Am 27. November 2014 fand die Preisverleihung des Banking Awards an der Universität Liechtenstein statt, die auchals Plattform zur Vernetzung mit Wirtschaftsvertretern diente. Der Liechtensteinische Bankenverband und die Universität Liechtenstein zeichneten zwei Absolventen aus dem Bereich Banking und Finance für hervorragende wissenschaftliche und praxisrelevante Leistungen ihrer Thesis-Projekte aus.
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Medienmitteilung
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Vierzehn Abschlussarbeiten aus dem Masterstudiengang «Banking and Financial Management» und dem Bachelorstudiengang «Betriebswirtschaftslehre mit Vertiefung in International Financial Services» stellten sich der Begutachtung durch die sechsköpfige Fachjury. Die diesjährigen Preisträger heissen Radovan Studník aus Brno und Michael J. Weiser aus Wien. Für ihre eingereichten Thesis-Projekte im Rahmen des absolvierten Bachelor- bzw. Masterstudiums erhielten die beiden Absolventen die mit je CHF 2´500.00 dotierte Auszeichnung aus den Händen von Simon Tribelhorn, Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbandes, und Prof. Dr. Marco J. Menichetti, Lehrstuhl für BWL, Bank- und Finanzmanagement am Institut für Finanzdienstleistungen der Universität Liechtenstein. Im Anschluss daran präsentierten sie dem fachkundigen Publikum ihre prämierten Thesis-Projekte.
Die beiden Preisträger des Banking Awards Liechtenstein 2014: Radovan Studník, MSc (links) und Michael J. Weiser, BSc (rechts). Foto zum Download
Jury mit Wissenschaftlern und Praktikern
Die sechsköpfige Fachjury bestand im Jahr 2014 neben den Professoren der Universität Liechtenstein Dr. Michael Hanke und Dr. Marco Menichetti aus Dipl. Ing. ETH Adolf E. Real, MBA, Präsident des Liechtensteinischen Bankenverbandes, Lic.iur. Elisabeth Zwicky-Mosimann, LL.M., ehem. Leiterin Legal & Tax der LGT Financial Services, Prof. Dr. Heinz Knecht, Leiter der Division Retail & Corporate Banking und Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung der LLB sowie dem externen Experten Prof. Dr. Alex Weissensteiner von der Technical University of Denmark.
Relevanz für den Finanzplatz
Für seine Thesis zum Abschluss des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaftslehre, Vertiefung International Financial Services, wurde Michael J. Weiser ausgezeichnet, der an der Universität Liechtenstein für das High Potential Program ausgesucht wurde und seit Studienabschluss als Treuhänder und Betriebsökonom für die Lopag Trust reg. in Ruggell, Liechtenstein arbeitet. Als eine der ersten Studien reproduziert diese Bachelorarbeit die quantitativen Ratingmodelle von führenden Kreditbewertungsagenturen und setzt die Ergebnisse dieser Ratingmodelle in Relation zu den dazugehörigen CDS Spreads. «Eines der Ergebnisse dieser Bachelorarbeit besteht darin, dass die quantitativen Ratingmodelle langfristige und auch kurzfristige Ausfallrisiken von Staaten sehr gut erfassen. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, die auch von den Playern am Finanzplatz Liechtenstein genutzt werden kann», so Prof. Dr. Marco Menichetti über die Relevanz der Thesis.
V.l.n.r.: Prof. Dr. Marco J. Menichetti, Lehrstuhl für BWL, Bank- und Finanzmanagement der Universität Liechtenstein; Preisträger Radovan Studník, MSc; Preisträger Michael J. Weiser, BSc; Simon Tribelhorn, Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbands. Foto zum Download
Radovan Studník wurde für seine Thesis im Masterprogramm Banking and Financial Management (seit September 2014 Master in Finance) ausgezeichnet und ist seit seinem Studienabschluss im August 2014 als Analyst in Asset Management bei der ZZ Vermögensberatung AG, einem Family Office in Vitznau, Schweiz tätig. Seine Masterarbeit diskutiert die Währungsabsicherung von Investmentportfolios mit einer geringen Schwankungsbreite. Darin konnte er zeigen, dass in Entwicklungs- und Industrieländern eine Renditeanomalie bezüglich der geringen Volatilität existiert. «Die Erkenntnisse aus der Thesis können zusätzliche, wertvolle Hinweise zur Optimierung von global investierten Anlageportfolios geben und sind damit für die liechtensteinischen Finanzintermediäre sehr interessant», bewertet Simon Tribelhorn die Arbeit.
Festrede zum Europäischen Aufsichtssystem
Stv. CEO Robert Priester, Head of Wholesale & Regulatory Policy Department, EBF European Banking Federation, Brüssel, referierte im Rahmen dieser Festveranstaltung zum Thema «Die Europäischen Überwachungsstrukturen – Herausforderungen und Erfahrungen». Priester ging dabei auch auf die neue Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) ein. Am 4. November 2014 hat die EZB als Teil des einheitlichen Aufsichtsmechanismusses (sog. Single Supervisory Mechanisme oder kurz: SSM) die Aufsicht über die Banken im Euroraum übernommen. Die Hauptziele des SSM bestehen darin, die Sicherheit und Solidität des europäischen Bankensystems zu gewährleisten und die finanzielle Integration und Stabilität in Europa zu verbessern. 120 der bedeutendsten Bankengruppen werden dabei der direkten Aufsicht durch die EZB unterstehen, was gemessen an den Aktiva 82 % des Bankensektors im Eurogebiet entspricht. Für die übrigen 3'500 Banken gibt die EZB die Aufsichtsstandards vor und überwacht deren Anwendung.
Festredner Stv. CEO Robert Priester von der EBF European Banking Federation. Foto zum Download