Mit dem Ziel, am Bosporus das Zusammenspiel fremder Kulturen kennen zu lernen, wählte Clemens Giselbrecht, Student im Bachelor Betriebswirtschaftslehre, die Bahcesehir Üniversitesi Istanbul für sein Erasmus-Semester. Im Interview teilt er seine Erfahrungen und gibt Tipps für Studierende mit Erasmus-Plänen.
Mit dem Ziel, am Bosporus das Zusammenspiel fremder Kulturen kennen zu lernen, wählte Clemens Giselbrecht, Student im Bachelor Betriebswirtschaftslehre, die Bahcesehir Üniversitesi Istanbul für sein Erasmus-Semester. Im Interview teilt er seine Erfahrungen und gibt Tipps für Studierende mit Erasmus-Plänen.
Warum hast Du Dir die Türkei und die Bahcesehir Üniversitesi Istanbul für Dein Austauschsemester ausgesucht?
Napoleon Bonaparte sagte einst: „Wenn es auf der Welt nur ein Land geben würde, wäre Istanbul wohl die Hauptstadt“. Istanbul ist mit seinen etwa 18 Millionen Einwohnern die einzige Stadt der Welt, die sich über zwei verschiedene Kontinente erstreckt. Hier treten die unterschiedlichsten Kulturen aufeinander und verkörpern damit im wahrsten Sinne des Wortes eine Brücke zwischen dem modernen Westen und dem orientalischen Osten.
Genau diese Faktoren, das Großstadtleben sowie verschiedene fremde Kulturen zu erleben und leben, waren der Grund, weshalb ich mich für ein Auslandssemester in Istanbul entschieden habe. Eine englischsprachige, private Universität direkt am Bosporus gelegen, welche als Ziel hat, Anschluss an internationale Eliteuniversitäten zu finden, war für mich ein weiterer Beweggrund.
Wie hast Du Dich auf Dein Erasmus-Semester vorbereitet?
Wie hat Dir das Team des International Office dabei geholfen?
Ich habe mich im Internet sehr intensiv über das Land, die Stadt und die Kultur informiert. Vor Antritt meines Auslandssemester hat mich zusätzlich ein großer bürokratischer Aufwand erwartet. Vor allem die Kursauswahl nimmt einen sehr hohen Zeitaufwand in Anspruch.
Das Team unseres International Office hat sich als tatkräftige Unterstützung erwiesen und mir dabei viel Arbeit abgenommen. Auf diese Weise möchte ich mich nochmals bei dem gesamten Team für die großartige Hilfe bedanken und im Speziellen bei Mirjana Matic-Schädler, die diese überwältigende Erfahrung eines Auslandssemesters erst ermöglicht hat.
Auf was hast Du Dich am meisten gefreut? Was war die grösste Herausforderung?
Auf das Neue! Neue Leute, neue Umgebung, neue Kultur, einfach ein neues, unbekanntes Leben. Die größte Herausforderung war sicherlich, sich im Alltagsleben zurechtzufinden. Vor allem die Kommunikation mit den Einheimischen erwies sich zu Beginn als äußerst schwierig, da die Leute auf den Strassen kaum bis gar kein Englisch sprechen.
Wie hat Dich die Universität in Istanbul aufgenommen und während Deines Studiums begleitet?
Die Organisation und die Bemühungen des International Office an der Bahcesehir University haben mich sehr beeindruckt, da ich mit nicht ganz so hohen Erwartungen an die türkische Bürokratie und die Unternehmung „Studieren in der Türkei“ gegangen bin.
Vor der ersten offiziellen Studienwoche organisierte die Universität für alle Austauschstudenten einen Einführungstag, an dem wir zahlreiche wichtige Informationen über Land, Stadt, Kultur, Leute aufnahmen. Nach den ersten Informationen wartete bereits mein Buddy vor dem Vorlesungssaal auf mich, um mich anschliessend durch den Universitätscampus zu führen. Es entwickelte sich gleich eine Freundschaft und wir unternahmen auch privat oft etwas zusammen.
Des Weiteren veranstalte die Universität in der ersten Studienwoche eine Boot-Party auf dem Bosporus. Er waren lediglich Erasmus Studenten eingeladen, um erste Bekanntschaften zu machen, und das alles bei einer nächtlichen Fahrt durch den Bosporus mit kostenlosen Getränken und Essen.
Lediglich die Organisation der Universität bei den Kursanmeldungen verlief ein wenig chaotisch. Viele Erasmus-Studenten, mich einbegriffen, hatten grosse Probleme sich für die Kurse anzumelden, da das System immer wieder von Fehlermeldungen überhäuft wurde. Die Folge war, dass ich im ersten Monat meines Studiums keinen Zugriff auf Unterrichtsmaterialien hatte und nicht die Gewissheit hatte, alle meine gewählten Kurse auch tatsächlich zu bekommen. Doch mit Flexibilität, aber auch Hartnäckigkeit funktionierte am Ende dann doch alles nach Plan.
Was hat Dir am besten gefallen? Was nimmst Du für Dein Studium, für Dich persönlich aus dieser Zeit mit?
Freundschaften mit anderen internationalen Studenten zu knüpfen. Da alle im selben Boot sassen und zu Beginn niemand jemand kannte, war es sehr leicht diese sozialen Kontakte zu knüpfen. Die Gruppe wurde zunehmend größer und internationaler. Wir trafen uns auf den Universitätscampus, machten zusammen Trips, ob von der Erasmusorganisation organisiert oder später auch durch Eigeninitiative. Man konnte sehr viel über verschiedenste Kulturen kennenlernen und enge Freundschaften sind dadurch für mich entstanden.
Ich habe mich in dieser Zeit persönlich stark weiterentwickelt. Vor allem in Sachen Weltoffenheit und Sozialkompetenz, welches zwei wichtige Charaktereigenschaften in der heutigen globalen Wirtschaftswelt sind.
Welche Empfehlung würdest Du uni.li Studierenden geben, die ebenfalls ein Erasmus-Semester planen?
Nutzt diese einmalige Chance eines Auslandssemesters. Egal wohin. Ihr werdet es nicht bereuen! Setzt euch intensiv mit eurer gewählten Destination auseinander. Es gibt im Internet zahlreiche Erfahrungsberichte, Blogs und andere Informationsquellen oder sucht den Kontakt zu ehemaligen „Outgoings“.
STECKBRIEF Clemens Giselbrecht
- Herkunftsland: Österreich
- Studiengang: Bachelor Betriebswirtschaftslehre
- Semester: 5
- Wohnort: Lauterach
Erasmus Semester
- Land: Türkei
- Gewählte Universität: Bahcesehir Üniversitesi Istanbul
- Anzahl Semester: 1
- Wohnform: WG