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LISDAR-Kongress ist zu Ende

„Dinge, die wir lernen müssen, bevor wir sie tun können, lernen wir, indem wir sie tun“, meinte Regierungsrätin Renate Müssner in Anlehnung an Aristoteles und leitete damit den letzten Tag des Kongresses LISDAR an der Hochschule Liechtenstein ein. Die nachhaltige Entwicklung regionaler Ressourcen stand im Mittelpunkt


Austausch von Ideen und Lösungen

 „Dinge, die wirlernen müssen, bevor wir sie tun können, lernen wir, indem wir sie tun“, meinteRegierungsrätin Renate Müssner in Anlehnung an Aristoteles und leitete damitden letzten Tag des Kongresses LISDAR an der Hochschule Liechtenstein ein. Die nachhaltige Entwicklung regionaler Ressourcen stand im Mittelpunkt.

Dabei wurde anhand von Wiesen und Wäldern, Mooren undWeinbergen erläutert, wie diese Entwicklung aussieht und aussehen sollte.Professorin Carmen de Jong von der Universität Savoie  zeigte auf, wie wichtig die Feuchtgebiete inden Alpen als Co2 Speicher sind und welche Folgen der Einsatz von Schneekanonennach sich zieht. Vor allem Aushebungen für die Wasserspeicherbecken wie auchLift- und Strassenbau hinterlassen massive Spuren in der Energiebilanz. „Die Idee einer klimaneutralen Alpenregion muss vorangetrieben werden“, meinte deJong.   

Die Bedeutung derMoore

Wie sehr diese Bilanz gestört werden kann, wurde bei den folgenden Referaten klar. Andreas Grünig vom Schweizer Bundesamt fürLandwirtschaft Agroscope sprach über die Bedeutung der Moore. „Ein Moor wächst im Jahr einen Millimeter in die Höhe“ erklärte er und wies darauf hin, dass weltweit immer mehr Moore drainiert werden. Diese entwässerten Moore waren dieses Jahr ein Grund für die riesigen Brände rund um Moskau. Hans-PeterSchmidt von der Forschungsstelle Delinat-Institut brachte in einer „kleinen Flasche Hoffnung“ Holzkohle mit sich und sagte: „In dieser Biokohle ist einKühlschrank, den nur Mikro-Organismen öffnen können um sich die Mineralien zuholen“. Sein Versuch mit der Biokohle im Weinbau hat gezeigt, dass die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens enorm zunimmt. „Es geht nicht nur umSchmetterlinge. Die kommen, wenn die Basis stimmt“, meinte Schmidt und wies darauf hin, dass in diesem Weinberg-Prototyp dank Biodiversität jeder bei jedem tankt.

Energie – Gewinn und Verbrauch

Wie eng Energieverbrauch und Energiegewinnung miteinander verknüpftsind, zeigten drei weitere Referate. René Müller, Vorstand der Solarcomplex AGpräsentierte sein Unternehmen, bei dem Energie, Technik und Bürgerkapital vereint wurden und so eine zentrale Kraft für erneuerbaren Energien im westlichen Bodenseeraum entstand. In der Region entstanden kleine Bioenergiedörfer, Solarparks, Biogasanlagen, Wasserkraftwerke und Holzschnittheizungen. Was mit 20 Bürgern gestartet ist, hat heute 700Gewerkschafter, aus den 37‘000 Euro Grundkapital entstanden in zehn Jahren 5 MillionenEuro.

Auch Karl-Heinz Kaspar vom grossen Walsertal wies daraufhin, dass jeder Weg mit dem ersten Schritt beginnt und der Weg das Ziel ist. In seiner Heimat haben sich 6 Dörfer mit 3‘600 Einwohnern zusammengeschlossen um einen Biosphärenpark zu schaffen. In Liechtenstein wird derzeit eine räumliche Potenzialanalyse erstellt um die regenerative Energiegewinnung abzuklären. Dieter Genske, Gastprofessor an der Hochschule Liechtenstein, stellte diesesProjekt vor. „Wir können bereits erkennen, dass wir den Energieverbrauch senken können, wenn wir die Produktion erneuerbarer Energien stimulieren“, meinte er.  

Ein Vortrag über den Talente-Tauschkreis in Vorarlberg von Rolf Schilling sowie drei Workshops beendeten diesen zweiten Liechtenstein Kongress für Nachhaltigkeit. Mit ihm wurde das internationale Netzwerk der Anstrengungen zum nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen wieder etwas dichter verwoben und Liechtenstein bei dieser weltweiten Thematik ins Bild gerückt.

agr