uni.liNeuigkeitenHolz-Hybrid-Hochhaus: Angehende Architekten der Universität Liechtenstein mit innovativen Konzepten

Holz-Hybrid-Hochhaus: Angehende Architekten der Universität Liechtenstein mit innovativen Konzepten

In Dornbirn wird ab September 2011 ein achtstöckiger LifeCycle-Tower (LCT) errichtet. Das Besondere an “LCT One“: Das Hybrid-Hochhaus besteht mehrheitlich aus Holz. Architekt des Projekts ist Hermann Kaufmann; als Bauherrin fungiert die Tochter eines Vorarlberger Bauunternehmens. Wie variabel das System des LCT ist, zeigen die Entwürfe von angehenden Architekten der Universität Liechtenstein unter der Leitung von Prof. Dipl.-Arch. ETH/SIA Dietrich Schwarz. Entstanden sind höchst kreative Lösungen für den Wohn- und Arbeitsraum der Zukunft.



2009 wurde das Forschungsprojekt „LifeCycle Tower“ LCT vom Architekten Hermann Kaufmann und dem Holzbauunternehmen Rhomberg aus Bregenz gestartet. Ein Jahr später stand das Gebäudekonzept mit dazugehörigem Konstruktionssystem und nun im September erfolgt der Baubeginn sein.Später sollen weitere Gebäude in Serienfertigung folgen.  Der LifeCycle-Tower, das erste ungekapselte Holz-Hybrid-Gebäude, wird 27 Meter hoch und acht Geschosse umfassen. Das Hochhaus soll in wesentlichen Teilen aus Holz bestehen, jedoch wird Holz nur dort eingesetzt, wo es auch sinnvoll ist. Eine weitere Besonderheit ist die Tragstruktur. Doppelstützen aus Holz in der Fassadenebene tragen die Vertikallasten. Die Geschossdecken bestehen aus einem Holz-Beton-Verbund. Da der LifeCycle Tower keine tragenden Trennwände hat, ist das Gebäude variabel nutzbar. Wie in einem Baukasten können die strukturellen Elemente nach Belieben verschieden angeordnet werden.



Viele gute Ideen für die variable Nutzung
Die 14 Studierenden des Masterstudiengangs Architektur an der Universität Liechtenstein haben ihre Zukunftsvisionen zur Holz-Hybrid-Bauweise entworfen. Mit dem LCT-System als Basis entwickelten sie weitere Gebäude zu den Themen "Urban Density" (städtische Bevölkerungsdichte) und "Community" (Gemeinwesen). Besonders auffallend fanden die Experten den bei allen Arbeiten erkennbaren Trend, Gebäude in Zukunft vielfältig zu nutzen. Wohnraum, Büro und ein Kindergarten unter einem Dach. „Das LCT System ist für heutige Anwendungen konzipiert und sehr innovativ was die Möglichkeiten der Holzverwendung im vertikalen, städtischen Kontext betrifft. Dabei bleibt es der rationalen Geometrie von Raster und Turm konsequent treu. Unsere Studierenden haben das System aufgegriffen und mit Konzepten einer vertikalen Stadt verknüpft. Dabei entstanden Raumstrukturen, die neue Perspektiven eröffnen konnten“, so Robert Mair, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Liechtenstein.

„Die konsequentesten Projekte der Studenten erscheinen für die heutigen Vorstellungen von Wohnen als Herausforderung. Da die Verdichtung durch umfangreiches Stapeln von Flächen und durch Reduktion der Quadratmeter pro Person realisiert wurde, ergaben sich unerwartete Konzepte des Wohnens. 2020 bis 2060, wenn die Energie knapp wird, wird die Welt jedoch anders sein, in vielerlei Hinsicht“, steht Professor Schwarz hinter den visionären Ansätzen seiner Master-Studenten.