Projektart und Laufzeit
Vorstudie zur Dissertation, seit September 2024Koordinator
Liechtenstein Business Law SchoolBeschreibung
Die Möglichkeit des Rückgriffs auf stiftungs- und trustrechtliche Aufsichtsverfahren - insbesondere beim Verdacht auf pflichtwidriges Handeln durch die Stiftungs- und Trustorgane - ist in der Praxis von essentieller Bedeutung. Die divergierenden Interessen zwischen Stiftungs- respektive Trustorganen und Begünstigten sind häufig Anlass für Streitigkeiten, bei denen die Foundation- sowie Trustgovernance ohne gerichtliche Hilfe nicht mehr gewährleistet wäre.In diesen Situationen stellt sich allerdings häufig zunächst die Frage, wem überhaupt Antragslegitimation und im weiteren Verfahren Parteistellung zuteilwird. In der jüngeren Rechtsprechung der Gerichtsbarkeit in Liechtenstein zeigt sich eine Tendenz zu einer äusserst restriktiven Beurteilung, insbesondere der Thematik der Parteistellung. Diese Entwicklung stösst in Teilen der Lehre auf Kritik, da eine fortwährende Verschiebung der Machtbalance zugunsten der Stiftungs- und Trustorgane beobachtet wird. Diese Tendenz könnte letztlich dazu führen, dass besonders Begünstigte von Stiftungen und Trusts zunehmend an Macht verlieren.
Das Forschungsvorhaben setzt sich daher kritisch mit der einschlägigen Literatur und Rechtsprechung auseinander und erarbeitet fundamental die zentralen Fragestellungen betreffend die Antragslegitimation und Parteistellung im stiftungs- und trustrechtlichen Aufsichtsverfahren aufarbeiten.