Experten der Länder Malta, San Marino, Liechtenstein und der Schweiz referierten und diskutierten darüber, wie sich das Bewusstsein für eine hochwertige Baukultur generell in der Raumplanung, aber auch in der Wirtschaft, im Tourismus, in der Kultur und in der Schulbildung erhöhen lässt. Denn Baukultur ist nicht nur Architektur, sondern ein Konzept von vielen Einflüssen, die den sozialen Zusammenhalt, die Gesundheit und somit das Wohlbefinden der Menschen prägt.
An der Konferenz nahmen für Liechtenstein Peter Staub und Celina Martinez von der Universität Liechtenstein sowie Janine Köpfli vom Ressort Kultur vom Ministerium für Äusseres, Justiz und Kultur teil. In ihrem Vortrag betonte Celina Martinez, dass Baukultur auch in die Schulen kommen muss. "Kinder müssen etwas über ihre Kultur und Identität lernen, denn sie werden in Zukunft diejenigen sein, die entscheiden, wie wir leben und wohnen wollen." Baukultur sei nichts Abstraktes, sondern etwas Alltägliches, etwas das alle betrifft. Peter Staub sass anschliessend mit anderen Architekten und Baukultur-Experten auf dem Podium. Sie stellten sich die Frage, wie die Gesellschaft befähigt werden kann, die Verantwortung für die gebaute Umwelt zu übernehmen. "Sorge zu tragen, sich zu kümmern und sich mit etwas zu identifizieren, das ist ein Mehrwert – auch ökonomisch", sagte Peter Staub.
Das Konzept der hochwertigen Baukultur geht auf die sogenannte Davos Deklaration zurück. Im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums (WEF) im Kulturerbejahr 2018 lud Bundespräsident Alain Berset Europas Kulturministerinnen und Kulturminister zu einer Konferenz nach Davos ein. An dieser Konferenz unterstützten alle Kulturministerinnen und Kulturminister die sogenannte "Davos Deklaration für eine hochwertige Baukultur in Europa", darunter auch Liechtenstein. (ikr)