Inklusion von Menschen mit Behinderung ist ein gesellschaftlicher Auftrag, der alle Lebensbereiche betrifft. Mit dieser Herausforderung sind Berufsleute aller Branchen konfrontiert - in der Architektur beispielsweise in Bezug auf die Gestaltung von Lebensräumen und in der Wirtschaft in Bezug auf den Zugang zu und Verteilung von Ressourcen. Während drei Tagen erfuhren Bachelor- wie Masterstudierende aller Schools am Beispiel Fussball von den Referenten Dr. Rudolf Batliner, FIM-Special-Advisor, und Fritz Quien, inklusiver Fussballtrainer beim VfB Stuttgart, wie Inklusion gelingen kann, und dass die dort zur Anwendung kommenden Prinzipien in anderen Bereichen wie Architektur, Wirtschaft oder Informatik ebenfalls genutzt werden können.
Bei Simulationsübungen konnten die Studierenden selbst erfahren, wie sich Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderung beim Fussballtraining fühlen und mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert sind. Sie lernten, welche Faktoren die Teilhabe von Menschen mit Behinderung begünstigen und Diskriminierung abbauen, und wie gemeinsame Spiel- und Sportangebote für Menschen mit und ohne Behinderung zu planen sind.
Ein Workshop mit Beatrice Brunhart-Risch, Theaterpädagogin und Leiterin des Jungen Theaters Liechtenstein zeigte, dass Theater wie auch Sport sich perfekt eignen, um Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten zusammenzubringen und Barrieren abzubauen. In gemischten Mannschaften mit den Jugendlichen des Teams für Menschen mit Behinderung des SCR Altach, der zu Besuch an die Universität kam, spielten die Seminarteilnehmenden Fussball. Durch dieses gemeinsame Erlebnis konnten spielend Berührungsängste abgebaut und gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufgebaut werden.
Ein Vortrag von Ute Mayer, Verantwortliche für den Fachbereich Chancengleichheit am Amt für Soziale Dienste, informierte die Studierenden über die aktuelle Situation zur Inklusion in Liechtenstein. Im Anschluss ging es wieder an die praktische Arbeit: In Gruppen bereiteten die Studierenden inklusive Trainingseinheiten vor, welche sie später mit dem Team für Menschen mit Behinderung des FC Sargans, den Tschutters, in die Praxis umsetzten.
Beim Abschied sagte Tschutters-FC Sargans-Spieler Fabian Frick zu den Studierenden «Das müssen wir wieder machen! Es hat viel Spass gemacht!» Die Magie des Fussballs hatte gewirkt.