Am 25. September 2015 verabschiedeten die 193 UN-Mitgliedsstaaten diese wegweisende Agenda, mit dem ambitionierten Ziel, die 17 Ziele innerhalb von 15 Jahren in die Praxis umzusetzen. Die Verantwortung und die Macht des Wandels lägen in der kollektiven Zusammenarbeit. Es sei an der Zeit, unsere Kräfte zu vereinen und gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen.
«Motivation und Strategie in der zweiten Halbzeit der SDG-Umsetzung»
Die SDG-Strategiegespräche zur Halbzeit bei der Umsetzung der Agenda 2030 an der Universität Liechtenstein, unter dem Motto 'Hopp Liachtaschta!', wurden vor zahlreichen interessierten Gästen von Universitätsratspräsident Lothar Ritter eröffnet. Aussenministerin Dominique Hasler, die eigens für die Veranstaltung vorzeitig aus New York zurückgereist war, gab einen einleitenden Überblick über den Stand des Umsetzungsprozesses in Liechtenstein nach den ersten sieben Jahren, identifizierte Bereiche, die verbessert werden müssten und berichtete direkt aus New York über den zweiten Umsetzungsbericht Liechtensteins der Agenda 2030.
Unter der Moderation von Carmen Dahl diskutierten eine Vertreterin aus dem Verhandlungsteam des Aussenministeriums sowie Vertreter aus Industrie, Gesellschaft und Wissenschaft die Herausforderungen bei der Umsetzung der SDGs. Peter Jehle, Generalsekretär des Liechtensteinischen Fussballverbands, brachte seine persönlichen Erfahrungen bei der konkreten Umsetzung der SDGs ein und veranschaulichte am Beispiel Fussball, wie ein Team – oder im Fall der SDGs, eine ganze Gesellschaft – motiviert und begeistert werden könne.
Jehle berichtete, dass die Begeisterung für die Umsetzung nachhaltiger Ziele nicht überall gleich gross sei: «Unser Nachhaltigkeitsmanager wird nicht von jedem mit offenen Armen empfangen.» Julien Becker, SDG-Beauftragter bei ThyssenKrupp Presta, erläuterte, dass man in der Industrie Jahrzehnte benötigen würde, um Prozesse umzustellen, und dass die Wirtschaft den Druck erst jetzt zur Halbzeit richtig spüre. Er appellierte an die Gäste, bei sich selbst anzufangen und forderte von Liechtenstein mehr Mut: «Wir als Unternehmen werden dahin gedrängt, wo uns der Endkunde will.»
Kathrin Nescher-Stützel gab einen Einblick in die Schwierigkeiten bei den globalen Verhandlungen zur Erreichung der SDGs und berichtete von ihrer Beteiligung an den Verhandlungen im Jahr 2015 für Liechtenstein. Christian Frommelt, neuer Rektor der Universität, betonte, dass die Gesellschaft Nachhaltigkeit als ein langfristiges Projekt begreifen und die Umsetzung nun in Angriff nehmen müsse. Er ermutigte, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, da nun der richtige Zeitpunkt gekommen sei, Nachhaltigkeit als ein Generationenprojekt zu erkennen.
Im Anschluss hatte das Publikum Gelegenheit, Fragen an die Panelteilnehmenden und die Aussenministerin zu stellen. Die angeregten Gespräche trugen zur Vertiefung des Verständnisses und zur Förderung der Zusammenarbeit im Rahmen der SDGs bei. Beim anschliessenden Austausch im Rahmen eines Aperos führten die Anwesenden die Diskussion rege fort.
Diese Veranstaltung wurde als Kooperation zwischen der Liechtenstein Executive School der Universität Liechtenstein und der SDG Allianz Liechtenstein ins Leben gerufen. Auf Wunsch von Aussenministerin und Regierungsrätin Dominique Hasler werden zu diesem Thema zukünftig weitere Veranstaltungen stattfinden.