Durch Besuche bei Vermögensverwaltern, Banken, im Kapitol der Vereinigten Staaten, dem Internationalen Währungsfonds, der Botschaft des Fürstentums Liechtenstein und anderen, befasste sich die Reisegruppe mit den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Finanzwirtschaft, die Politik und deren Zusammenspiel.
New York City: Globales Finanzzentrum und Keimzelle der modernen Finanzwirtschaft
Intensive Einblicke in die Praxis der bedeutendsten Player der Finanzwirtschaft, wurden den Studierenden bereits am ersten und zweiten Reisetag in New York City gewährt. So führten die Besuche, in Begleitung durch Assoz. Prof. Dr. Martin Angerer und Alexander Walch, MSc, zur Investmentgesellschaft BlackRock Inc., LGT Capital Partners sowie der Deutschen Bank. Bei der letztgenannten Institution wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Rolle der Wissenschaft und ökonomischer Analysen im Arbeitsalltag einer internationalen Grossbank gelegt. Während den Studierenden bei BlackRock wertvolle Einblicke in die Arbeit des global bedeutendsten Vermögensverwalters gewährt wurden. Bei LGT Capital Partners erfuhren die Studierenden, welche Rolle ein originär Liechtensteinischer Finanzdienstleister in den USA einnehmen kann. Mehrere Experten stellten ihre verschiedenen Arbeitsbereiche im Alternative Investment vor, etwa Primary, Secondary und Direct Investment-Lösungen im Bereich Private Equity, sowie Venture Capital, hausinterne Fondslösungen von LGT Capital Partners und Co-Investments. Aber auch Impact und Sustainable Investments wurden thematisiert, sind dies doch in der gegenwärtigen Zeit immer wichtiger werdende Anlagefelder. Begrüsst wurde die Reisegruppe unter anderem durch Executive Director Alex Jilla, einem Investment Manager für Co-Investments. Daneben berichteten weitere Executive und Associate Directors von ihren Arbeitsfeldern. Gespräche wurden aber auch mit erst kürzlich eingetretenen Mitarbeiterinnen geführt, die von ihrem Karrierepfad von der Universität hin zu einer prestigeträchtigen Investmentgesellschaft berichteten.
Bei den hochkarätigen Unternehmensbesuchen konnten die Studierenden des Finance-Masterstudiengangs einen umfassenden Einblick in mögliche Arbeitsfelder nach ihrem Studienabschluss gewinnen. Besonders schätzten sie, dass die Reisegruppe stets zuvorkommend empfangen wurde und ausführlich Fragen stellen konnte. Daneben führten Exkursionen an die Wallstreet und weitere bedeutende Orte in Manhattan, die den Aufstieg New Yorks zu einem globalen Finanzzentrum prägten. Bei einem abendlichen Besuch des One Vanderbilt Summit wurden die Eindrücke schliesslich zusammengefasst, bietet dieser Aussichtsturm doch einen Rundumblick auf den Sitz aller wichtigen Finanzdienstleister New Yorks.
Washington, DC: Politisches Herz der USA und Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis
Für den zweiten Teil der Studienreise wurde ein Ortswechsel in die Hauptstadt der Vereinigten Staaten vollzogen. Donnerstags erfuhren die Studierenden einiges über die Geschichte und Bedeutung des Kapitols auf einer Führung durch eine Mitarbeiterin eines Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Darüber hinaus machten sie sich mit dem politischen System der USA und seinen Unterschieden zu den Demokratien Europas vertraut. Auch Gemeinsamkeiten mit Liechtenstein, wie etwa die starke Rolle des Volkes in der unmittelbaren politischen Mitwirkung wurden gewürdigt.
Gegen Mittag führte der nächste Besuch an eine der renommiertesten Universitäten, die George Washington University. Empfangen wurden die Studierenden hier durch Assoc. Prof. Samuel Ledermann. Der wissenschaftliche Austausch befasste sich überwiegend mit Sustainable Investment Lösungen sowie der Bedeutung Internationaler Angelegenheiten im Kontext der Wirtschaftsförderung in Entwicklungsländern. Den Masterstudierenden wurde darüber hinaus aufgezeigt welche Karrierepfade in Forschung und Lehre eingeschlagen werden können und wie mögliche Gastaufenthalte als PhD-Candidate ausgestaltet werden könnten. Der ereignisreiche Tag fand schliesslich seinen Abschluss bei einem Zusammenkommen mit Dr. Georg Sparber, dem Botschafter Liechtensteins in den Vereinigten Staaten. Der Botschafter ordnete zunächst die gegenwärtigen weltpolitischen Geschehnisse ein, legte dar welche Interessen Liechtenstein verfolgt und zeigte auf, dass die Einbindung Liechtensteins in diverse internationale Gremien einen hohen Wert für die Sicherung der Souveränität sowie die Förderung der Wirtschaft mit sich bringt. Die wirtschaftliche Bedeutung der USA als zweitwichtigste Exportdestination Liechtensteins thematisierte Sparber insbesondere mit Blick auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen ein, ehe der Abend bei einem Apéro ausgeklungen wurde. Die Studierenden hatten die Gelegenheit allerlei Fragen zum Weltgeschehen und der Arbeit einer Botschaft zu stellen.
Der letzte Tag der Studienreise schliesslich sollte das Bild Washingtons als politischem Zentrum abrunden. Hierfür wurde in einem Sitzungszimmer des Kapitols in einer angeregten Diskussion mit Andy Bopp, einem Lobbyisten, dessen tagtägliche Arbeit, die Begegnungen mit Senatoren und Repräsentanten des Kongresses sowie deren Mitarbeitenden umfasst, die Bedeutung und Rolle von Lobbyismus erörtert. Dabei wurde auf ethische Grenzen und Risiken ebenso eingegangen wie auf die Notwendigkeit der Mitwirkung aller Interessensgruppen am Gesetzgebungsprozess und welche Rolle dabei die verschiedenen Arten von Lobbyisten spielen können. Wie an allen anderen Terminen auch, bot sich eine umfassende Gelegenheit Rückfragen zu stellen, Irrtümer auszuräumen und allerlei Neues zu erfahren. Der Freitag fand schliesslich seinen Abschluss durch einen Besuch beim Internationalen Währungsfonds, wo die Gruppe durch einen sehr hochrangigen Vertreter, Herrn Marcel Peter, Mitglied des Exekutivdirektoriums, und seine Mitarbeiter empfangen wurde. Er vertritt dort die schweizerisch-polnische Stimmrechtsgruppe der Institutionen von Bretton Woods (IWF und Weltbank), der daneben Serbien sowie diverse zentralasiatische Staaten und möglicherweise künftig auch Liechtenstein angehören. Der Antrag Liechtensteins um Aufnahme in den Internationalen Währungsfonds, sowie die allgemeine Rolle und das Mandat dieser Institution wurden ausführlich diskutiert, bevor die Studienreise im eindrucksvollen Sitzungssaal des IWF-Direktoriums ihren Abschluss fand.