Am 6. Februar 2024 hat Britta Hentschel, Hochschuldozentin für Geschichte und Theorie in der Architektur an der Universität Liechtenstein mit reger Publikumsbeteiligung ein Künstlerinterview mit Michael Hirschbichler anlässlich seiner laufenden Ausstellung „Pläne/Plans“ im Kunstraum Engländerbau in Vaduz geführt.
Dass Michael Hirschbichler Architekt ist, merkt man seinen Kunstwerken an: Seine städtebaulichen Pläne greifen auf den reichen Schatz der Architekturgeschichte zurück. Wirken seine immer mehrteiligen, grossformatigen, an die frühen Druckerzeugnisse der Kartografie gemahnenden Bilder auf den ersten Blick freundlich-ornamental, offenbaren sie bei näherem Hinsehen Monströses, Absurdes und Grauenvolles: Gotische Kathedralgrundrisse werden zu Reihenhaussiedlungen, gigantische Shoppingcenter floaten wie Insel durch ein Meer aus Parkplätzen, das Wegesystem der Erdölfelder zerschneidet im wahrsten Sinne des Wortes die Fläche, Flüchtlingslager offerieren Strukturen für die Vertriebenen von morgen. Gedruckt sind Michael Hirschbichlers Pläne wie ihre historischen realen wie utopischen Vorgänger, doch verwendet er statt Druckerschwärze Sand, Erdöl oder zermahlene historische Bausubstanz und reflektiert so eindrücklich den Umgang des Menschen mit dem Territorium.
Die Ausstellung „Pläne/Plan“ ist noch bis 10. März 2024 im Kunstraum Engländerbau zu sehen.