Katharina Vogt-Schädler, Absolventin des Jahrganges 2008 im Masterstudium Entrepreneurship arbeitet heute als CFO/COO und Mitglied der Geschäftsleitung bei der VP Bank (Schweiz) AG in Zürich. Um das in sie gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen, hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt.
„Ich habe mich von Anfang an sehr ins Zeug gelegt“
Katharina Vogt-Schädler, Absolventin des Jahrganges 2008 im Masterstudium Entrepreneurship arbeitet heute als CFO/COO und Mitglied der Geschäftsleitung bei der VP Bank (Schweiz) AG in Zürich. Um das in sie gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen, hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt.
Frau Vogt, Sie sind beruflich sehr erfolgreich, haben eine Familie mit zwei Kindern, einen Mann, einen Haushalt und nebenbei noch ein Bachelor- und Masterstudium absolviert. Wie geht das alles zusammen?
Für mich war es ein grosses Glück so jung Kinder bekommen zu haben. Ich konnte meine Ausbildung und die Pensen, die ich gearbeitet habe, immer der Familie anpassen und beides geniessen. Ich hatte aber auch das Glück, dass ich privat wie beruflich Menschen hatte, die an mich geglaubt haben. Das gibt ausserordentlich viel Kraft. Um Karriere machen zu können, braucht es starke Partner – beruflich wie privat.
Bevor Sie in die Welt der Banker und Finanzintermediäre eingetaucht sind, haben Sie zehn Jahre als Primarlehrerin unterrichtet. Warum nicht gleich Bankerin?
Eine gute Frage. Für mich waren meine Jahre als Primarlehrerin keine verlorenen Jahre. Im Gegenteil. Als Pädagogin habe ich gelernt, Menschen in ihrer Verschiedenheit wahrzunehmen und Wege zu finden, ihnen zu vermitteln, was ich von ihnen möchte, sie zu fördern und auch ihre Grenzen zu erkennen. Das ist doch das, was eine gute Führungsperson heute auszeichnet. Dieses Rüstzeug müssen sich Universitätsabsolventen erst mühsam im Job erarbeiten.
1999 haben Sie sich entschieden, noch einmal die Schulbank zu drücken und Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Was hat Sie gereizt?
Ich bin in einem Gewerbebetrieb gross geworden. Im Gymnasium habe ich den E-Zweig gewählt. Das war ein Matura-Abschluss mit Schwerpunkt Wirtschaft. Doch aufgrund der familiären Situation habe ich mich zunächst für ein Pädagogik-Studium entschieden. Je älter die Kinder wurden, desto mehr hat mich ein Studium im Wirtschaftsbereich gereizt.
Entschieden haben Sie sich für ein Studium in Liechtenstein.
Ja, mir ist ein Flyer der damaligen Fachhochschule Liechtenstein in die Hände gefallen und ich wusste sofort: Das ist es. Ein vollwertiges Studium mit Schwerpunkt Wirtschaft, das ich berufsbegleitend absolvieren kann und das noch dazu in der Nähe ist.
Katharina Vogt-Schädler ist CFO/COO und Mitglied der Geschäftsleitung der VP Bank (Schweiz) AG in Zürich.
Während der ersten zwei Jahre Ihres Studiums haben Sie noch unterrichtet. 2001 dann der Wechsel zur VP Bank. Waren Sie da zur richtigen Zeit am richtigen Ort?
Ja, der Jobwechsel kam über einen persönlichen Kontakt zustande. Im Jahr 2000 ging es den Banken noch sehr gut und engagierte Leute mit Potential waren gesucht. Da bekamen auch Quereinsteiger eine Chance. Ich habe mich von Anfang an sehr ins Zeug gelegt, um das mir entgegengebrachte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Meine erste Station war im IT-Bereich.
Nach vier Jahren dann der Wechsel in die Back Office Services. Was hat sich damit für Sie verändert?
