Tag 1: Die Anreise
Nach einer langen Anreise kamen wir um 15.00 Uhr in Wien an. Nach einer kurzen U-Bahnfahrt und einem Check-in ins Hotel, machten wir uns gleich auf den Weg ins Stadtzentrum Wien. Wir besuchten den Stephansdom und bekamen einen Einblick in die faszinierende Architektur der Kirche. Am Abend gingen wir gemeinsam Abendessen und erholten uns von der langen Zugfahrt.
Tag 2: Besuch International Office
Unser nächster Halt führte uns zur Universität für Angewandte Kunst, ein kreativer Hotspot für Design, Kunst und Architektur. Inmitten innovativer Arbeiten und künstlerischer Entfaltung bekamen wir Einblicke in die Welt der angewandten Kunst. Die «Angewandte» hat total 2000 Studierende und fünf Campusse in Wien. 50% davon sind ausländische Studierende. Der Unterricht ist in Klassenverbänden von 40 bis 60 Studierenden organisiert. Einige namhafte Dozierende waren in der Vergangenheit Vivienne Westwood oder Karl Lagerfeld.
Das International Office betreut 200-250 Incomings/Outgoings pro Jahr. Pro Klasse werden jedoch nur 2–5 Incomings aufgenommen, da der Platz sehr beschränkt ist.
Am Nachmittag hatten wir Freizeit, welche wir mit Sightseeing, Kaffee trinken und Shoppen verbrachten. Um den Abend ausklingen zu lassen, gingen wir leckeres Sushi essen.
Tag 3: Besuch bei der Botschaft und Austausch Lehrlingswesen
Nach einem herzlichen Empfang durch die Lernenden, durften wir einen Rundgang durch die Bibliothek machen und einen Einblick in das Archiv werfen. Wir erkundeten viele faszinierende Bücher, wie beispielsweise die «Vogue New York» aus dem Jahr 1932.
Die Universität für Angewandte Kunst hat sechs Lernende, davon haben wir vier aus den Bereichen Bibliothek und Archiv kennengelernt. Mit dem Lehrabschluss Information und Dokumentation kann auch der Beruf Bürokauffrau/-kaufmann ausgeübt werden. Ausserdem gibt es noch zwei Lernende im Bereich Informatik. Die Lernenden in Wien, haben im Gegensatz zu uns die Schultage ganz anders aufgeteilt. Anstatt jede Woche, haben die Lernenden in Wien immer blockweise Schule. Ausserdem haben sie nur eine Abschlussprüfung, die sehr praxisorientiert ist. Bei uns hingegen sind es deutlich mehr Prüfungen, welche auch eher theoretisch orientiert sind. Das Lehrlingswesen an der Angewandten ist nämlich dezentral organisiert, das heisst, die Lernenden rotieren nicht oder kaum und bleiben meist alle Lehrjahre in der gleichen Abteilung. Der Austausch war sehr interessant und es hat uns sehr gefreut, wie bemüht die Lernenden waren, uns innert kürzester Zeit so viel Wissen wie möglich über ihren Arbeitsalltag zu vermitteln.
Unser nächster Halt führte uns zur liechtensteinischen Botschaft – ein Ort, an dem nicht nur diplomatische Beziehungen gepflegt, sondern auch kulturelle Schätze bewahrt werden. Wir hatten die Gelegenheit, mit einer Mitarbeiterin der Botschaft zu sprechen, welche uns einen grossartigen Einblick in das Alltagsleben einer Botschaft gab. Die liechtensteinische Botschaft ist eine «bilaterale» Botschaft, vertritt also nicht nur Liechtenstein, sondern auch Tschechien. Die Adresse liegt prominent neben dem Bundeskanzleramt in der Nähe des Stadtpalais Liechtenstein. In rund 60 Bibliotheken in ganz Österreich gibt es ein «Liechtenstein-Regal» mit Büchern von Liechtensteiner Autoren. Die Liechtensteiner Botschaft stellt keine Pässe oder Visa aus, dafür ist die Schweizer Botschaft zuständig. Liechtenstein unterstützt jedoch in sonstigen konsularischen Angelegenheiten.
Tag 4: Die Heimreise
Am Morgen versammelten wir uns ein letztes Mal an der Rezeption und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Eine kleine Stärkung für die lange Zugfahrt durfte auch nicht fehlen. Während der Zugfahrt unterhielten wir uns über die vergangenen Eindrücke in Wien und freuten uns gleichzeitig wieder auf zu Hause.
Unser Lehrlingsausflug war nicht nur eine kulturelle Reise, sondern auch eine Reise zu neuen Perspektiven und kreativen Impulsen. Wir haben neue Menschen kennengelernt und neues Wissen und Erfahrungen mitgenommen. Da es für mich als Lernende an der Universität Liechtenstein die letzte Reise war, war dies somit auch meine Abschlussreise. Ich werde diese Reise sowie auch alle vergangenen auf jeden Fall in sehr positiver Erinnerung behalten.
Autorin: Sina Vogt (Lernende im 3. Lehrjahr)