Mehr als die Hälfte der abschliessenden Studierenden des LL.M. im Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht (LL.M.) haben sich an dieser vierten Durchführung des I&F Family Wealth Preservation Awards beteiligt. Auf der Grundlage eines praxisnahen Fallbeispiels setzten sie sich mit Fragestellungen auseinander, die einen Einblick in die umfangreiche Praxis des liechtensteinischen Treuhandwesens geben:
- Welche Rechtsformen sollten gewählt werden, damit das Vermögen im Fallbeispiel einerseits bestmöglich zugunsten der zukünftigen Generation strukturiert und andererseits aber auch der Fortbestand eines am Markt etablierten Unternehmens gesichert werden kann?
- Wie kann die Nachfolge für das Unternehmen geplant werden, so dass jene Kinder, die interessiert sind, im Unternehmen tätig werden können, ohne dass sich die anderen benachteiligt sehen?
- Welche Vorteile entstehen für den Kunden, wenn eine Nachfolge- und Familienstrategie entwickelt wird, und wie könnte eine solche aussehen?
- Wie lässt sich der legitime Wunsch nach Privatsphäre in einer Zeit zunehmender Transparenz und weitgreifender Meldepflichten umsetzen?
- Und was kann man tun, wenn ein Kind zu sehr dem Luxus frönt und damit das Vermögen gefährdet?
Diese Fragestellungen zeigen, dass die Tätigkeit eines liechtensteinischen Treuhänders weit über rein rechtliche Überlegungen hinausreichen. Sie setzt vielmehr ein breites Verständnis voraus, insbesondere für die innerfamiliäre Situation und die Zielvorstellungen eines Kunden sowie für das rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld, in das ein Vermögen eingebettet ist. Die Internationalität im Treuhandwesen bedingt darüber hinaus umfassende Kenntnisse zu grenzüberschreitenden Sachverhalten und unterschiedlichen Rechtsgebieten.
Für den vierten I&F Family Wealth Preservation Award haben sich 2 Frauen und 2 Männer qualifiziert. Ihre Arbeiten wurden durch I.D. Gisela Bergmann, Prinzessin von und zu Liechtenstein, CEO und geschäftsführende Verwaltungsrätin von Industrie- und Finanzkontor Ets., ausgezeichnet. Die Preisträger:innen sind
- Platz 1: Anton Löhmer (Deutschland)
- Platz 2: Marco Lettenbichler (Österreich)
- Platz 3: Cynthia Kranz (Liechtenstein)
- Platz 3: Christiane Mocker (Deutschland)
Der I&F Family Wealth Preservation Award stellt eine wichtige Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis her und hat sich zu einer gewinnbringenden Kooperation im Rahmen des LL.M. im Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht entwickelt.
Statements anlässlich der Preisverleihung
Prof. Dr. Francesco A. Schurr, Leiter des Instituts für Italienisches Recht an der Universität Innsbruck, und Ass.-Prof. Dr. Alexandra Butterstein, LL.M., Vertreterin des Lehrstuhls für Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht und Leiterin des Instituts für Wirtschaftsrecht: „Der I&F Family Wealth Preservation Award bietet den Studierenden des Executive Master of Laws (LL.M.) im Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht die besondere Möglichkeit, sich sowohl wissenschaftlich als auch praktisch mit einer komplexen Aufgabenstellung im Bereich des Treuhandwesens zu befassen. Das Arbeitsumfeld wird immer anspruchsvoller und in der Beratung muss Spitzenleistung erbracht werden unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen des liechtensteinischen Treuhandwesens. Die Bearbeitung der diesjährigen Case Study bereitet optimal auf die komplexe Praxis vor mit ihren vielschichtigen Fragestellungen rund um den langfristigen und zweckgebundenen Vermögenserhalt.“
„Die liechtensteinische Treuhandtätigkeit ist mit der eines Generalunternehmers vergleichbar. Der Treuhänder ist Berater, Gestalter und Umsetzer zugleich. Wie das Wort schon sagt, wird dem liechtensteinischen Treuhänder ein Vermögen zu treuen Händen übergeben. Die Treuhandtätigkeit geht weit über das blosse Gründen von Gesellschaften hinaus. Der liechtensteinische Treuhänder ist der Trusted Advisor von Kunden und deren Familien. Er berät in komplexen Vermögensfragen und entwickelt Lösungen und Schutzmechanismen, wodurch die anvisierten Ziele und der beabsichtigte Zweck für ein Vermögen effektiv umgesetzt werden können, und zwar langfristig und über mehrere Generationen hinweg,“ führt I.D. Gisela Bergmann, Prinzessin von und zu Liechtenstein, CEO und geschäftsführende Verwaltungsrätin von Industrie- und Finanzkontor, aus.
Preisträgerin Cynthia Kranz: „Der Wettbewerb hat mir die Möglichkeit geboten, mein erlerntes Wissen sowie meine berufliche Erfahrung anzuwenden und mich mit dem Gesamtbild einer Vermögensstrukturierung zu befassen.“
Preisträger Marco Lettenbichler: „Mit dem I&F Family Wealth Preservation Award kann das theoretische Wissen des Studiengangs in einem geschützten Umfeld angewendet werden und die Ausarbeitung des Falles macht Spass.“
Preisträger Anton Löhmer: „Der I&F Family Wealth Preservation Award bietet die Möglichkeit, sämtliche Inhalte des Studiengangs in einem praktischen Anwendungsfall zu vereinigen. Aus der vertieften Auseinandersetzung mit den relevanten Rechtsfragen können sich Anregungen für die Auswahl eines Themas für die Masterthesis ergeben. Im Übrigen ist die erfolgreiche Teilnahme am I&F-Award eine einmalige Gelegenheit, sich als LL.M.-Student am liechtensteinischen Markt zu profilieren.“
Preisträgerin Christiane Mocker: „Mich hat die Herausforderung gereizt, eine praxisbezogene und grenzüberschreitende Vermögenskonstellation in eigenständiger Anwendung des Erlernten zu bearbeiten. Die Teilnahme am Award bot mir die Chance, praxisbezogene Erfahrungen im liechtensteinischen Gesellschaftsrecht zu sammeln.“