Am vergangenen Freitag ging der vierte Liechtenstein Kongress an der Universität Liechtenstein mit grossem Erfolg zu Ende. Mehr als 200 Besucher aus allen Teilen Europas informierten sich in Vorträgen und Diskussionsrunden über die Zukunft der Nachhaltigen Raumentwicklung.
Am vergangenen Freitag ging der vierte Liechtenstein Kongress an der Universität Liechtenstein mit grossem Erfolg zu Ende. Mehr als 200 Besucher aus allen Teilen Europas informierten sich in Vorträgen und Diskussionsrunden über die Zukunft der Nachhaltigen Raumentwicklung.
Der Liechtenstein Kongress erwies sich erneut als Inspirationsquelle und Ideengeber für die Region Bodensee-Alpenrhein und darüber hinaus. Das belegen die zahlreichen Gäste aus Italien, Österreich, Ungarn und der Tschechischen Republik. In ihrer Eröffnungsrede freute sich Marlies Amann-Marxer, Ministerin für Infrastruktur und Umwelt, über die hohe Teilnehmerzahl. «Das Thema Nachhaltigkeit entspricht einem Bedürfnis der Bevölkerung. Dieser globalen Aufgabe kann sich heute niemand mehr entziehen.»
Dreissig hochkarätige Experten und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Umwelt gaben Einblick in ihre Arbeit. Welche Anforderungen stellt die Nachhaltigkeit in Zukunft an das Bauen? Welcher Nutzen eröffnet sich Investoren? Wie könnte eine nachhaltige Immobilienstrategie aussehen? Und wie lässt sich die Gesellschaft weiter für diese Themen sensibilisieren? All das waren Schwerpunkte des ersten Kongresstages.
Best Practice Beispiele vorgestellt
Einen eindrucksvollen Vortrag lieferte unter anderem Werner Sobek, Professor am Illinois Institute of Technology in Chicago. Der Architekt und Ingenieur hat sich seit vielen Jahren dem Nachhaltigen Bauen verschrieben und entwirft ausschliesslich Gebäude, die nahezu vollständig recycelbar und emissionsfrei sind. Während Sobek die Wiederverwertbarkeit seiner Materialien in den Vordergrund rückt, sieht Cornel Widmer, Head of Group Real Estate im Investment Management der Swiss Insurance Company Ltd., enormes Einsparpotential in der Haustechnik. Der Energiebedarf eines Einfamilienhauses in den 1960er-Jahren lag durchschnittlich bei 180 kWh/qm. Im Gegensatz dazu verbraucht ein neues Einfamilienhaus heute im Schnitt nur noch 55 Kwh/qm.
Podium zum Thema "Kleiner Fussabdruck - grössere regionale Wertschaffung?"
(v.l.n.r.): Ludwig Karg, Peter Droege, Hansruedi Kunz, Remo Looser, Hans-Martin Neumann, Christopher Klages.
Zurich Klimapreis: Präsentation der Gewinner
Zum Abschluss des ersten Kongresstages wurden am Abend die Gewinnerprojekte des Zurich Klimapreises Schweiz & Liechtenstein 2012 präsentiert. Mit dem Klimapreis fördert Zurich Versicherungen nachhaltige Projekte aus den Bereichen Wohnen, Konsum und Mobilität, die zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen, den Ressourcenverbrauch senken und ein Umdenken fördern. Aus 100 eingereichten Projekten hat die Jury drei Gewinner ermittelt. Das Liechtensteiner Unternehmen BVD Druck Verlag AG aus Schaan verpasste mit dem Projekt einer ganzheitlichen, klimaneutralen Druckerei nur knapp einen Podestplatz und wurde mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
Ludwig Karg,B.A.U.M. Consult GmbH, präsentierte das Forschungsprojekt "AlpStore", das auf eine klimastabile Infrastruktur der Alpen zielt
Autonome Energiemodelle für Region
Der zweite Kongresstag widmete sich der Infrastruktur der Zukunft: Welche autonomen Energiesysteme sind für die Region interessant? Wie lässt sich der daraus gewonnene Strom langfristig speichern? Wie könnte die Wertschöpfungskette unter Einbezug von Land, Gemeinden und Region aussehen? Hansruedi Kunz, Abteilungsleiter Energie des Kantons Zürich und Vorsitzender der Energieplattform Internationale Bodenseekonferenz (IBK), machte deutlich: «Nachhaltige Raumentwicklung hat viele Facetten. Die Ausgangslage der Länder ist verschieden, aber viele Wege führen zum Ziel.» Die IBK will die gesamte Bodenseeregion als Lebens-, Natur-, Kultur-, und Wirtschaftsraum erhalten und fördern. Sie stärkt deshalb die regionale Zusammengehörigkeit über Grenzen hinweg. «Starten sie jetzt», lautete Kunz‘ Empfehlung an die Kongressteilnehmer.
Projekte zum Anfassen
Am Nachmittag des zweiten Kongresstages stand die Verbindung von Theorie und Praxis auf dem Programm. Verschiedene Exkursionen führten die Teilnehmer in die Natur oder zu klimaneutralen Unternehmen der Umgebung. Grosse Nachfrage herrschte für die Exkursion nach Malbun.
Organisator und Initiant Professor Peter Droege, Inhaber des Lehrstuhls für Sustainable Urban Design an der Universität Liechtenstein, zeigte sich am Ende des zweitägigen Kongresses zufrieden. «Es ist schön zu sehen, wie die Arbeit von Jahren Früchte trägt. Gäste, die einmal hier waren, kommen gerne wieder.»
Weitere Informationen zum Liechtenstein Kongress unter www.uni.li/li-congress.
Liechtenstein Kongress 2013 - Impressionen Tag 1 + 2
Video Tag 1 auf der YouTube Playlist
Video Tag 2 auf der YouTube Playlist
Fotos auf der Kongress Homepage
Medienmitteilung und Fotos
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