Projektart und Laufzeit
FFF-Förderprojekt, November 2024 bis Dezember 2025Koordinator
Urbanism, Architecture & SocietyForschungsschwerpunkt
Nachhaltiges Planen und BauenBeschreibung
Urbane Infrastruktur - vom Wohnungsbau über die Energie- und Wasserversorgung bis hin zu den Verkehrssystemen - bildet die Grundlage für die Lebensbedingungen in modernen Stadtregionen. Diese Beziehungen können enorme Territorien umfassen, die Urbanisierung in neue Dimensionen ausdehnen unddie materiellen, politischen und sozialen Dimensionen des Raums verändern. Dieses Projekt verbindet die globalen Fragen dieser Forschungsrichtung der ausgedehnten Urbanisierung mit laufenden empirischen Forschung zu Urbanisierungsprozessen im Alpenrheintal in Mitteleuropa und in der Stadtregion Gauteng
in Südafrika. Die Studie stützt sich auf diese frühere Forschung an der Universität Liechtenstein in Verbindung mit sozialwissenschaftlichen Methoden, um die Art und Weise zu untersuchen, wie sich die Urbanisierung zwischen den etablierten städtischen Zentren und den geografischen Peripherien „ausdehnt“, und um zu versuchen, die Form und die Auswirkungen der laufenden urbanen Transformationen in den zwei Fallstudiengebieten zu bestimmen. Dabei werden wir insbesondere mit vergleichenden Methoden aus der Stadt- und Politikwissenschaft arbeiten, um uns auf die Produktion von Wohnraum, die Verkehrssysteme und die Alltagserfahrungen der Menschen in ausgewählten Gebieten innerhalb der Fallstudien zu
konzentrieren. Die Gegenüberstellung dieser Regionen trägt auch zur neuesten Theorie der Stadtforschung bei und bringt Wissenschaftler:innen aus vielen Regionen der Welt zusammen, um über die Probleme der heutigen Urbanisierung zu reflektieren. Das Projekt mündet in einem Sammelband; die Inhalte
davon werden auch in den Medien einem breiten Publikum zugänglich gemacht, um die lokalen Belange Liechtensteins und der Schweiz in einen globalen Dialog zu bringen.
Wirkungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft
Das Projekt ist innovativ, weil es darauf abzielt, einen Vergleich zwischen zwei hochgradig verstädterten Gebieten durchzuführen, die nicht oft miteinander ins Gespräch gebracht werden, um Theorien und Konzepte durch empirische Forschung in jedem der beiden Gebiete zu bewerten. Auf diese Weise wollen wir die breitere Schnittstelle zwischen Stadtentwicklung und Gesellschaft verstehen: Welche Kräfte wirken an der Peripherie, wo gibt es Momente der Transformation oder des Wandels, und welche Auswirkungen könnte dies möglicherweise für die Urbanisierung auf verschiedenen Ebenen haben, von Nachbarschaften bis zu Regionen hin.Liechtensteinbezug
Wir erwarten, dass unser vergleichender und multiskalarer Ansatz wichtige Erkenntnisse über das Spektrum der Auswirkungen der Urbanisierung auf Liechtenstein liefern wird. Wir erwarten auch zu erfahren, wie sich die Stadtentwicklungspolitik auf das Alltagsleben der Menschen auswirkt, zum Beispiel auf die räumlichen Muster des Pendelns und die Beziehungen zwischen Arbeit und Wohnen. Wir glauben, dass dies nicht nur theoretische, sondern auch sehr praktische Auswirkungen haben wird, die wir versuchen werden, in Form von politischen Empfehlungen für Liechtenstein als Teil des stark urbanisierten Alpenrheintals zu formulieren.Das Projekt berührt zudem direkt die thematischen Schwerpunkte der Universität Liechtenstein, vor allem Nachhaltigkeit, Verantwortung und Gesellschaft. Insbesondere soll die Mobilität als zentraler Aspekt der Nachhaltigkeit untersucht werden. Die Transformation der gebauten Umwelt und der Wohnpraktiken steht im Zusammenhang mit dem Fokus der Universität auf Nachhaltigkeit. Die Verantwortung für diese Umwelt und diese Praktiken ist ebenfalls von grosser Bedeutung, ebenso wie die gesellschaftliche Relevanz unserer Erkenntnisse für den einzelnen Menschen und für Governance-Strategien im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung.
Schlagworte
Mobilität, Raumentwicklung