Die besten Tipps kommen von «Fresh Graduates», die erst vor Kurzem ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Einer dieser Alumni ist Sebastian Faltin, der im Sommersemester 2021 sein Masterdiplom in Entrepreneurship an der Universität Liechtenstein erhielt. Sebastian berichtete im Rahmen einer Vorlesung für Master-Erstsemester im Studiengang Entrepreneurship und Management über die Ergebnisse seiner Masterthesis zum Thema «Narzissmus und unternehmerische Intention an Modehochschulen», wie er diese zusammentrug und wie er seine Thesis verfasste.
Seine Kernaussage lautet «Am Anfang schon das Ende denken» – was genau er darunter versteht, erklärt Sebastian Faltin so:
«Mit klassischen Tipps, wie zum Beispiel: ‹Fangt früh genug an…› ist einem kaum geholfen. Derartig hilfreiche Hinweise kennen wir von unseren Eltern und Lehrern spätestens seit der Einschulung. Das ‹früh genug anfangen› hängt einem nicht nur schon zu den Ohren raus, es zählt, wenn wir ehrlich sind, auch nicht gerade zu den Kernkompetenzen von Studierenden.
Selbstverständlich ist es wichtig, so früh wie nur möglich zu beginnen. Egal ob es um das Durchforsten von Literatur, das Führen von Interviews oder das Sammeln von Datensätzen geht – Timing ist entscheidend. Leider ist entscheidendes Timing bzw. das ‹früh genug anfangen› etwas sehr Subjektives und wir alle kennen doch sicherlich die Aussage: ‹Unter Druck arbeite ich am besten.›
Die Maxime sollte deswegen nicht sein so früh wie nur möglich anzufangen, nur um stressfrei und ‹on time› fertig zu werden. Ein Zeitplan, der es einem ermöglicht pünktlich abzugeben, ist schliesslich eine Grundvoraussetzung.
Viel wichtiger als ausschliesslich früh zu beginnen ist doch eine Vision!
Jetzt werden viele sagen: ‹Eine Vision für eine Thesis? Klingt nach studentischem Hochmut – bestenfalls Übereifer.› Doch eine Vision, ein ‹Big Picture›, welches man wie einen Fixstern vor sich sieht und verfolgt, schützt davor, eine Thesis nur um des Abgebens-Willen zu schreiben. Es hilft vielmehr, eine zielgerichtete Thesis zu verfassen, die neue, vielleicht sogar überraschende Erkenntnisse zu einem Thema liefert. Zu einem Thema, welches begeistert. Und damit kommen wir zu einem ganz wichtigen Punkt, wenn es um das Schreiben einer guten Thesis geht:
Passion!
Egal ob während des Bachelor- oder Master-Studiums, wenn ich darüber nachdachte, bald ein kleines Buch zu verfassen, graute es mir. Während des Bachelor-Studiums war das für mich eine sehr zähe und kaum zufriedenstellende Tortur. Warum? Ganz einfach: Augen auf bei der Themenwahl! Wir alle kennen die langen Listen mit vorgeschlagenen Themen. Auf dieser sind meist viele spannende Themen zu finden. Jedoch neigen wir Studierenden oft dazu, bei der Priorisierung der Themenwahl die falschen Kriterien anzulegen. Schnell wird diskutiert, welches das leichteste Thema sei, bei welchem der Aufwand am geringsten oder sogar, welcher Professor am wohlwollendsten bewertet.
Viel wichtiger ist es doch eigentlich ein Thema zu finden, welches begeistert.
Ein Thema, welches beim Einlesen genauso viel Spass macht wie beim Schreiben. Ein Thema, welches die intellektuelle Neugier auf mehr weckt und zum visionären Denken einlädt. Hat man ein solches Thema gefunden, kann man beginnen sich das Ende vorzustellen: Wie fühle ich mich, wenn die Thesis einmal erfolgreich beendet wurde? Wie werde ich die Resultate präsentieren? Was für Erkenntnisse erwarte ich? Wie gelange ich zu diesen Erkenntnissen?
All das wird einem helfen, die Thesis nicht nur erfolgreich abzuschliessen, sondern dies mit Freude zu tun – egal ob bei der Recherche, den Umfragen, den Auswertungen oder dem Schreiben selbst. Also sucht euch nicht einfach das bequemste Thema raus und schreibt wild drauf los. Nehmt euch Zeit ein Thema zu wählen, welches euch begeistert. Denkt darüber nach, welche Erkenntnisse ihr gewinnen wollt. Stellt euch vor, wie ihr eure Erkenntnisse mit vollem Erfolg vor euren Professoren präsentiert. Deswegen:
‹Am Anfang schon das Ende denken.›»
Wertvolle Überlegungen von: Sebastian Faltin. Er ist Alumnus der Universität Liechtenstein und heute Sales und Marketing Manager bei Innoforce in Ruggell (Liechtenstein). Innoforce ist auf die Entwicklung von Software in der Medizininformatik, insbesondere für die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Hörgeräteakustik und Augenheilkunde spezialisiert.
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