Die Metropolregion südlich von San Francisco, insbesondere das Silicon Valley, gilt als Schmelztiegel für Innovation, Forschung und Entwicklung. Die hohe Dichte an Vorzeigeunternehmen und renommierten Bildungseinrichtungen bietet ausgezeichnete Gelegenheiten, Unterschiede im Geschäftsgebaren zwischen amerikanischen und europäischen Unternehmen zu identifizieren. Anlässlich eines After-Work-Meetings auf dem Uni-Campus präsentierten 27 Masterstudierende Unternehmern aus Liechtenstein die Erkenntnisse ihrer Studienreise.
Wissenstransfer zu lokaler Wirtschaft
Die Universität Liechtenstein hatte in Kooperation mit dem Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft der Liechtensteinischen Regierung zu dem Anlass geladen, bei dem der Informations- und Erfahrungsaustausch mit Wirtschaftstreibenden der Region im Fokus stand. Nach der Begrüssung durch den Studiengangsmanager des Masterprogrammes Entrepreneurship, Dr. Matthias Filser, unterstrich Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister, Dr. Thomas Zwiefelhofer, die Bedeutung des Wissenstransfers zwischen Universität und regionaler Wirtschaft. Regionale Wirtschaftsvertreter konnten im Rahmen von kompakten Präsentationen durch die Master-Studierenden von den Erfahrungen der Studierenden profitieren.
Key learnings für Unternehmer
Zusammenfassend konnten die Masterstudierenden wesentliche Unterschiede in den lokalen Ökosystemen, der Einstellung zu Wachstum und vor allem in der Risikobereitschaft identifizieren. Beispielsweise wurden fliessende Grenzen zwischen Arbeit, Spass und Freizeit als zentrale Elemente erkennbar. «Arbeit macht Spass und erinnert mehr an Studierendenprojekte, als an Arbeit im klassischen Sinne, wie wir sie kennen», so Fabian Meier.
Ökosystem für gesunde Unternehmenskultur
Im Silicon Valley ist der Pioniergeist der Unternehmer allgegenwärtig, das Motto «Gemeinsam die Welt verändern» überall deutlich spürbar. Der «Drive» der visionären Gründer überträgt sich damit auch auf die Mitarbeitenden und setzt ein enormes Potential frei. Interessant ist der Umstand, dass in den Startphasen der Unternehmen vor allem «Macher» gefragt sind, die eine Idee vorantreiben können und erst in späteren Phasen Strukturen aufgebaut und Manager eingestellt werden.
Risikobereitschaft der Kapitalgeber
Auch die Risikoeinstellung von Unternehmern im Silicon Valley unterscheidet sich deutlich von der europäischen Kultur. So konnten die Studierenden eine «try and error-Kultur» als essentielles Element identifiziert, die auch von Kapitalgebern akzeptiert wird, solange daraus auch Lerneffekte erzielt werden. Investoren unterstützen zahlreiche Startups mit Risikokapital in der Erwartung, dass wenige Erfolgreiche den erwarteten Return on Investment für alle Investitionen generieren.
Vernetzung zwischen Unternehmen
Das Netzwerk der Unternehmen im Silicon Valley wurde als weiterer bedeutender Faktor ausgemacht. Kontakte werden nicht nur auf der Top-Management Ebene und in der Gründer-Szene gepflegt, auch Mitarbeitende sind auf den verschiedensten Ebenen bestens vernetzt. So werden bei konkreten Herausforderungen auch gerne Kollegen aus anderen Unternehmen informell und offen zur Problemlösung beigezogen.
«Mit Anlässen dieser Art der Universität Liechtenstein entstehen neue Ideen für die wirtschaftliche Zukunft Liechtensteins – aus den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, Impulsen internationaler Regionen mit Vorbildcharakter und der lokalen Wirtschaft», freut sich Wirtschaftsminister Dr. Thomas Zwiefelhofer.
«Für unsere Studierenden ist dieser Praxis-Check mit Liechtensteiner Unternehmern eine wertvolle Erfahrung und Ergänzung im Studium», schätzt Studiengangsmanager Dr. Matthias Filser die Kooperation mit dem Ressort Wirtschaft und den Mehrwert für die Studierenden ein.