Vergangenen Samstag ging die erste Sommerakademie der renommierten Architectural Association School of Architecture (AA) aus London an der Universität Liechtenstein zu Ende. Unter dem Titel Alpine AA erörterten internationale Architekturstudierende das Potenzial von unterirdischen Lebensräumen.
Vergangenen Samstag ging die erste Sommerakademie der renommierten Architectural Association School of Architecture (AA) aus London an der Universität Liechtenstein zu Ende. Unter dem Titel Alpine AA erörterten internationale Architekturstudierende das Potenzial von unterirdischen Lebensräumen.
Der stete Bevölkerungszuwachs und die damit verbundene Verdichtung von Wohnbereichen ist allgegenwärtig. Der Anstieg an benötigten Ressourcen, beispielsweise von Energie oder Lebensmitteln, ist eine logische Konsequenz davon. Beides findet hauptsächlich auf der Erdoberfläche statt und verändert das alpine Landschaftsbild nachhaltig. Was aber weiterhin nach unberührter Natur aussieht, ist schon jetzt eine komplett synthetische Landschaft: Unterirdische Räume sind im Alpenrheintal allgegenwärtig. Die Besuche im Steinbruch Schollberg in Trübbach, der Festung Magletsch der Schweizer Armee in Oberschan oder der Baustelle des Samina Pumpkraftwerks in Vaduz waren für alle Teilnehmenden der Alpine AA Visting School eindrückliche Erlebnisse. Von aussen kaum sichtbar, eröffneten sich im Inneren kilometerlange Wegnetze und kathedralartige Leerräume. Der Berg wird in verschiedenster Weise und Form ausgehöhlt, die Arbeits- und Lebensbedingungen unter Tags sind äusserst anspruchsvoll.
Besuch der Alpine AA Visiting School im Steinbruch Schollberg in Trübbach
Was soll mit diesen Räumen einmal geschehen? Könnten sie vielleicht eine Alternative für die stete Verbauung des überirdischen Lebensraumes darstellen? Auf diese Fragen entwickelten die Studierenden, welche unter anderem aus Sibirien, Rumänien, den USA oder auch aus Österreich und der Schweiz für die Sommerakademie anreisten, visionäre architektonische Antworten. Unter ihren Ideen befanden sich kaum sichtbare Hochhäuser hinter senkrechten Felswänden, unterirdische Transportsysteme oder auch Konzertsäle und Forschungslabors.
Projekt «Wohnen im Berg» der Studentin Angela Feldmann
Geleitet wurde die Sommerakademie von einem Team aus internationalen Wissenschaftlern und Praktikern mit Vergangenheit an der Architectural Association: Teresa Cheung (EPF, Lausanne), Celina Martinez-Cañavate (ETH, Zürich), Maciej Woroniecki (London) und Peter Staub (Universität Liechtenstein). Die Resultate wurden am Samstag an der Universität Liechtenstein in Form von Installationen präsentiert, welche sprichwörtlich Einblicke in die unterirdischen Welten ermöglichten.
Rundgang durch die Festung Magletsch der Schweizer Armee in Oberschan