Crooked Wood

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Projektart und Laufzeit

FFF-Förderprojekt, Januar 2025 bis Dezember 2025

Koordinator

Craft & Structure

Forschungsschwerpunkt

Nachhaltiges Planen und Bauen

Beschreibung

Rund 41% der Fläche des Fürstentums Liechtenstein sind mit Wald bedeckt. (Amt für Statistik, 2021) Drei Viertel dieses Waldes sind aufgrund einer durchschnittlichen Hangneigung von 40 % oder mehr als Schutz-wald definiert. (Amt für Wald, Natur und Landschaft, 2012) Dennoch ist er eine der wichtigsten Rohstoff-quellen. Von dem jährlich in Liechtenstein geernteten Holz werden jedoch rund 70% direkt energetisch genutzt, was den Kohlenstoffspeicherzyklus von Holz drastisch verkürzt. (Amt für Statistik, 2021) Zudem verändern sich die Waldstrukturen aufgrund des Klimawandels. Prognosen für den liechtensteinischen Wald besagen, dass im Jahr 2070 die Fichte vor allem in den tiefen Lagen verschwinden wird und nur noch in den höheren Regionen überleben kann. (Frehner, Zischg, & Gubelmann, Chur, Sargans und Bern 2021) Im Gegensatz dazu werden die Laubholzarten zunehmen, was zu einem Mischwald führt.
Daher wird der Schwerpunkt der Forschung auf dem Potenzial von Laubholz in schlechter Qualität gelegt. Ein allgemeines Ziel ist es, die Lebensdauer eines Holzstammes zu verlängern, bevor dieser als Energieträger genutzt wird. Eine Analyse des lokalen Vorkommens von Laubholzarten und ihrer Qualität wird als Werkzeug dienen, um dieses Wissen in konstruktive Lösungen umzusetzen. Darüber hinaus dient ein Ver-gleich verschiedener Konstruktionssysteme, die mit kurzen Holzstämmen aus massivem Laubholz arbeiten können und die Möglichkeiten zur Ressourceneffizienz und Rückbaubarkeit bieten, als Ausgangspunkt für die weitere Erforschung der Systeme von Fachwerkstrukturen. Dieses Konstruktionssystem wurde historisch massiv genutzt, bietet aber auch Potenziale für zukünftige Nutzungen, da es Möglichkeiten für die verbleibenden Laubhölzer bietet. So werden die verschiedenen beteiligten Teile des Systems auf ihre strukturelle Rolle und ihre Eigenschaften hin untersucht, um Potenziale im vorhandenen, aber nicht genutzten Laubholz zu finden. Eine Katalogisierung von Laubholz mit minderwertiger Qualität wie beispielsweise krummen, zu kurzen, zu dicken oder verdrehten Hölzern, definiert das verfügbare Material neu. Das Ziel kann als Darstellung von Möglichkeiten innerhalb des strukturellen Systems des Fachwerkbaues formuliert werden und durch den Einsatz des Laubholzes neues Potential aufzeigen.

Wirkungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft

Der Hauptschwerpunkt der Forschung wird auf dem Potenzial von minderwertigem Laubholz liegen. Ziel ist es, die Lebensdauer eines Holzstamms zu verlängern, bevor dieser als Energiequelle genutzt wird. Eine Analyse des lokalen Vorkommens von Laubholzarten und ihrer Qualität dient als Instrument, um dieses Wissen in bauliche Lösungen umzusetzen. Darüber hinaus wird ein Vergleich verschiedener Konstruktionssysteme, die mit kurzen Holzstämmen aus massivem Laubholz arbeiten können und Möglichkeiten für Ressourceneffizienz und einer Rückbaubarkeit bieten, mit einem tieferen Fokus auf dem Fachwerk abgeschlossen. Dieses Konstruktionssystem wurde in der Vergangenheit massiv genutzt, bietet aber auch zukünftige Chancen, da es Möglichkeiten für Laubholzanwendungen eröffnet. Die verschiedenen beteiligten Teile des Systems werden auf ihre strukturelle Rolle und Eigenschaften untersucht, um das Potenzial des verfügbaren Materials zu ermitteln. Eine Katalogisierung von minderwertigem Laubholz, wie krummen, kurzen, dicken oder verdrehten Teilen, definiert das verfügbare Material neu und soll im Fachwerk eingeordnet werden.

Liechtensteinbezug

Der Anteil des Energieholzes (inkl. Ast- und Kronenmaterial) an der gesamten Holzverwendung in Liechtenstein betrug im Jahr 2020 72,3% (Amt für Statistik, 2021). Mit dem zunehmenden Verständnis für die Notwendigkeit des Wandels hin zu einer nachhaltigeren Zukunft, ist eine direkte Nutzung von geschlagenem Holz als Energieholz nicht mehr zu vertreten. Mit diesem Forschungsprojekt über das Potenzial von heimischem Laubholz werden daher neue Möglichkeiten mit dem regionalen Material aufgezeigt. Die Auswirkungen liegen somit direkt im Land Liechtenstein. Gleichzeitig ist der Anteil an Energieholz in anderen Alpenregionen vergleichbar. Die vorgestellten Ergebnisse sollten sich also nicht nur auf Liechtenstein konzentrieren, sondern können Möglichkeiten für eine breitere Öffentlichkeit bieten, die sich mit dem globalen Thema der Nachhaltigkeit und dem Drang nach einem ressourcenschonenderen Bauwesen auseinandersetzen.