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Höhen und Tiefen in Davos


Dort, wo sich sonst alljährlich die Spitzen aus Wirtschaft und Politik zum Weltwirtschaftsforum versammeln, trafen sich Nachwuchs-Wirtschaftler der Hochschule Liechtenstein zu einem Seminar über Führung und Personalmanagement.

Studenten der Hochschule erleben Führung in der Praxis

Dort, wo sich sonst alljährlich die Spitzen aus Wirtschaft und Politik zum Weltwirtschaftsforum versammeln, trafen sich Nachwuchs-Wirtschaftler der Hochschule Liechtenstein zu einem Seminar über Führung und Personalmanagement.

„Unter dem Motto ‚Live, Work & Meet‘ sollten wir innerhalb des dreitägigen Workshops die aktuellen Lebensbedingungen in Davos analysieren und eine Präsentation unserer Ergebnisse an einem öffentlichen Platz organisieren – durch diese Arbeit sollten wir mehr über Führung und Teamarbeit lernen“, erläutert der Student Andreas Grünbecken die Aufgabenstellung der Lehrveranstaltung. Nach einer ersten Bestandsaufnahme wurden von den Studenten Tourismus, Infrastruktur, Gesundheit und Wellness sowie die Potentiale der Alpenstadt als Lebensmittelpunkt untersucht. Für die Ausarbeitung der Abschlusspräsentation setzten die Studierenden auf die Erfahrung der Einheimischen und Touristen, welche sie durch eine Umfrage erfasst haben.

Tenor der Umfrage war, dass die hohe Lebensqualität, das traditionelle Flair, das Freizeitangebot und der öffentliche Nahverkehr in Davos geschätzt werden. Vielen war allerdings nicht bekannt, dass Davos trotz seiner dezentralen Lage auch bei Forschern einen hervorragenden Ruf genießt. So befindet sich hier nicht nur das weltbekannte Eidgenössische Zentrum für Schnee- und Lawinenforschung sondern auch das Weltstrahlungszentrum WCR, das Institut für die Erforschung von Knochenbruchbehandlungen und das Schweizerische Institut für Allergie- und Asthmaforschung.

Herausforderungen suchen und annehmen

Die Lehrveranstaltung sollte den jungen Wirtschaftsinformatikern zeigen, dass neben Fachkenntnissen auch soziale Kompetenzen gefragt sind. Hagen Pöhnert, Lehrbeauftragter an der Hochschule Liechtenstein, dazu: „Ziel des Seminars war es, die Teilnehmer mit modernen Führungsstrukturen und Elementen vertraut zu machen und diese sofort anzuwenden. Wir haben bewusst Davos gewählt, da es ein tolles Umfeld und eine gute Basis für das Projekt geboten hat“. Unterstützt wurde Hagen Pöhnert von dem New Yorker Sportpsychologen Dr. Edward Weiss, der das Verhalten der Studenten während des Seminars beobachtete und sie in Einzelgesprächen mit ihren Stärken und Schwächen konfrontierte. Für ihn war wichtig: „Wir wollten den Seminarteilnehmern vermitteln, dass es keine einfachen Antworten und Rezepte für Führung gibt. Führung besteht darin, Menschen dabei zu helfen, besser zu werden in dem was sie tun. Sie sollten bereit sein, nach Herausforderungen zu suchen und diese auch anzunehmen“.

Laurent Wiltzius, studentischer Projektleiter, fasste die Inhalte des Seminars so zusammen: „Wir konnten Herangehensweisen ausprobieren, wurden aber an bestimmten Punkten auch dazu angehalten, über unsere eigenen Handlungen nachzudenken und daraus zu lernen. Für uns war das Seminar eine große Herausforderung, weil wir nie genau gewusst haben, was noch auf uns zukommt“. Einer der externen Trainer, die die Studenten am zweiten Tag des Seminars begleiteten, führte aus: „Beeindruckt hat uns die Motivation und Flexibilität der Studierenden. Das Seminar war eine gute Abbildung der Realität, weil es den Faktor Mensch in einem Projekt erlebbar gemacht hat. Einen guten Manager zeichnet aus, dass er die verschiedenen Charaktere und Kulturen in einem Team auf ein gemeinsames Ziel lenken kann“.

Präsentation im Zentrum von Davos

Als Abschluss ihres Aufenthalts präsentierten die Studenten der Hochschule Liechtenstein am vergangenen Samstag bei strahlendem Sonnenschein die Ergebnisse ihres Projekts auf dem Bubenbrunnenplatz im Zentrum von Davos. Einwohner und Besucher der Stadt in den Bündner Bergen zeigten sich gleichermaßen angetan von der Arbeit der Studierenden. Hagen Pöhnert fasst das Ergebnis des Seminars so zusammen: „In zweieinhalb Tagen haben wir mit 20 Studenten eine ‚Firma‘ gegründet und haben dann erleben dürfen, was es bedeutet auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten – mit allen Höhen und Tiefen.“