Der ZV Bauherrenpreis, vergeben von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, würdigt Bauvorhaben, welche in der Verwirklichung ihrer Bauaufgabe, der Ausführung, der architektonischen Gestalt, in ihrem gesellschaftlichen Engagement und innovatorischen Charakter als vorbildlich zu bezeichnen sind – exzeptionelle Lösungen, die auf Grund intensiver Kooperation von Bauherren und Architekten zustande gekommen sind. Am 17. November wurden im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung im Odeon Theater in Wien die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des ZV-Bauherrenpreises ausgezeichnet. Aus insgesamt 82 Einreichungen waren 23 Projekte – drei pro Bundesland – für die Shortlist ausgewählt worden. Daraus ermittelte die Hauptjury bestehend aus Franziska Leeb, Architekturpublizistin, Wien, Richard Manahl, ARTEC Architekten, Wien, und Tina Gregoric, dekleva gregorič arhitekti, Ljubljana, die sechs Preisträgerinnen und Preisträger des ZV-Bauherrenpreises 2017. Die Hauptjury betonte: „Die sechs ausgezeichneten Bauherrinnen und Bauherren ermöglichten jeweils einzigartige architektonische Lösungen mit Vorbildwirkung, die über die eigentliche Bauaufgabe hinaus Strahlkraft entwickeln. Mögen sie Inspirationsgeber für künftige Bauherren sein und Ansporn, gewohnte Wege zu verlassen, Bauaufgaben neu zu denken und dazu ermutigen, sich auch über Konventionen hinwegzusetzen.“
Nicht bloss ein Verkehrsweg
Das preisgekrönte Projekt der Architekturwerkstatt Dworzak-Grabher, die Sägerbrücke in Dornbirn, ist das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung der Architekten sowie des Landes Vorarlberg und der Stadt Dornbirn – im Besonderen durch die unterstützende Beharrlichkeit des Stadtplaners Stefan Burtscher. An einer städtischen Schlüsselstelle überbrückt die Sägerbrücke die Dornbirner Ach und verbindet die Innenstadt mit dem Hatlerdorf. Sie ist ein neuer öffentlicher Raum über dem Wasser, auf dem unterschiedliche Formen der Mobilität gleichberechtigt Platz finden. Breiter als lang signalisiert die Proportion, dass hier nicht bloss ein Verkehrsweg, sondern auch ein Verweilort, ein Platz, entstanden ist. Alle nominierten Projekte werden vom 6. Dezember 2017 bis 12. Januar 2018 im Ausstellungszentrum im Ringturm in der Reihe „Architektur im Ringturm“ in Wien präsentiert.
Shortlist mit den letzten fünf Kandidaten
Die Sägerbrücke hat auch andernorts für Furore gesorgt: Beim internationalen Piranesi Award, an dem Architekten der Länder Österreich, Kroatien Tschechien, Griechenland, Ungarn, Italien, Slowenien und Slowakei teilnehmen können, konnte sich das Projekt von Hugo Dworzak und Stefan Grabher für die Shortlist mit den letzten 5 Kandidaten qualifizieren.