Nach vier Jahren ist mein damaliger Chef in die Konzernleitung gewechselt und hat mir eine Stabsstellenfunktion in seinem Bereich angeboten. Damit war ich plötzlich nicht mehr nur für die Belange der IT, sondern für diejenigen aller Back Office Services zuständig. Als seine rechte Hand war ich auch in strategische Fragen involviert. Diese Aufgaben haben den Grundstein für meine heutige Tätigkeit als CFO/COO gelegt.
In diese Zeit fällt auch Ihre Entscheidung, noch einmal ein Masterstudium an der damaligen Hochschule Liechtenstein aufzunehmen. Doch statt für Finanzdienstleistungen haben Sie sich für den Studiengang Entrepreneurship entschieden. Warum?
Im Bachelor-Studium habe ich mir ein breites Wissen zu wirtschaftlichen Themen angeeignet. Das wollte ich weiter ausbauen und neuen Input bekommen. Da ich immer stark mit der Unternehmensleitung zusammengearbeitet habe, lag Entrepreneurship nahe. Das Studium hat mir geholfen, theoretisches Hintergrundwissen aufzubauen, strategisches Denken anzunehmen und meinen eigenen Horizont zu erweitern.
Inwieweit hat Sie die Bank in Ihrer Entscheidung, noch einmal zu studieren, unterstützt?
Die Bank hat mich in meiner Entscheidung sehr unterstützt. Ich habe das Studieninteresse im Vorfeld mit meinem Chef besprochen und er hat mir grünes Licht gegeben. Er betrachtet die Verbindung von Studium und Job als sehr sinnvoll. Konkret hiess das, dass ich donnerstags und freitags an der Uni war – und nicht im Büro. Und das zwei Jahre lang.
Wie haben Sie beruflich von Ihrem Studium profitiert?
Mit dem Eintritt in die Bank konnte ich das Grundwissen, das ich im Bachelor-Studium erworben habe, viel besser verankern. Man hat mit diesen Fragestellungen ja täglich zu tun. Arbeiten und Studieren ist wie ein Geben und Nehmen beider Seiten. Man holt sich das Rüstzeug, bringt es ins Geschäft ein, kann aber auch Prozesse aus dem Geschäft zurückspielen. Gerade wenn es um Facharbeiten geht, lässt sich Vieles reflektieren.
Ein Bachelorabschluss, ein Masterstudium. Wie sieht es in Zukunft mit einem Doktortitel aus?
Ich habe mir das Factsheet dazu bereits mit Interesse angesehen. Im Moment zögere ich noch, weil meine Arbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich arbeite meist auch am Wochenende. Ein Doktorats-Studium lasse ich mir gerne noch offen.
Welche Universität käme dafür in Frage?
Vorzugsweise die Universität Liechtenstein. Das ist meine Haus und Hof-Uni (lacht). Ich mag es, wenn ich mich willkommen fühle. An der Uni Liechtenstein habe ich von Anfang an gespürt, dass man nicht einfach nur eine Nummer ist. Trotz des starken Wachstums hat sie sich eine familiäre Atmosphäre bewahrt. Ausserdem spürt man eine Aufbruchsstimmung, fast wie bei einem Start-Up. Das gibt ein gutes Klima zum Lernen und zum Sein.
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Katharina Vogt-Schädler
(Jahrgang 1967) ist seit 2009 CFO/COO und Mitglied der Geschäftsleitung der VP Bank (Schweiz) AG in Zürich. Die Bank beschäftigt aktuell rund 90 Mitarbeiter. Von 2010 bis 2011 leitete Katharina Vogt-Schädler interimistisch als Vorsitzende der Geschäftsleitung alle Bankgeschäfte der VP Bank (Schweiz) AG. Von 1991 bis 2001 unterrichtete sie als Primarlehrerin bevor sie 2001 zur VP Bank in Vaduz wechselte.
