer Wandel, Klimawandel und Ressourcen sowie gesellschaftlicher Wertewandel auf die Raumentwicklung Liechtensteins. Insbesondere interessierte dabei, ob aus Liechtensteiner Perspektive bereits Konzepte und Massnahmen für diesen hoch kompetitiven, eng verflochtenen, grenzüberschreitenden Wirtschafts- und Lebensraums Alpenrheintal formuliert worden sind. Zusätzlich wurden im Rahmen eines Entwurfsstudios von Master-Architekturstudierenden künstlerisch-kreative Zukunftsbilder und -szenarien entwickelt.
Handlungsempfehlungen
Die Frage des «Wie weiter» mit der Raumplanung in Liechtenstein zeigt, dass das Fürstentum auf unterschiedlichen Ebenen vor grossen Aufgabenstellungen steht. Vier unterschiedliche Szenarien möglicher Entwicklungen für Liechtenstein – Dencity 113, Open.li, Liechten-Rhein und FL 100% – sind als Ausgangspunkt für eine breit angelegte Diskussion über mögliche, gewünschte und erstrebenswerte Qualitäten, zu vermeidende Gefahren und Konflikte zu verstehen. Zusammen mit der Analyse von Best-Practice-Beispielen waren die Ergebnisse der Studierenden die Grundlage für die Entwicklung Liechtensteinspezifischer Handlungsempfehlungen.
Liechtenstein ist Teil des hoch kompetitiven, grenzüberschreitenden Wirtschaftsraums der Bodenseeregion. Um hier als Land proaktiv zu reagieren, sollte Liechtenstein mit eigenen, kollektiv getragenen Ideen und Zukunftsvorstellungen die Diskussion bereichern. Die Studie schlussfolgert dabei, dass es dafür einer niederschwelligen und öffentlichkeitswirksamen Vermittlung der Herausforderungen und Chancen einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Raumplanung in Liechtenstein bedarf. Die Vision der Studie: Liechtenstein als Raum(planungs)labor, das seine kurzen Politik- und Verwaltungswege, seinen Wohlstand und seine geografische Überschaubarkeit nutzt, um eine innovative, ganzheitliche und partizipativ verankerte Raumentwicklung anzustossen.