Im Mittelpunkt der diesjährigen von PD Dr. Dimitrios Linardatos und Dr. Patrick Raschner organisierten Veranstaltung, die in Form eines Webinars stattfand, standen jüngste Entwicklungen auf europäischer Ebene, namentlich die kürzlich verabschiedete «Corporate Sustainability Reporting Directive» (CSRD) sowie der aktuell zwischen Europäischem Parlament und Rat in Diskussion befindliche Entwurf für eine Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD).
Den Auftakt der Veranstaltung machte Prof. Dr. Hervé Edelmann, Partner der Kanzlei Thümmel, Schütze und Partner Rechtsanwälte Partnergesellschaft mbH, Stuttgart, mit einem Überblick über das europäische Nachhaltigkeitsacquis. Dabei griff er auch einige Haftungsrisiken beim Vertrieb nachhaltiger Kapitalanlagen heraus.
Im Anschluss gab Dr. Lars Kaiser, Head Group Sustainability, VP Bank AG, Vaduz, einen ökonomisch-fundierten Vortrag über «Das Konzept der ‹Doppelten Wesentlichkeit›» und betonte, dass finanzielle Nachhaltigkeitsrisiken für Unternehmen und negative Nachhaltigkeitsauswirkungen zwei Seiten derselben Medaille sind.
Univ.-Prof. Dr. Malte Kramme, EUREGIO Stiftungsprofessor für Technik-, Mobilitäts-, und Nachhaltigkeitsrecht, Universität Innsbruck, gab in weiterer Folge einen ersten Einblick in den CSDDD-Vorschlag und beleuchtete diesen insbesondere aus Sicht der Finanzdienstleister. Aufgrund der laufenden Verhandlungen sind die Pflichten der CSDDD allerdings noch ein «moving target».
Den krönenden Abschluss machte Dr. Antonios Koumbarakis, Head of Sustainability & Strategic Regulatory, PwC Zürich, mit einem Vortrag zu «ESG Evolution or Revolution: CSRD the next big thing!». Aufgrund der schieren Vielzahl der künftig zu rapportierenden Daten handelt es sich bei der CSRD tatsächlich mehr um eine Revolution als eine Evolution.
Da das Thema «Nachhaltigkeit» in der Finanzwirtschaft weiter rasant an Fahrt gewinnt, ist auch in Zukunft weiteren Veranstaltungen der Professur für Bank- und Finanzmarktrecht zu diesen Themenkomplexen zu rechnen.