Mit dem Thema Nachhaltigkeit startete der vierte internationale Liechtenstein Kongress am Donnerstag, 6. Juni 2013 an der Universität Liechtenstein. Tag 1 wurde von Marlies Amann-Marxer, der Liechtensteinischen Ministerin für Infrastruktur und Umwelt, eröffnet.
Mit dem Thema Nachhaltigkeit startete der vierte internationale Liechtenstein Kongress am Donnerstag, 6. Juni 2013 an der Universität Liechtenstein. Tag 1 wurde von Marlies Amann-Marxer, der Liechtensteinischen Ministerin für Infrastruktur und Umwelt, eröffnet.
Eine Zusammenfassung von Michaela Caroline Bojes und Nico Lang; Fotos von Mohammad Hekmati, Studierende im Masterstudiengang Architektur
Referenten und Gäste des Liechtenstein Kongress (v.l.n.r.): Guy Castelain Perry, Peter Droege, Francesca Sartogo, Ulrik Sylvest Nielsen und Conor Moloney.
Der Kongress basiert auf einer Partnerschaft mit der Regierung und anderen Gruppen im Land und der Region, unterstützt von internationalen Sponsoren.
Austausch zwischen Fachexperten und Bevölkerung
„Als Ministerin für Umwelt, bin ich erfreut über jegliche Veranstaltung, um die Sensibilisierung der Bevölkerung zu stärken. Weltweite sowie lokale Themen werden hier angesprochen und dies entspricht auch unserem Verständnis und macht den Kongress zu einem Erfolg, welchen man auch an den Besucherzahlen ablesen kann. Ich möchte die Bevölkerung gerne einladen sich von Fachleuten orientieren zu lassen, wie man den Alltag ressourcenschonend gestalten kann“, betonte Ministerin Marlies Amann-Marxer in ihrer Eröffnungsansprache der diesjährigen Veranstaltung.
Ministerin Marlies Amann-Marxer
Professor Droege, Inhaber des Lehrstuhls für nachhaltige Raumentwicklung an der Universität Liechtenstein und Initiator des Kongresses, sagte anlässlich der Eröffnung: „Dies ist jetzt der vierte Liechtenstein Kongress. Wie auch beim ersten Mal vor fünf Jahren liegt der Fokus schwerpunktmässig auf vielzähligen Nachhaltigkeitsthemen der Architektur, Raumplanung und Immobilienentwicklung. Der zweite Tag wird sich spezifisch mit dem abgeschlossenen Forschungsprojekt „Bodensee-Alpenrhein Energieregion“ und dem neuen Forschungsprojekt „Alpstore“ auseinandersetzen mit folgender Fragestellung: In wie weit können sich unser Land und unsere Region mit erneuerbaren Energien selbst versorgen und welche Gewinne können daraus erzielt werden?“
Kongress-Initiator Peter Droege
Balance zwischen Ökonomie und Ökologie
Einer der international renommierten Redner des Kongresses ist Cornel Widmer, Head of Group Real Estate im Investment Management der Swiss Insurance Company Ltd. Er zeigt die internationalen Ziele für eine nachhaltige Zukunft noch einmal deutlich auf: Für das Jahr 2020 wird ein CO2-Footprint angestrebt, welcher um 20% reduziert ist. Bis 2050 soll die 2000-Watt Gesellschaft erreicht werden. „Wie wollen sie diese ehrgeizigen Ambitionen verwirklichen? Zum einen betrifft dies die Haustechnik. Energieeffiziente Steigerungen werden voran getrieben und der Primäre Energiehaushalt wird sich drastisch reduzieren. Die Politik spielt dabei eine maßgebende Rolle um diese Entwicklung voranzutreiben“, so Widmers Einschätzung.
Im speziellen geht es ihm um die Balance zwischen Ökonomie und Ökologie. Als Beispiel nennt er den Energiebedarf eines Einfamilienhauses aus den 1960-er Jahren, welches bei 180 kWh/qm lag. „Durch eine Optimierung des Hauses haben wir den primären Energiebedarf auf 55 Kwh/qm verbessert!“
Der Liechtenstein Kongress 2013
Conor Moloney, Leiter der Communities und Region von BioRegional London, appellierte mit seinem holistischen Denkansatz an die Zuhörer im Hinblick auf die zehn „One Planet Communites“ Regeln wie CO2-Neutralität, vollständige Müllvermeidung oder nachhaltiger Transport. So lautete sein positives Fazit über den Liechtenstein Kongress 2013: „Mit jedem Kongress kristallisieren sich bei jedem andere Gedanken heraus und es findet eine Auseinandersetzung mit den zukünftigen Herausforderungen statt, die mit einer wichtigen Selbstreflektion einhergeht. Ganz abgesehen von der wertvollen Möglichkeit, sich mit anderen Fachleuten zu verknüpfen und Informationen austauschen.“
Conor Moloney
Zurich Klimapreis: Präsentation der Gewinner
Zum Abschluss des ersten Kongresstages wurden am Abend die Gewinnerprojekte des Zurich Klimapreis Schweiz & Liechtenstein präsentiert. Mit dem Klimapreis Preis fördert die Zurich nachhaltige Projekte in den Bereichen Wohnen, Konsum und Mobilität, die zur Reduktion der CO2- Emissionen beitragen, den Ressourcenverbrauch senken, die Energieeffizienz steigern oder entsprechende Verhaltensänderungen bewirken. Das Preisgeld wird von der «Z Zurich Foundation» getragen.
Für den Wettbewerb 2012/2013 hatte eine unabhängige Jury von Fachexperten und Persönlichkeiten aus der Wirtschaft Aus 100 eingereichten Projekten drei Gewinner mit Preisen von CHF 60.000, CHF 40.000 und CHF 20.000 ausgezeichnet und zusätzlich in jeder Kategorie einen Sonderpreis von je 10.000 CHF vergeben. Auch ein Liechtensteiner Unternehmen war unter den acht Finalisten: Die BVD Druck Verlag AG aus Schaan verpasste mit dem Projekt einer ganzheitlich klimaneutralen Druckerei nur knapp einen Podestplatz und wurde mit einem Anerkennungspreis für ihr Projekt und Engagement ausgezeichnet.
Auf dem Campus der Universität Liechtenstein
Weitere Informationen zum Liechtenstein Kongress unter www.uni.li/li-congress.
Liechtenstein Kongress 2013 - Impressionen Tag 1
Video Tag 1 auf der YouTube Playlist
Fotos auf der Kongress Homepage