Steuerliche Anreize und die globale Mindeststeuer

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Projektart und Laufzeit

FFF-Förderprojekt, Juni 2023 bis Dezember 2023 (abgeschlossen)

Koordinator

Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Steuerrecht

Forschungsschwerpunkt

Wirtschaftsrecht

Beschreibung

Aus unterschiedlichsten Motiven heraus gewähren viele Staaten Anreize, die ausgewählte Bran-chen oder Tätigkeiten steuerlich begünstigen. In Kürze werden solche nationalen Vorschriften mit dem OECD/G20-Rahmenwerk zur globalen Mindestbesteuerung multinationaler Unternehmen (GloBE) zusammentreffen, das von mehr als 135 Staaten weltweit befürwortet wird. Danach soll von grossen multinationalen Unternehmensgruppen zukünftig ein Mindeststeuersatz von 15% erhoben werden, sofern die effektive Steuerbelastung in einer Jurisdiktion, in der eine Unternehmensgruppe tätig ist, diesen Wert unterschreitet. Wann immer also steuerliche Anreize den effektiven Steuersatz unter die 15%-Schwelle senken, oder eine bereits bestehende niedrige Steuerbelastung noch weiter reduzieren, kommen die GloBE-Regeln zur Anwendung. Diese sehen je-doch keine einheitliche Behandlung aller Arten von Steuervergünstigungen bei der Berechnung der zu erhebenden Zusatzsteuern vor. Stattdessen wird sich GloBE auf verschiedene Steuererleichterungen unterschiedlich auswirken, wobei das Ausmass dieses Effekts weitgehend von der Ausgestaltung des Anreizes abhängt. Die Tatsache, dass einige Steuervergünstigungen weniger anfällig für eine Nachbesteuerung unter GloBE sind als andere, eröffnet erheblichen Spielraum für fiskalpolitische Massnahmen zur Gewährung effektiver steuerlicher Anreize.