Die Universität Liechtenstein schliesst die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum mit einer Festvortragsreihe ab. Im Mittelpunkt stehen die wesentlichen Fragen: „Was kann Forschung?“, „Welche Bildung brauchen wir?“ und „Welche Zukunft hat Arbeit?“ Referierende sind Hans-Jörg Rheinberger, Peter Sloane und Theo Wehner.
Die Universität Liechtenstein schliesst die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum mit einer Festvortragsreihe ab. Im Mittelpunkt stehen die wesentlichen Fragen: „Was kann Forschung?“, „Welche Bildung brauchen wir?“ und „Welche Zukunft hat Arbeit?“ Referierende sind Hans-Jörg Rheinberger, Peter Sloane und Theo Wehner.
Der erste Vortrag dieser speziellen Reihe findet am 3. Oktober um 18.00 Uhr im Auditorium der Universität statt. Der habilitierte Molekularbiologe Hans-Jörg Rheinberger, Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, beleuchtet die gegenwärtige Situation der universitären Forschung in Europa und wirft dabei auch einen Blick zurück. „Forschung sah damals ganz anders aus. Es gab nun mal keine gentechnischen Labors wie heute - die Arbeitsbedingungen waren ganz andere. Als Charles Darwin 1831 seine fünfjährige Weltreise mit der "Beagle" antrat, nahm er nur ein paar Bücher und Kisten mit, um Material zu sammeln. Außerdem hatte er ein riesiges Korrespondenten-Netzwerk, das er nutzte, um Informationen zu sammeln und auszutauschen“, meinte Rheinberger in einem Interview in der Zeitung „Handelsblatt“. Im Zentrum seines Vortrages an der Universität Liechtenstein stehen Aufgabe und Funktion der Forschung für die Universität und damit auch der Nutzen für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft.
Peter Sloane wird im zweiten Vortrag am 27. Oktober der Frage nachgehen: „Welche Bildung brauchen wir“. Der britisch-deutsche Berufs- und Wirtschaftspädagoge und Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik an der Universität Paderborn analysiert das Selbstverständnis universitärer Bildung im Zusammenhang mit der Frage, welchen Auftrag Universitäten haben.
Im dritten Vortrag am 7. November wird Theo Wehner, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der ETH Zürich, untersuchen, welche Zukunft die Arbeit hat. Seiner Meinung nach macht Grundeinkommen genauso wenig faul, wie Erwerbsarbeit grundsätzlich fleissig macht! Wehner schreibt: „Seit 1970 erhöht sich die Zahl der Güter und Dienstleistungen, die wir pro Stunde produzieren, jährlich um ca. 2,6 Prozent. Dies entspricht einer Verdoppelung der Produktivität in 27 Jahren! Berücksichtigt man zusätzlich die Arbeitslosenquote und das globalisierte Angebot an Arbeitskräften von ca. 3 Milliarden, so ist Vollbeschäftigung – abgesehen von sittenwidrigen Verträgen und Dumpinglöhnen – die utopischere Vorstellung als jene des bedingungslosen Grundeinkommens.“