An der FH Liechtenstein hat sie im Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzdienstleistungen studiert. 2008 schloss sie an der Hochschule Liechtenstein ihr Master-Studium Entrepreneurship ab. Katharina Vogt-Schädler ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Triesenberg.
Katharina Vogt-Schädler, Absolventin des Jahrganges 2008 im Masterstudium Entrepreneurship arbeitet heute als CFO/COO und Mitglied der Geschäftsleitung bei der VP Bank (Schweiz) AG in Zürich. Um das in sie gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen, hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt.
Frau Vogt, Sie sind beruflich sehr erfolgreich, haben eine Familie mit zwei Kindern, einen Mann, einen Haushalt und nebenbei noch ein Bachelor- und Masterstudium absolviert. Wie geht das alles zusammen?
Für mich war es ein grosses Glück so jung Kinder bekommen zu haben. Ich konnte meine Ausbildung und die Pensen, die ich gearbeitet habe, immer der Familie anpassen und beides geniessen. Ich hatte aber auch das Glück, dass ich privat wie beruflich Menschen hatte, die an mich geglaubt haben. Das gibt ausserordentlich viel Kraft. Um Karriere machen zu können, braucht es starke Partner – beruflich wie privat.
Bevor Sie in die Welt der Banker und Finanzintermediäre eingetaucht sind, haben Sie zehn Jahre als Primarlehrerin unterrichtet. Warum nicht gleich Bankerin?
Eine gute Frage. Für mich waren meine Jahre als Primarlehrerin keine verlorenen Jahre. Im Gegenteil. Als Pädagogin habe ich gelernt, Menschen in ihrer Verschiedenheit wahrzunehmen und Wege zu finden, ihnen zu vermitteln, was ich von ihnen möchte, sie zu fördern und auch ihre Grenzen zu erkennen. Das ist doch das, was eine gute Führungsperson heute auszeichnet. Dieses Rüstzeug müssen sich Universitätsabsolventen erst mühsam im Job erarbeiten.
1999 haben Sie sich entschieden, noch einmal die Schulbank zu drücken und Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Was hat Sie gereizt?
Ich bin in einem Gewerbebetrieb gross geworden. Im Gymnasium habe ich den E-Zweig gewählt. Das war ein Matura-Abschluss mit Schwerpunkt Wirtschaft. Doch aufgrund der familiären Situation habe ich mich zunächst für ein Pädagogik-Studium entschieden. Je älter die Kinder wurden, desto mehr hat mich ein Studium im Wirtschaftsbereich gereizt.
Entschieden haben Sie sich für ein Studium in Liechtenstein.
Ja, mir ist ein Flyer der damaligen Fachhochschule Liechtenstein in die Hände gefallen und ich wusste sofort: Das ist es. Ein vollwertiges Studium mit Schwerpunkt Wirtschaft, das ich berufsbegleitend absolvieren kann und das noch dazu in der Nähe ist.
Katharina Vogt-Schädler ist CFO/COO und Mitglied der Geschäftsleitung der VP Bank (Schweiz) AG in Zürich.
Während der ersten zwei Jahre Ihres Studiums haben Sie noch unterrichtet. 2001 dann der Wechsel zur VP Bank. Waren Sie da zur richtigen Zeit am richtigen Ort?
Ja, der Jobwechsel kam über einen persönlichen Kontakt zustande. Im Jahr 2000 ging es den Banken noch sehr gut und engagierte Leute mit Potential waren gesucht. Da bekamen auch Quereinsteiger eine Chance. Ich habe mich von Anfang an sehr ins Zeug gelegt, um das mir entgegengebrachte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Meine erste Station war im IT-Bereich.
Nach vier Jahren dann der Wechsel in die Back Office Services. Was hat sich damit für Sie verändert?
