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Kulturelle Identitäten: Michael Schindhelm

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Architektur-Vortrag

Termin

14.04.2016 18:00 - 19:30

Inhalt

Identitäten sind nichts Vorgefundenes, noch sind sie etwas Selbstverständliches. Wir formen und verändern sie permanent, um sie an uns und an unseren kulturellen Kontext anzupassen. Für diesen sozialen Prozess spielen einerseits Traditionen und Erinnerungskulturen eine wichtige Rolle. Andererseits verhandeln wir unsere kulturellen Identitäten auch, indem wir unsere Gegenwart kritisch diskutieren und Visionen entwickeln. Im Vordergrund steht jedoch der Mensch selber, der über vielseitige Formen der im-/materiellen Kommunikation Identitäten konstruiert.
Im Wintersemestersemester 2016/17 beschäftigen wir uns mit dem Thema kultureller Identitäten. Zur Vorbereitung und Auseinandersetzung für die Entwurfsstudios beleuchten drei Vorträge die vielschichtigen Facetten dieses Phänomens. Dabei wird das Thema nicht nur aus Sicht von Architekten und Raumplanern beleuchtet, sondern auch durch kulturwissenschaftliche, kuratorische, historische/ künstlerische und soziologische Sichtweisen erweitert. Über die Auseinandersetzung mit konkreten Orten vor unserer Haustür sowie mit abstrakten Räumen in unserer globalen Welt bereichern und hinterfragen die Vortragenden unser Denken, Entwerfen und unsere Aufgabenfelder als Architekten und Raumplaner.

Michael Schindhelm
Welche Sehnsuchtsmomente werden befriedigt, wenn das Wochenende in der alpinen Berghütte verbracht wird? Verherrlichen wir kulturelle Traditionen aus Nostalgie, Angst oder Gewohnheit? Und andererseits: Warum sehen alle Flughäfen, Shoppingmalls und Starbuckscafés gleich aus? Und welchen Einfluss haben Mc Donalds & Co eigentlich auf unsere (Ess)Kulturen?
Michael Schindhelm spricht über seine kritische Auseinandersetzung mit globalen Kulturen im Spannungsfeld von Stereotypen, Mythen und Traditionen. Er diskutiert den Einfluss von ökonomischem und physischem Wachstum auf zeitgenössische Kulturen wie die Asiatische, Europäische und Amerikanische und beschreibt Städte als interkulturelle Austauschorte von (hybriden) Identitäten. Er berichtet über Wunschbilder und deren Realitäten und darüber, wie Identitäten auch als Marketingprodukte verhandelt werden. Dabei gibt er uns Einblick in seine vielschichtigen Tätigkeiten als Schriftsteller, Intendant, Filmemacher, Kurator, Direktor und Kulturberater.

Michael Schindhelm, wohnhaft im Tessin und in London, ist Schriftsteller, Filmemacher und seit Frühjahr 2009 unter anderem als Kulturberater und Kurator für internationale Organisationen tätig (u.a. West Kowloon Cultural District, Hongkong; Strelka Institut, Moskau; OMA, Rotterdam; Skolkovo Innovation Center, Moskau).
Seit 2007 war er Gründungsdirektor der Dubai Culture & Arts Authority in Dubai, VAE, zuvor Generaldirektor der Berliner Opernstiftung (2005 - 2007) und Intendant des Theater Basel (1996 - 2006).
1979 begann er an der Internationalen Universität Voronezh, UdSSR, zu studieren und beendete das Studium mit dem Master of Science in Quantenchemie. Von 1984 bis 1986 war er wissenschaftlicher Assistent der Abteilung Theoretische Chemie im Zentralinstitut für Physikalische Chemie in Ost-Berlin. In den folgenden Jahren arbeitete er als freischaffender Übersetzer (Gorki, Tschechow, Gogol), Dolmetscher und Schriftsteller in Ost-Berlin.
1990 wurde Michael Schindhelm zunächst Berater und später Direktor der aus dem Theater Nordhausen und dem Loh-Orchester Sondershausen neu gegründeten Theater-GmbH, Thüringen, Deutschland. 1992 wurde er zum Intendanten der Bühnen der Stadt Gera, Thüringen, gewählt, von 1994 bis 1996 war er der erste Generalintendant und Geschäftsführer des (Fusions-) Theaters Altenburg-Gera, anschliessend, von 1996 bis 2006, Künstlerischer Direktor und Intendant des Theaters Basel, Schweiz.
Von März 2005 bis Februar 2007 war er der erste Generaldirektor der neu gegründeten "Stiftung Oper in Berlin", in Berlin, Deutschland, der weltweit grössten Opernorganisation.

 

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