Das Interesse für nordische Architektur und skandinavisches Design haben Lars Huser in den Norden gezogen. Er wurde von seinen Kommilitonen mit offenen Armen empfangen und durfte die Besonderheiten des Landes erfahren.
Das Interesse für nordische Architektur und skandinavisches Design haben Lars Huser in den Norden gezogen. Er wurde von seinen Kommilitonen mit offenen Armen empfangen und durfte die Besonderheiten des Landes erfahren.
Warum hast Du Dir dieses Land und diese Universität für Dein Austauschsemester ausgesucht?
Neben meinem Interesse für nordische Architektur und skandinavisches Design haben mich vor allem die klimatischen und geografischen Bedingungen in den Norden gezogen. Dänemark, Norwegen und Schweden haben mich seit Längerem auch als Ferienziele interessiert. Kurz bevor wir unsere Bewerbungen einreichen mussten, ist die Umeå School of Architecture in der Liste unserer Partnerunis hinzugekommen und ich bin das Wagnis eingegangen, mich für eine bisher unbekannte Uni zu bewerben. Die Homepages der Uni und der Architektur-Fakultät haben einen sehr guten Eindruck gemacht und ich konnte sicher sein, auch im Auslandsemester eine gute Ausbildung zu erhalten.
Sonnenuntergang um 15.00 Uhr
Worauf hast Du Dich am meisten gefreut bzw. was hat dir die grösste Sorge bereitet?
Als ich Mitte Januar in Umeå ankam, hatte es zeitweise -20° C, die Strassen und Trottoirs waren mit einer zentimeterdicken Eisschicht bedeckt und Tageslicht hatte es gerademal fünf Stunden. Auf diese besonderen Voraussetzungen habe ich mich im Speziellen gefreut. Ebenfalls die sehr langen und milden Tage im Juni, an denen es selbst in der Nacht nie richtig dunkel wurde, waren sehr besonders.
Auch auf Dinge wie kulturelle Unterschiede oder den Umgang mit Leuten aus aller Welt und deren Sichtweisen habe ich mich gefreut. Sorgen hatte ich hingegen wenige, höchstens vielleicht dass es schwer sein könnte, Anschluss zu finden. Da ich in einem Sommersemester eingestiegen bin, kannten sich meine Klassenkammeraden bereits sehr gut. Die Sorgen sind aber schnell verflogen, da ich mit offenen Armen empfangen wurde und schnell integriert war.
Grillen im Winter
Wie hast Du Dich auf Dein Austausch-Semester vorbereitet?
Es blieb nicht viel Zeit mich vorzubereiten, da der Endkritikstress genau in diesen Zeitraum gefallen ist. So bin ich bereits zwei Tage nach unserer Endkritik abgeflogen. Die Vorbereitungen waren aber auch nicht sehr aufwändig. Man merkt, dass die Uni in Schweden viele internationale Studenten hat und sich ein sehr eingespieltes Team hinter der Organisation befindet. Die Universität verfügt über sehr viele Unterkünfte, sodass jeder Internationale sich nicht mehr um ein Zimmer sorgen muss. Auch alles Wissenswerte über Ankunft, Transfer, Einzahlungen etc. wird früh kommuniziert und so blieben eigentlich keine Fragen mehr offen.
Was war die grösste kulturelle Herausforderung?
Es heisst ja, dass die Schweden sehr verschlossen sind, diesen Eindruck kann ich aber überhaupt nicht teilen. Am Anfang sind alle meine Mitstudenten von sich aus auf mich zugekommen und haben mich begrüsst. Beim täglichen gemeinsamen Mittagessen und den gelegentlichen Ausflügen hat man sich dann besser kennengelernt. Es ist aber nie vorgekommen, dass ich zu jemandem nach Hause eingeladen wurde, da sind sie eher reserviert. So kam es dann auch, dass ich vor allem mit den internationalen Studenten die Abende und Wochenenden verbracht habe. Ansonsten sind die Schweden wohl relativ normal europäisch und es gibt eigentlich keine kulturellen Hürden zu überwinden. Es sind höchstens Kleinigkeiten, die eingehalten werden sollten, darauf wird man aber bei den Infotagen hingewiesen.
Wie hat Dich die Partneruni aufgenommen und während Deines Studiums begleitet?
Wie bereits beschrieben, war der vorgängige Kontakt mit der Uni sehr gut und ich hatte alle nötigen Infos für die ersten Tage. Auch die diversen Einführungsveranstaltungen in der ersten Woche haben geholfen, sich zurechtzufinden. Danach hatte ich fast keinen Kontakt mehr zu den administrativen Stellen ausser als es um Mängelbehebungen im Zimmer und weitere Ratenzahlungen ging. Es verlief aber alles sehr unkompliziert und zuverlässig, was die Universität selber betrifft. In der Architekturabteilung war es etwas chaotischer, da die Administration diverse Ausfälle hatte. Glücklicherweise hatten wir aber einen sehr engagierten Dozenten und Semesterleiter, der sich darum gekümmert hat.
