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Chancen für den Fonds- und Steuerstandort Liechtenstein


Am 26. März 2015 fand an der Universität Liechtenstein ein Steuerforum zu den aktuellen Entwicklungen in der Besteuerung liechtensteinischer Investmentfonds in Liechtenstein, Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. 
Am 26. März 2015 fand an der Universität Liechtenstein ein Steuerforum zu den aktuellen Entwicklungen in der Besteuerung liechtensteinischer Investmentfonds in Liechtenstein, Deutschland, Österreich und der Schweiz statt.

Prof. Dr. Martin Wenz eröffnete das speziell auf Investmentfonds ausgerichtete Steuerforum, welches mit über 60 Teilnehmern sehr gut besucht war, mit den Worten: „Liechtenstein stellt sich den Herausforderungen und nutzt die Chance, sich als attraktiver Fonds- und Steuerstandort zu positionieren.“



Als Herausforderungen stehen insbesondere die nationalen und europäischen Anforderungen an die Ausgestaltung von Fonds, die Regulierung und Governance der verschiedenen liechtensteinischen Fondstypen (nach dem UCITSG, AIFMG und IUG) sowie die noch fehlende, aber auf Ende des Jahres erwartete Übernahme der Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds ins EWR-Abkommen sowie der Ausbau des Netzes der Doppelbesteuerungsabkommen im Zentrum.

Attraktiver Fondsstandort
Durch Nutzung der vorhandenen Stärken, wie das wettbewerbsfähige, international anerkannte und europarechtskonforme Steuergesetz, den einfachen und diskriminierungsfreien Zugang zum europäischen Markt aufgrund der Mitgliedschaft im EWR sowie den Zugang zum schweizerischen Markt und die Gewährleistung von schnellen und effizienten Zulassungsprozessen für Fondsprodukte, kann sich Liechtenstein als attraktiver Fondsstandort behaupten und ausbauen. Insbesondere die Redomizillierung ausländischer Investmentfonds aus off- und onshore-Standorten stellt ein besonderes Potenzial für den Fondsstandort Liechtenstein dar.

Fondsbesteuerung: FL, DE, AT, CH
Wichtig für die Entwicklung als international ausgerichteter Fonds- und Steuerstandort ist die nationale und vor allem die internationale Besteuerung der liechtensteinischen Fondstypen mit in- und ausländischen Vermögenswerten und Investoren. Die Referenten aus Liechtenstein, Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigten daher die Besteuerungskonzepte für die verschiedenen liechtensteinischen Fondstypen in den 4 deutschsprachigen Steuerjurisdiktionen sowie deren steuerliche Anerkennung auf.



Prof. Dr. Martin Wenz, Universität Liechtenstein, Vaduz; Dr. Helene Rebholz, LL.M. Anwaltskanzlei König, Rebholz, Zechberger, Triesen; Bernhard Büchel, Liechtensteinische Steuerverwaltung; Lutz Boxberger, King & Wood Mallesons SJ Berwin, München; Mag. David Gamper, LAFV, Vaduz; Dr. Uwe Steininger, Valartis Fund Management (Liechtenstein) AG, Bendern, (von links)



Dr. Ernst Marschner, Leiter Steuern/Linz, EY, Linz

Im Einzelnen wurde umfassend auf die Besteuerung auf Ebene der liechtensteinischen Investmentfondstypen SICAV und Anlage-KG und auf Ebene der in- und ausländischen Anteilsinhaber aus der Perspektive der 4 im Fokus stehenden deutschsprachigen Länder eingegangen. Darüber hinaus wurden die Abkommensberechtigung von sowie die Anwendung des automatischen Informationsaustauschs (AIA) auf liechtensteinische Fonds analysiert.

Generell konnte iRd Steuerforums aufgezeigt werden, dass Liechtenstein sich als interessanter, kostengünstiger, flexibler und politisch stabiler Fondsstandort behaupten und diesen noch auszubauen kann. Durch das attraktive und internationale anerkannte Steuersystem sowie durch Ausnutzung vor allem auch der Potenziale im Vertrieb an Endkunden und Fondspromotoren besteht die Möglichkeit, das Fondsvolumen weiter zu erhöhen. Im Ergebnis verfügt Liechtenstein somit über die grosse Chance, sich vor dem Hintergrund der zahlreichen globalen Herausforderungen und Veränderungen als erfolgreicher sowie international anerkannter Fonds- und Steuerstandort noch besser zu positionieren.



Jason Zücker, KPMG, Zürich