Analyse der internationalen Steuerarchitektur und ihre Auswirkungen auf Liechtenstein

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Projektart und Laufzeit

FFF-Förderprojekt, November 2024 bis Januar 2025

Koordinator

Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Steuerrecht

Forschungsschwerpunkt

Wealth Management

Beschreibung

Das Ziel dieses Projekts besteht in der Analyse der gegenwärtigen internationalen Steuerrechtsarchitektur. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Rolle der internationalen Steuerrechtsarchitektur bei der Bewertung des Reformbedarfs sowie bei der Entwicklung neuer internationaler Steuerstandards gelegt. Das wachsende Interesse an Themen wie der (Neu-)Zuweisung von Besteuerungsrechten, der Besteuerung der digitalen Wirtschaft, der Substanz als Mittel zur Begründung steuerlicher Ansässigkeit und vielen weiteren hat sich als Katalysator für ein Überdenken des Governance-Ansatzes in internationalen Steuerfragen erwiesen. Die Studie analysiert die Governance-Herausforderungen innerhalb dieses internationalen steuerlichen Rahmens und erörtert, ob die von der OECD geführten Institutionen oder die neu geschaffene Rahmenkonvention der Vereinten Nationen zu internationalen Steuerfragen zu einer größeren Fairness und Inklusivität im Entscheidungsprozess beitragen können. Ein zentrales Anliegen in diesem Zusammenhang ist die Frage, ob diese internationalen Initiativen die Souveränität der Länder bei der Regulierung ihrer eigenen Steuergesetzgebung verletzen oder ob diese Standards als unverbindliche „Soft Law”-Regelungen behandelt werden sollten. Des Weiteren wird in diesem Projekt die Repräsentation von Entwicklungs- und Niedrigeinkommensländern in der Diskussion über die internationale Steuerrechtsarchitektur untersucht und für eine stärkere Beteiligung dieser Länder an der Formulierung neuer Vorschläge plädiert. Des Weiteren werden die Herausforderungen, die sich aus der Standortverlagerung, beispielsweise von multinationalen Unternehmen, ergeben, untersucht. Dabei wird die Notwendigkeit einer effektiven Umsetzung von Maßnahmen gegen Gewinnkürzung und Gewinnverlagerung (Base Erosion and Profit Shifting, BEPS) sowie einer angemessenen Zuweisung von Besteuerungsrechten an die Länder, in denen tatsächlich Wertschöpfung stattfindet, betont.
Zudem analysiert das Projekt die Auswirkungen dieser internationalen Initiativen auf Liechtenstein, eruiert, wie das Land darauf reagieren sollte und analysiert die Möglichkeiten zur Beeinflussung globaler steuerpolitischer Entscheidungen. Durch eine umfassende Aufarbeitung dieser Schwerpunktthemen zeigt das Projekt die wachsende Bedeutung regionaler und nationaler Anliegen für Fairness und Gerechtigkeit in Entscheidungsprozessen, welche die Interessen aller Länder, einschliesslich kleiner, aber wirtschaftlich bedeutender, Länder wie Liechtenstein berücksichtigen, auf.