Bauen ist nur eine Facette der Architektur. Denn Architektur ist auch ein Dokument der Kultur- und Stilgeschichte, ein Speicher von technik- und wirtschaftshistorischem Wissen und steht für regionale Wissensnetzwerke und deren Transfer. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie das Architekturschaffen für eine breite Öffentlichkeit aufgeschlossen und verständlich gemacht werden kann. Anhand von Vorträgen und Dialogen wurde erörtert, welche Medien und Methoden zurzeit als vielversprechend gelten. Begleitend moderierten Elke Krasny von der Akademie der bildenden Künste in Wien und Peter Staub, assozierter Professor für Architektur und Visuelle Kultur am Institut Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein. Die sechs hochkarätigen ReferentInnen Angelika Fitz (Kulturtheoretikerin, Autorin und Kuratorin aus Wien), Marianne Burki (Leiterin der Abteilung Visuelle Künste bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in Zürich), Ang-Linh Ngo (Chefredakteur der Architekturzeitschrift ARCH+ in Berlin), Riklef Rambow (Professor für Architekturkommunikation am Karlsruher Institut für Technologie in Karlsruhe), Verena Konrad (Direktorin des Vorarlberger Architektur Instituts in Dornbirn) und Barbara Feller (Geschäftsführerin der Architekturstiftung Österreich in Wien) präsentierten ihre Positionen zur Architekturvermittlung und beantworteten Fragen aus dem Publikum. Anwesend waren Architekturschaffende und -vermittler, Kuratoren und Museumspädagogen sowie Studierende und Forschende aus dem Bereich Architektur.
Die am zweiten Tag organisierte Exkursion wurde von Dr. Ruth Jochum-Gasser geleitet und führte die Teilnehmenden am Samstag in die Architektur-Vorzeigeregion Vorarlberg. Nach einer Besichtigung des Frauenmuseums in Hittisau sowie der von internationalen Architekten konzipierten Bushaltestellen in Krumbach wurden am Nachmittag das vai Vorarlberger Architektur Institut in Dornbirn und der Islamische Friedhof von Architekt Bernardo Bader besucht.
An der Konzeption und Organisation der zweitägigen Veranstaltung waren seitens der Universität Liechtenstein das Forschungsteam PARK, Prof. Peter Staub, Dipl.-Arch. AA Celina Martinez, Dipl.-Ing. Arch. Vera Kaps und Dr. Ruth Jochum-Gasser, beteiligt. Federführend seitens der Museumsakademie waren Dr. Bettina Habsburg-Lothringen, Leiterin der Abteilung Kulturgeschichte & Museumsakademie des Universalmuseums Joanneum, und DI Sophie Koller, Projektleiterin in der Museumsakademie.
Forschungsprojekt PARK
Das Forschungsprojekt „Das Potenzial des Architekturschaffens als Mehrwert für die Kreativwirtschaft Liechtensteins“, kurz PARK, definiert das „Architekturschaffen“ als die Kunst, Wissenschaft und Praxis des Entwerfens, Vermittelns und Bauens. Es ist die Vermittlung von Architektur, die im Fokus des Vorhabens steht. PARK agiert an den Schnittstellen von Kultur, Wirtschaft und Bildung und sucht nach grenzüberschreitenden Ansätzen und Lösungen. Hinsichtlich einer Stärkung der regionalen Aussenwirkung ist ein Zusammenwachsen dieser Themenbereiche von grosser Wichtigkeit.
Bisherige Berichte und Dokumentationen sind unter www.uni.li/park ersichtlich.