Ein zentrales Gesundheitsrisiko in der Bauindustrie ist das Hand-Arm-Vibrationssyndrom (HAVS), das durch die Arbeit mit stark vibrierenden Werkzeugen verursacht wird. Bisher gibt es nur begrenzte Möglichkeiten, die Dauer und Intensität der Vibrationsbelastung zu überwachen, insbesondere wenn mehrere Werkzeuge im Einsatz sind.
In der Studie analysierte Assoz. Prof. Dr. Johannes Schneider Bewegungsdaten, die während der Nutzung von Kombi-Hämmern mithilfe einer Smartwatch aufgezeichnet wurden. Diese Daten ermöglichten es, präzise festzustellen, mit welcher Intensität und für welche Tätigkeiten die Kombi-Hämmer eingesetzt wurden.
Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für zukünftige Massnahmen zur Verhinderung des Hand-Arm-Vibrationssyndroms. So könnte beispielsweise die individuelle Vibrationsbelastungszeit direkt an den Arbeitenden übermittelt werden, um sie vor übermässigem Gebrauch der Werkzeuge zu warnen. Gleichzeitig kann das Planungsbüro von einer aggregierten Übersicht über die Vibrationsbelastung profitieren, was eine effizientere und kostensparende Planung von Aufgaben, Personal und Ausrüstung ermöglicht – und das alles unter Einhaltung der HAVS-Grenzwerte.
Die in der Fachzeitschrift «Automation in Construction» veröffentlichte Studie zeigt eindrucksvoll, wie eine enge Zusammenarbeit zwischen Universität und Industrie zu innovativen Lösungen führen kann, von denen beide Partner sowie die gesamte Branche profitieren.
Details zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0926580524004205#d1e1065
Altheimer, J., & Schneider, J. (2024). Smart-watch-based construction worker activity recognition with hand-held power tools. <i>Automation in Construction</i><i>, 167</i>.