Mit dem erfolgreichen Abschluss einer Doktorarbeit zum Thema Kundenwissen endete das dreijährige kooperative Doktorat zwischen dem Unternehmen innoForce aus Balzers und der Universität Liechtenstein. Dieses Erfolgsmodell soll künftig auch anderen KMU der Region Zugang zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen eröffnen.
Wissen ist der zentrale Erfolgsfaktor in vielen kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU). Unternehmen können wesentlich wettbewerbsfähiger werden, wenn sie das Wissen der Mitarbeiter sowie der Kunden intensiv nutzen. Doch die Forschung in diesem Bereich war bisher kaum wissenschaftlich aufgearbeitet. Deshalb entschloss sich die Firma innoForce im Jahr 2010 zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Universität Liechtenstein: Mit dem Ziel, erforschen zu lassen, wie Kundenwissen in das strategische Management integriert werden kann, wurde eine gemeinsame Doktorandenstelle geschaffen.
Dr. Stefan Wilhelm und Prof. Dr. Güldenberg bei der Verleihung der Doktorwürde im September 2013.
Attraktives Erfolgsmodell für die Praxis
Die Arbeitszeit von Doktorand Stefan Wilhelm wurde auf beide Institutionen aufgeteilt: den Lehrstuhl für Internationales Management am Institut für Entrepreneurship und den Bereich Marketing & Vertrieb im Unternehmen innoForce. Über drei Jahre hat sich das kooperative Doktorat als attraktives Erfolgsmodell in der Praxis bestätigt. «Diese Form des kooperativen Doktorats eröffnet liechtensteinischen KMU den Zugang zu neuem Wissen und Talenten», so Prof. Dr. Stefan Güldenberg, Inhaber des Lehrstuhls Internationales Management und als Dekan der Graduate School für das Doktoratsstudium an der Universität Liechtenstein verantwortlich. «Die Erforschung und praktische Umsetzung relevanter Fragestellungen wiederum garantiert Doktoranden eine duale Ausbildung auf höchstem Niveau.»
Frische Ideen für KMU
Auch innoForce-Geschäftsführer Christoph Wille begrüsst die Kooperation mit der Universität Liechtenstein: «Als aufstrebendes Unternehmen profitieren wir von den frischen Ideen abseits von festgefahrenen Denkmustern. Das ist wichtig für unsere Dynamik und Innovationskraft.» Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Liechtenstein lässt Dr. Wilhelm seine Berufserfahrung in seine Lehrveranstaltungen einfliessen: «Wenn ich Praxisbeispiele aus dem Unternehmen darlege, wird es still im Seminarraum. Für die Studierenden ist es wichtig zu erfahren, wie es ‹da draußen› zugeht.» Die Theorie des Wissensmanagements aus seiner Doktorarbeit kann er umgekehrt auch wieder «on the job» bei innoForce anwenden.
V.l.n.r.: Dr. Stefan Wilhelm, Postdoktorand der Universität Liechtenstein und Marketing & Sales innoForce, Christoph Wille, Geschäftsführer von innoForce, und Prof. Dr. Güldenberg, Leiter des Lehrstuhls für Internationales Management.
Den Erfolg der Kooperation bestätigt auch, dass Dr. Wilhelm nach seinem erfolgreichen Abschluss der Dissertation weiterhin im Marketing & Sales für die Firma innoForce und als von der Firma geförderter wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Liechtenstein tätig ist.