Der Gemeinderat Vaduz hat sich in seiner Sitzung vom 19. April einstimmig dafür entschieden, das Solarstromprojekt „GO Solar“ der Universität Liechtenstein zu realisieren und zwei Photovoltaikanlagen mit einer Stromproduktion von insgesamt 148‘000 kWh/Jahr am Campus zu errichten. Damit wird die Universität Liechtenstein rund die Hälfte ihres jährlichen Strombedarfs durch die Gewinnung von erneuerbaren Energien abdecken.
Herzstück der Anlage ist eine organisch anmutende Baumstruktur mit einem halbtransparenten Dach aus Photovoltaikmodulen, die einen repräsentativen Eingangsbereich vor dem Foyer zur Mehrzweckhalle schafft. Neben dem praktischen Nutzen als Witterungsschutz und Schattenspender soll die mit nachhaltigen Materialien von lokalen Handwerkern errichtete Konstruktion gleichsam als sichtbares Wahrzeichen für die Solarstromproduktion in Vaduz wirken. „Dieser ‚Solar-Baum‘ symbolisiert einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Erreichung wesentlicher Energiezielsetzungen der Gemeinde Vaduz,“ freut sich Bürgermeister Ewald Ospelt. Zudem betont er den Einklang des Projekts mit der „energie strategie 2020“ der Regierung sowie dem Motto „Energiestadt Vaduz – Raum für Nachhaltigkeit“.
Entwurf von Studierenden der Universität Liechtenstein
Im Rahmen ihres Masterstudiums hatten Architekturstudierende der Universität Liechtenstein Projekte zur nachhaltigen Stromversorgung des Campus entwickelt. Der kreative Entwurf der beiden aus Mexiko stammenden Studenten Daniel Gonzalez Alonso und Luis Jaimes Camargo wurde schliesslich ausgewählt und in Abstimmung mit der Gemeinde Vaduz vom „GO Solar“-Team der Universität zur Projektreife gebracht. Rektor Klaus Näscher betont die Einbettung des Projekts in eine universitätsweite Initiative für nachhaltiges Arbeiten und Leben: „GO Solar ist ein Schlüsselprojekt im Rahmen der Entwicklung der Universität Liechtenstein zu einer nachhaltigen Organisation und zudem ein sichtbarer Ausdruck dafür, dass unsere Studierenden und Absolventen Ergebnisse von regionaler Relevanz liefern.“
‚Kraftwerk‘ am Dach
Von der Fassade zurückgesetzte Photovoltaikmodule auf dem charakteristischen Sheddach der Universität Liechtenstein bilden das eigentliche „Kraftwerk“ im gesamten Projekt. Markus Graf, Leiter der Zentralen Dienste und Projektleiter für „GO Solar“ erklärt, dass mit etwa 1000 m2 Modulfläche rund die Hälfte des elektrischen Energiebedarfs der Universität Liechtenstein gedeckt werden kann. „Damit betreiben wir Energiegewinnung mit Eigennutzung, und gleichzeitig sensibilisiert der ‚Solar-Baum‘ die Bevölkerung, Besucher und Studierende für nachhaltige Energie,“ so Graf. Die gesamte Stromproduktion der Anlage von 148‘000 kWh pro Jahr entspricht etwa dem Energiebedarf für 18 Erdumrundungen in einer Tesla S Elektrolimousine oder demjenigen von ca. 30 Einfamilienhäusern.
Der Baubeginn wird gemäss Plan im März 2017 erfolgen, damit die gesamte Anlage zum Semesterbeginn im September 2017 fertiggestellt ist. Die gesamten Projektkosten belaufen sich auf rund CHF 1,06 Mio..