Was hat Dir am besten gefallen? Was nimmst Du für Dein Studium, für Dich persönlich aus dieser Zeit mit?
Sich in einem fremden Land unter unbekannten Leuten zurechtzufinden, war für mich eine spannende Herausforderung, die ich nicht missen möchte. Durch den Perspektivenwechsel als Exchange-Student habe ich wohl vor allem in sozialer Hinsicht einiges dazugelernt und bin offener geworden. Aber auch im Hinblick auf das Architektur-Studium hat mir das Semester die erhoffte Abwechslung gebracht und neue, interessante Ansätze gezeigt.
Man sollte die Zeit auf jeden Fall auch dazu nutzen, das bisher Geleistete zu reflektieren und sich Gedanken über die eigene Zukunft zu machen. Dem heimischen Alltag zu entfliehen, kann sehr entspannend sein und gibt vielleicht eine neue Sicht auf die Dinge preis.
Schulalltag
Welche Empfehlung würdest Du uni.li-Studierenden geben, die ebenfalls ein Austauschsemester planen?
Eine gute Planung und reichliche Vorabinformation können schon hilfreich sein, andererseits soll das Auslandsemester auch ein Wagnis sein, das nicht bis ins letzte Detail geplant sein muss. Die meisten Dinge ergeben sich sowieso erst vor Ort, indem man die richtigen Leute trifft. Schweden kann ich nur empfehlen. Umeå ist sicher nicht die florierende Grossstadt mit einer Vielzahl von Möglichkeiten, zu erleben gibt es aber genug. Das Wintersemester, das bereits im August startet, ist wohl etwas besser geeignet, um auch noch etwas vom Umland zu sehen, da das Wetter und der Workload in der Schule dies eher zulassen. Im Sommersemester werden die Tage erst gegen das Ende hin länger.
Lars Huser
Herkunftsland: Schweiz
Studiengang: Master of Architecture
Semester: 4
Wohnort in der Region: Altstätten
Austausch-Semester
Land: Schweden
Gewählte (Partner-)Universität: Umeå University
Anzahl Semester: 1 Semster
Wohnform: (Gastfamilie, Wohnheim, WG, …): Zimmer mit Gemeinschaftsküche
Warum hast Du Dir dieses Land und diese Universität für Dein Austauschsemester ausgesucht?
Neben meinem Interesse für nordische Architektur und skandinavisches Design haben mich vor allem die klimatischen und geografischen Bedingungen in den Norden gezogen. Dänemark, Norwegen und Schweden haben mich seit Längerem auch als Ferienziele interessiert. Kurz bevor wir unsere Bewerbungen einreichen mussten, ist die Umeå School of Architecture in der Liste unserer Partnerunis hinzugekommen und ich bin das Wagnis eingegangen, mich für eine bisher unbekannte Uni zu bewerben. Die Homepages der Uni und der Architektur-Fakultät haben einen sehr guten Eindruck gemacht und ich konnte sicher sein, auch im Auslandsemester eine gute Ausbildung zu erhalten.
Sonnenuntergang um 15.00 Uhr
Worauf hast Du Dich am meisten gefreut bzw. was hat dir die grösste Sorge bereitet?
Als ich Mitte Januar in Umeå ankam, hatte es zeitweise -20° C, die Strassen und Trottoirs waren mit einer zentimeterdicken Eisschicht bedeckt und Tageslicht hatte es gerademal fünf Stunden. Auf diese besonderen Voraussetzungen habe ich mich im Speziellen gefreut. Ebenfalls die sehr langen und milden Tage im Juni, an denen es selbst in der Nacht nie richtig dunkel wurde, waren sehr besonders.
Auch auf Dinge wie kulturelle Unterschiede oder den Umgang mit Leuten aus aller Welt und deren Sichtweisen habe ich mich gefreut. Sorgen hatte ich hingegen wenige, höchstens vielleicht dass es schwer sein könnte, Anschluss zu finden. Da ich in einem Sommersemester eingestiegen bin, kannten sich meine Klassenkammeraden bereits sehr gut. Die Sorgen sind aber schnell verflogen, da ich mit offenen Armen empfangen wurde und schnell integriert war.
Grillen im Winter
Wie hast Du Dich auf Dein Austausch-Semester vorbereitet?
