Projektdauer: 01/01/2021 - 31/12/2023
Projektträger: Universität Vilnius
Projekt Nr: S-BMT-21-6 (LT08-2-LMT-K-01-051)
Projektpartner: General Jonas Žemaitis Military Academy of Lithuania (Litauen), Norwegian University for Technology and Science (Norwegen), Østfold University College (Nor-wegen), Riga Technical University (Lettland), Tallinn Univer-sity of Technology (Estland), Universität Liechtenstein, Vi-dzeme University of Applied Sciences (Lettland)
Verantwortlicher Forscher an der Universität Liechtenstein: Prof. Dr. Pavel Laskov
Zusammenfassung:
Aufgrund der zunehmenden Zahl von Cyberangriffen sowie deren technologische Weiterentwicklung besteht weltweit eine hohe Nachfrage an gut ausgebildeten Spezialisten im Bereich Cybersicherheit. In den baltischen Ländern hat Cybersicherheit aufgrund der geopolitischen Lage oberste Priorität. Alle Wirtschaftssektoren sind auf den Schutz vor Cyberkriminalität angewiesen. Bei mehr als 90 % aller Cybervorfälle sind Menschen sowohl als Angriffsziele als auch als Verteidiger zu sehen, die über ein breites Spektrum an technischen und allgemeinen Kompetenzen verfügen sollten. International besteht jedoch ein erheblicher Mangel an wissenschaftlichen Kenntnissen in der Frage, welche Rolle menschliche Faktoren in der Cybersicherheit einnehmen. Die Einrichtung eines internationalen und interdisziplinären Forschungsteams wird den dahingehenden Bedarf an einem wissenschaftlichen Verständnis der menschlichen Grenzen und Fähigkeiten in der Cyber-Kill-Chain decken.
Das Projektkonsortium bestehend aus den drei baltischen Ländern sowie ihren Partnern aus Norwegen und Liechtenstein untersucht das menschliche Verhalten im Bereich Cybersicherheit und verbindet dabei die Forschungsbereiche Informatik, Psychologie und Humangenomik. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines umfassenden, wissenschaftlich fundierten und interdisziplinären Rahmens für die Entwicklung und Bewertung allgemeiner sowie fachbezogener Kompetenzen der derzeitigen und künftigen Arbeitskräfte im Bereich der Cybersicherheit. Als Datengrundlage dient die Aufzeichnung von internationalen Cybersicherheitsübungen. Die Risikobewertung und die Bildungskomponenten werden in der studentischen Umgebung getestet. Statistische und Data-Mining-Verfahren werden eingesetzt, um vielschichtige Daten zu interpretieren und Korrelationen zwischen genetischen, verhaltensbezogenen und technischen Fähigkeiten unter Stressbedingungen zu identifizieren.
Das Projekt wird zur Entwicklung einer Reihe von Methoden und Instrumenten führen, die spezifische Softwarekomponenten zur Datenerfassung und -analyse, Selbstauskunftsinstrumente zur Erfassung von Sachdaten zu sozialen Verhaltensmustern, Empfehlungen zur Berücksichtigung spezifischer biologischer Markerinformationen, ein maßgeschneidertes Genotypisierungsarray, eine Methodik zur Entwicklung und Bewertung von Kompetenzen sowie den Prozess der Risikobewertung auf der Grundlage der gemeinsamen interdisziplinären Daten umfassen.
Projektziele:
Das Hauptziel der Projekts besteht darin, die Leistung des Cybersecurity-Spezialisten (CS) zu optimieren, indem mögliche Verbesserungen aus drei verschiedenen Blickwinkeln identifiziert werden: die Betrachtung des Menschen als biologische Einheit, die Analyse von Verhaltensmustern der Person und durch die Auseinandersetzung mit den notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten des Cybersecurity-Spezialisten.
Das Projekt basiert auf der Hypothese, dass es möglich ist, Cyber-Kompetenzen zu erfassen, die erforderlich sind, um Cyber-Kriminalität zu verhindern, Infrastrukturen zu verteidigen sowie gegen Cyber-Missbrauch Widerstand zu leisten, um im Anschluss einen vernünftigen Weg zur Kompetenzverbesserung für CS zu entwickeln. Im Umgang mit kritischen Infrastrukturen oder lebenswichtigen Unterstützungssystemen gibt es aktuell keine Instrumente, die eine Bewertung der menschlichen Eigenschaften oder der inhärenten Risiken ermöglichen, beziehungsweise sofern diese vorhanden sind, fehlt die wissenschaftliche Validierung der Forschungskomponenten.
Die angestrebten Ergebnisse umfassen a) die Identifizierung von Schlüsselindikatoren für die Leistung bei Schulungen und Übungen auf Einzel- und Teamebene, um eine Grundlage für eine umfassende Bewertung von Cyberkompetenzen zu schaffen, b) die Entwicklung von Methoden zur Bewertung und Vorhersage der Leistung von Menschen bei individuellen Aufgaben sowie bei kollaborativer Entscheidungsfindung im Cyberspace, c) die Entwicklung spezifischer Instrumente zur Leistungsförderung von Menschen bei der Bewältigung von Stresssituationen, die technisches Wissen erfordern.
Finanzierung:
Das Projekt "Advancing Human Performance in Cybersecurity" wird von Island, Liechtenstein und Norwegen im Rahmen des Baltischen Forschungsprogramms mit ca. 1 Mio. EUR durch EUA-Zuschüsse (http://www.eeagrants.org/) unterstützt. Ziel des Programms ist, das Forschungspotenzial der baltischen Staaten, Islands, Liechtensteins und Norwegens zu konsolidieren, die regionale Zusammenarbeit in der für die Länder relevanten Forschung zu stärken und die Lücke zwischen der nationalen Forschungsfinanzierung und der Strukturhilfe der Europäischen Union zu schließen.
Repository der Projektergebnisse: