Einblicke in das fakultätsübergreifende Studieren

Seit Herbst 2014 bietet die Universität Liechtenstein interdisziplinäre Lehrangebote in ihren Bachelor- und Masterstudiengängen an. Die Studierenden sollen so ihr fachliches Know-how um Reflexions- und Handlungskompetenzen erweitern. Dies ist besonders in Zeiten wandelnder Arbeitsstrukturen und des rapiden technologischen Fortschritts von grosser Bedeutung. Arbeitnehmer müssen zunehmend Fähigkeiten wie vernetztes Denken oder schnelles Einarbeiten in fremde Themengebiete beweisen.

Insgesamt neun Module standen während der Pilotphase im Herbstsemester 2014 zur Auswahl. Darunter der Kurs „Solar Systems“, der sich mit dem Entwurf einer Photovoltaik-Anlage auf dem Universitätscampus beschäftigte. 16 internationale Studierende der Wirtschaftswissenschaften und Architektur erarbeiteten Konzepte und Entwürfe unter der fachmännischen Leitung von Dr. Barbara Becker, Dozentin für Innovationsmanagement und START UP Coach im TECHNOPARK Luzern, und Bernhard Gasser, MSc, Experte für nachhaltiges Bauen. Wichtige Kriterien waren dabei die Rentabilität und die Nachhaltigkeit der Konstruktionen.

 

Wir wollten von den Teilnehmenden wissen: Was habt ihr in diesem interdisziplinären Kurs gelernt?

 

 

Stimmen vom Campus_Sevak Chetschumjan_komp.jpg

Ich habe mich für das Modul Solar Systems entschieden, weil es neu war, sich von anderen BWL-Modulen unterschied und vor allem mit einem realem Projekt zu tun hatte. Im Kurs habe ich vieles über Projektplanung und -management gelernt, was auch meine Erwartungen erfüllte. Am meisten aber haben mich die Arbeitsweise und die Problemlösungen der Architekten beeindruckt. Meiner Meinung nach sind fachübergreifende Module schwer zu managen, bringen aber die BWL- und Architektur-Studenten näher zusammen.

Sevak Chetschumjan (CH), BSc Betriebswirtschaftslehre

 

 

 

Stimmen vom Campus_Timo Sippach_komp.jpg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Photovoltaik ist ein grosses Thema in der zeitgenössischen europäischen Architektur. Ich finde es wichtig, erneuerbare Ressourcen zu nutzen und das Wissen auf dem Gebiet der alternativen Energiegewinnung und des nachhaltigen Bauens durch Forschung voranzutreiben. Neben unserem Architekturentwurf mussten wir uns auch mit den wirtschaftlichen Aspekten befassen. Dies hat mir definitiv neue Blickpunkte vermittelt, die mir zukünftig bei der Realisation von Projekten helfen werden.

Timo Sippach (GER), BSc Architektur

 

 

Stimmen vom Campus_Bernhard Gasser_komp.jpg

Kurse mit starker Praxisorientierung und interdisziplinärer Zusammensetzung sind anspruchsvoll in Vorbereitung und Durchführung. Doch rechtfertigen in meinen Augen Niveau und Qualität der Ergebnisse den Aufwand. Nebenbei wird berufliche Realität trainiert, die inspiriert und Freude macht. Themeninhalte, wie dieses Photovoltaik-Projekt, haben einen direkten regionalen Bezug. Dabei überzeugen Architektur, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit durch ihren innovativen und vorbildlichen Charakter. Zur Stärkung der Region wünsche ich mir weiterhin Projekte in direkter Zusammenarbeit mit den liechtensteinischen Bauämtern.

Bernhard Gasser (AT), Klimaingenieur. Seit 2007 Dozent an der Uni Liechtenstein. Selbstständig mit einem Büro für Bauphysik in Schaan und Gebäudetechnik in Wien.