Die Bibliothek der Universität Liechtenstein ist seit der Gründung Mitglied im Verein Regio Bodenseebibliotheken. Dem Verein gehören 40 verschiedenartige Bibliotheken an. Die Bandbreite lässt sich an folgender Auflistung ablesen: Zentralbibliothek Zürich, Universitätsbibliothek St. Gallen, Bibliotheken Schaffhausen, grosse deutsche Stadt- und Hochschulbibliotheken um den Bodensee, Vorarlberger Landesbibliothek, Bibliothek der FH Vorarlberg, drei Liechtensteinische Bibliotheken bis hin zur Kantonsbibliothek Graubünden. Der Verein unterhält zwei Datenbanken zur Literatur der Bodenseeregion. Die Datenbank «Bodensee-Zeitschriften» entstand 2008 als ein von Interreg IV Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein gefördertes Projekt. Dabei wurden durch Bibliotheken in Baden-Württemberg, Bayern, Liechtenstein, der Schweiz und Vorarlberg ca. 350.000 Seiten regionaler Kernzeitschriften digitalisiert. Die zweite Datenbank beinhaltet die Euregio-Bodensee-Bibliographie mit Nachweisen von über 100.000 Büchern, Aufsätzen aus Zeitschriften und Sammelwerken zu Themen, Orten und Personen des Bodenseeraumes.
Small and powerful
Unter dem Motto «Klein, aber leistungsstark» stellten sich die drei Liechtensteinischen Bibliotheken im ersten Vortragsblock der Tagung vor. Dabei gingen sie auf die aktuellen Herausforderungen und deren Lösungsansätze ein. Das Jahr 2024 wurde zu einem wesentlichen Wendepunkt nicht nur für die Universitätsbibliothek, sondern für das gesamte Bibliothekswesen des Landes. Der bisherige, stark veraltete Online-Katalog des Liechtensteinischen Bibliotheksverbunds wurde durch ein neues Verwaltungsprogramm abgelöst. Dies ermöglichte dem Verbund, fokussiert auf das öffentliche Publikum, eine moderne Suchoberfläche anzubieten. Auch die Universitätsbibliothek konnte durch ihren Anschluss an die Swiss Library Service Platform (kurz SLSP) mit swisscovery.li nicht nur einen topmodernen Discovery-Service anbieten, sondern mit dem SLSP-Buchkurier die Literaturversorgung der Universität bereichern und um 40 Mio Titel exorbitant erweitern. Im zweiten Vortragsblock stellte Oliver Thiele: SHAI - die Digitale Assistenz der Bibliotheken Schaffhausen vor, die mithilfe der Künstlichen Intelligenz entwickelt wurde. Die Tagung fand mit einem Architekturrundgang, geführt durch Johannes Herburger, einen gebührenden Ausklang.
Die zum Teil weite Anreise nach Vaduz hat sich für alle Teilnehmenden mit Sicherheit gelohnt. Sie lobten sowohl die gute Organisation und Gastfreundlichkeit als auch die spannenden Vorträge und die Möglichkeit, die Universität Liechtenstein und ihre Bibliothek näher kennenzulernen.