Es blieb nicht viel Zeit mich vorzubereiten, da der Endkritikstress genau in diesen Zeitraum gefallen ist. So bin ich bereits zwei Tage nach unserer Endkritik abgeflogen. Die Vorbereitungen waren aber auch nicht sehr aufwändig. Man merkt, dass die Uni in Schweden viele internationale Studenten hat und sich ein sehr eingespieltes Team hinter der Organisation befindet. Die Universität verfügt über sehr viele Unterkünfte, sodass jeder Internationale sich nicht mehr um ein Zimmer sorgen muss. Auch alles Wissenswerte über Ankunft, Transfer, Einzahlungen etc. wird früh kommuniziert und so blieben eigentlich keine Fragen mehr offen.
Was war die grösste kulturelle Herausforderung?
Es heisst ja, dass die Schweden sehr verschlossen sind, diesen Eindruck kann ich aber überhaupt nicht teilen. Am Anfang sind alle meine Mitstudenten von sich aus auf mich zugekommen und haben mich begrüsst. Beim täglichen gemeinsamen Mittagessen und den gelegentlichen Ausflügen hat man sich dann besser kennengelernt. Es ist aber nie vorgekommen, dass ich zu jemandem nach Hause eingeladen wurde, da sind sie eher reserviert. So kam es dann auch, dass ich vor allem mit den internationalen Studenten die Abende und Wochenenden verbracht habe. Ansonsten sind die Schweden wohl relativ normal europäisch und es gibt eigentlich keine kulturellen Hürden zu überwinden. Es sind höchstens Kleinigkeiten, die eingehalten werden sollten, darauf wird man aber bei den Infotagen hingewiesen.
Wie hat Dich die Partneruni aufgenommen und während Deines Studiums begleitet?
Wie bereits beschrieben, war der vorgängige Kontakt mit der Uni sehr gut und ich hatte alle nötigen Infos für die ersten Tage. Auch die diversen Einführungsveranstaltungen in der ersten Woche haben geholfen, sich zurechtzufinden. Danach hatte ich fast keinen Kontakt mehr zu den administrativen Stellen ausser als es um Mängelbehebungen im Zimmer und weitere Ratenzahlungen ging. Es verlief aber alles sehr unkompliziert und zuverlässig, was die Universität selber betrifft. In der Architekturabteilung war es etwas chaotischer, da die Administration diverse Ausfälle hatte. Glücklicherweise hatten wir aber einen sehr engagierten Dozenten und Semesterleiter, der sich darum gekümmert hat.
Was hat Dir am besten gefallen? Was nimmst Du für Dein Studium, für Dich persönlich aus dieser Zeit mit?
Sich in einem fremden Land unter unbekannten Leuten zurechtzufinden, war für mich eine spannende Herausforderung, die ich nicht missen möchte. Durch den Perspektivenwechsel als Exchange-Student habe ich wohl vor allem in sozialer Hinsicht einiges dazugelernt und bin offener geworden. Aber auch im Hinblick auf das Architektur-Studium hat mir das Semester die erhoffte Abwechslung gebracht und neue, interessante Ansätze gezeigt.
Man sollte die Zeit auf jeden Fall auch dazu nutzen, das bisher Geleistete zu reflektieren und sich Gedanken über die eigene Zukunft zu machen. Dem heimischen Alltag zu entfliehen, kann sehr entspannend sein und gibt vielleicht eine neue Sicht auf die Dinge preis.
Schulalltag
Welche Empfehlung würdest Du uni.li-Studierenden geben, die ebenfalls ein Austauschsemester planen?
Eine gute Planung und reichliche Vorabinformation können schon hilfreich sein, andererseits soll das Auslandsemester auch ein Wagnis sein, das nicht bis ins letzte Detail geplant sein muss. Die meisten Dinge ergeben sich sowieso erst vor Ort, indem man die richtigen Leute trifft. Schweden kann ich nur empfehlen. Umeå ist sicher nicht die florierende Grossstadt mit einer Vielzahl von Möglichkeiten, zu erleben gibt es aber genug. Das Wintersemester, das bereits im August startet, ist wohl etwas besser geeignet, um auch noch etwas vom Umland zu sehen, da das Wetter und der Workload in der Schule dies eher zulassen. Im Sommersemester werden die Tage erst gegen das Ende hin länger.
Lars Huser
Herkunftsland: Schweiz
Studiengang: Master of Architecture
Semester: 4
Wohnort in der Region: Altstätten
Austausch-Semester
Land: Schweden
Gewählte (Partner-)Universität: Umeå University
Anzahl Semester: 1 Semster
Wohnform: (Gastfamilie, Wohnheim, WG, …): Zimmer mit Gemeinschaftsküche