Massenweise architektonische Ideen in Form von Skizzen, Vorstudien und Zeichnungen, die heute am Schloss zu entdecken sind, zeigen: Sie sind Ideen des Liechtensteiner Künstlers und Architekten, Historikers und Burgenforschers Egon Rheinberger.
Unter dem Liechtensteiner Landestechniker und Hauptmann Peter Rheinberger ist 1859 erstmals ein Rekonstruktionsprojekt der damaligen (Teil-)Ruine Vaduz – genannt «Hohenliechtenstein» – entstanden. Das ruinöse Objekt war vermutlich schon früh eine Projektionsfigur für Peter Rheinbergers Sohn Egon. Der Liechtensteiner Künstler, Architekt, Historiker und Burgenforscher begann 1904 mit Grabungen und genauen Bauaufnahmen, wodurch er zu einem der profundesten Kenner der Vaduzer Schlossbaugeschichte wurde.
Sein Wissen konnte Egon Rheinberger als Mitglied der Schlossbaukommission von 1904 bis 1908 in die Projektierung einfliessen lassen. Er war auch verantwortlich für die wichtigsten Gestaltungsmerkmale des Wiederaufbaus: Das Treppengiebeldach, das flache Zeltdach des Bergfrieds, der Aufbau des Südrondells, Erker an der Aussenmauer, der Zwinger mit Holzbrücke und künstlich angelegtem Burggraben stammen alle aus der Feder des Liechtensteiners – Jahre bevor sie durch Auswärtige zur Ausführung gebracht wurden.