Aus den eingereichten Projekten hat die Experten-Jury in ihrer ersten Sitzung insgesamt 16 Projekte ausgewählt, die bereist und vor Ort besichtigt wurden. Von diesen wurden sechs Projekte ausgezeichnet und zwei davon mit dem Staatspreis geehrt. Der Staatspreis-Gewinner der Kategorie „Gewerbe“ ist das Weingut Högl, in Spitz an der Donau in der Wachau in Niederösterreich – geplant von Entwurfsdozent Philipp Lutz und seinem Team von Ludescher und Lutz Architekten.
Authentisch und eindrucksvoll
In der Laudatio heisst es: „Der Neubau für das Weingut im Spitzer Graben in der Wachau wurde entlang der ansteigenden Straße positioniert und bildet – rund um einen dadurch entstandenen Hof – ein schlüssiges Ensemble mit den Bestandsgebäuden. Er umfasst Räumlichkeiten für Produktion sowie Verkostung und Verkauf. Prägende Elemente der Aussenansicht sind die ineinandergefügten steilen Satteldächer mit minimalem Dachüberstand, die charakteristische Hausform, der handgearbeitete Außenputz sowie die Holzlamellen, die vor die Glasflächen des Gebäudes gesetzt wurden. Obwohl das Haus durch seine unverschnörkelte Klarheit auffällt, fügt es sich dennoch ausgezeichnet in die Landschaft der Wachau ein: Gestalt, Materialität und Farbigkeit wirken authentisch und selbstverständlich. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel für neues Bauen in alter Kulturlandschaft und für die Weitsicht der Bauherren, nicht auf ortsübliche Klischees, sondern auf gute Architektur zu setzen.“
Der Staatspreis Architektur wird alle zwei Jahre mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten verliehen. Ausgelobt wird der Staatspreis vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Mitauslober 2016 sind die Wirtschaftskammer Österreich, die Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, die Architekturstiftung Österreich Gemeinnützige Privatstiftung sowie die Industriellenvereinigung. Der nächste Staatspreis Architektur wird 2018 zum Thema „Verwaltung und Handel“ ausgelobt.
Weitere Anerkennung gewonnen
Das Team Ludescher Lutz Architekten darf noch einen weiteren Erfolg feiern: Für den Neubau der Umbrüggler Alm, Innsbruck, haben sie eine "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2016" erhalten. Jurymitglied Wolfgang Feyferlik erklärte: "Eine Hütte – und was für eine. Kein uriges Getümmel (...). Eine Hütte, die natürlich ein modernes Haus ist, die alle „Stückln“ spielt und bei deren Konzeption zwei Grundprinzipien verfolgt wurden: Erstens, den Blick nicht zu verstellen, und zweitens, den Innenraum als das Mass aller Dinge zu nehmen. Ein Raum, in dem die Brettljause genauso schmeckt wie der Tafelspitz."
(apa-ots/red)