Nach vier Jahren ist mein damaliger Chef in die Konzernleitung gewechselt und hat mir eine Stabsstellenfunktion in seinem Bereich angeboten. Damit war ich plötzlich nicht mehr nur für die Belange der IT, sondern für diejenigen aller Back Office Services zuständig. Als seine rechte Hand war ich auch in strategische Fragen involviert. Diese Aufgaben haben den Grundstein für meine heutige Tätigkeit als CFO/COO gelegt.
In diese Zeit fällt auch Ihre Entscheidung, noch einmal ein Masterstudium an der damaligen Hochschule Liechtenstein aufzunehmen. Doch statt für Finanzdienstleistungen haben Sie sich für den Studiengang Entrepreneurship entschieden. Warum?
Im Bachelor-Studium habe ich mir ein breites Wissen zu wirtschaftlichen Themen angeeignet. Das wollte ich weiter ausbauen und neuen Input bekommen. Da ich immer stark mit der Unternehmensleitung zusammengearbeitet habe, lag Entrepreneurship nahe. Das Studium hat mir geholfen, theoretisches Hintergrundwissen aufzubauen, strategisches Denken anzunehmen und meinen eigenen Horizont zu erweitern.
Inwieweit hat Sie die Bank in Ihrer Entscheidung, noch einmal zu studieren, unterstützt?
Die Bank hat mich in meiner Entscheidung sehr unterstützt. Ich habe das Studieninteresse im Vorfeld mit meinem Chef besprochen und er hat mir grünes Licht gegeben. Er betrachtet die Verbindung von Studium und Job als sehr sinnvoll. Konkret hiess das, dass ich donnerstags und freitags an der Uni war – und nicht im Büro. Und das zwei Jahre lang.
Wie haben Sie beruflich von Ihrem Studium profitiert?
Mit dem Eintritt in die Bank konnte ich das Grundwissen, das ich im Bachelor-Studium erworben habe, viel besser verankern. Man hat mit diesen Fragestellungen ja täglich zu tun. Arbeiten und Studieren ist wie ein Geben und Nehmen beider Seiten. Man holt sich das Rüstzeug, bringt es ins Geschäft ein, kann aber auch Prozesse aus dem Geschäft zurückspielen. Gerade wenn es um Facharbeiten geht, lässt sich Vieles reflektieren.
Ein Bachelorabschluss, ein Masterstudium. Wie sieht es in Zukunft mit einem Doktortitel aus?
Ich habe mir das Factsheet dazu bereits mit Interesse angesehen. Im Moment zögere ich noch, weil meine Arbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich arbeite meist auch am Wochenende. Ein Doktorats-Studium lasse ich mir gerne noch offen.
Welche Universität käme dafür in Frage?
Vorzugsweise die Universität Liechtenstein. Das ist meine Haus und Hof-Uni (lacht). Ich mag es, wenn ich mich willkommen fühle. An der Uni Liechtenstein habe ich von Anfang an gespürt, dass man nicht einfach nur eine Nummer ist. Trotz des starken Wachstums hat sie sich eine familiäre Atmosphäre bewahrt. Ausserdem spürt man eine Aufbruchsstimmung, fast wie bei einem Start-Up. Das gibt ein gutes Klima zum Lernen und zum Sein.
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Katharina Vogt-Schädler
(Jahrgang 1967) ist seit 2009 CFO/COO und Mitglied der Geschäftsleitung der VP Bank (Schweiz) AG in Zürich. Die Bank beschäftigt aktuell rund 90 Mitarbeiter. Von 2010 bis 2011 leitete Katharina Vogt-Schädler interimistisch als Vorsitzende der Geschäftsleitung alle Bankgeschäfte der VP Bank (Schweiz) AG. Von 1991 bis 2001 unterrichtete sie als Primarlehrerin bevor sie 2001 zur VP Bank in Vaduz wechselte.
An der FH Liechtenstein hat sie im Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzdienstleistungen studiert. 2008 schloss sie an der Hochschule Liechtenstein ihr Master-Studium Entrepreneurship ab. Katharina Vogt-Schädler ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Triesenberg.