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Ändert Blockchain die Musikindustrie?

In Vorträgen wird immer wieder die Musikindustrie als anschauliches Beispiel für eine Branche angeführt, die ständig von digitalen Innovationen beeinflusst wird. In diesen Vorträgen geht es um den plötzlichen Wandel von der Pianorolle zu Vinyl, Kassetten, CDs und MP3 bis hin zum heutigen Streaming. Haben Sie sich jemals gefragt, was hinter den Kulissen all dieser Veränderungen passiert?    

Schauen Sie sich einmal an, wo und wie derartige Innovationen die Musikindustrie beeinflussen. Sie werden feststellen, dass diese in all den Jahren vor allem im Produktionsbereich und auf der Verkäuferseite stattgefunden haben. Es stimmt, dass sich das Konsumverhalten verändert hat, jedoch folgen die Prozesse hinter den Kulissen bis heute immer noch der gleichen Logik und den Regeln, die seit über hundert Jahren gelten.  

Und plötzlich gibt es die Blockchain-Technologie, die genau diese alten Prozesse verändern kann. Die Auswirkungen dieser Technologie auf die Unterhaltungs- und Kreativbranche stehen erst am Anfang. 

"Ich frage mich, ob die Blockchain die Musikindustrie erneut und womöglich für immer verändert?  "

Mein Name ist Vincenzo Neidhardt, ich bin angehender Masterstudent in Wirtschaftsinformatik hier an der Universität Liechtenstein. Ich habe dieses englischsprachige Master-Programm und genau diese Universität gewählt, damit ich die laufende technologische Revolution für meine Zwecke in der Musikindustrie nutzen kann.  

In den letzten Jahren habe ich als Künstlermanager gearbeitet und hatte schon immer den starken Drang, die Dinge ein wenig anders anzugehen als die meisten Manager. Ich bin einem Förderprogramm in Zürich beigetreten, habe ein anderes Einnahmemodell für das Künstlermanagement ausgearbeitet und eine Managementfirma gegründet, die sich stark auf Ownership, Kontrolle und Eigenständigkeit der Kunden konzentriert.    

Machine learning in der Musikindustrie 

All das habe ichneben meinem Bachelorstudium in Zürich gemacht. Der Preis dafür waren schlechtere Noten und gelegentliche Wiederholungen. Nichtsdestotrotz wollte ich mein Studium unbedingt fortsetzen und erfolgreich abschliessen. Erschwerend kam in dieser Zeit hinzu, dass meine Firma nicht als Start-Up eingestuft wurde und mir somit wesentliche Mittel durch Unterstützungsbeiträge oder Venture Capital nicht zur Verfügung standen.  

Nachdem meine damaligen Dozierenden in einer Vorlesung die Möglichkeiten des Machine Learning erklärt hatten, fand ich einen Weg, eine Tätigkeit aus meiner Arbeit im Musikmanagement technisch zu lösen. Mir war sofort klar: Das wird mein Leben viel einfacher machen. Ich kontaktierte einen Freund, den ich zufällig bei einem Nebenjob kennengelernt hatte, und fragte ihn, ob er Lust hätte, ein neues Unternehmen zu gründen.   

Helga.works: Selbstbestimmung für Musiker   

Jetzt haben wir 2022 und unser Projekt Helga.works ist auf dem besten Weg, die Arbeit von selbstständigen Künstlern und ihren Managern in der Musikindustrie grundlegend zu verändern. Unser Ziel ist es, ihr gesamtes Geschäft in einem einzigen Management-Tool zu konsolidieren, das wir als Software-as-a-Service anbieten. Musiker und Manager können damit bessere, datengestützte Entscheidungen treffen und ihre Karriere effizienter gestalten.  

Zu diesem Zweck haben wir Helga.works als einen auf die Bedürfnisse der selbstständigen Künstler ausgerichteten digitalen Manager entwickelt, der alle eingegangenen Einnahmen überprüft, automatischen abgleicht und auf Musiker und Manager aufteilt. Helga.works führt dazu auch eine automatische Analyse durch, um festzustellen, ob alle Gagen, Tantiemen und sonstigen Einnahmen auch tatsächlich eingegangen sind. Bei Abweichungen spricht das Tool Warnungen oder Empfehlungen aus. 

Dies ist leichter gesagt als getan. Die komplexen Prozesse und Technologien, die wir verstehen und umsetzen müssen, stellen uns täglich vor grosse Herausforderung. Da wir versuchen, nicht nur bereits digitalisierte, sondern auch halb- und nicht digitalisierte Umsatzberichte zu konsolidieren, ist es für unser Unternehmen entscheidend, die dafür benötigten und aufwändigen Entwicklungen zu priorisieren.    

Blockchain zur Vereinfachung des Künstleralltags   

Da wäre noch die Blockchain. In der Tat sehen wir den potenziellen Wert von Blockchain. Beispielsweise im Bereich von intelligenten Verträgen, oder in der Vereinfachung der vielen Prozesse, mit denen wir heute konfrontiert sind. Tokenized Assets zum Beispiel könnten uns sofort wichtige Informationen für unseren Prozess der Einnahmenaufteilung liefern. Smart Contracts könnten die Art und Weise, wie wir Arbeit organisieren und Prozesse gestalten, grundlegend verändern und automatisieren.  

Angesichts der Tatsache, dass hinter den Kulissen der Musikindustrie im Produktions- und Vertriebsbereich im Vergleich zum Musikstreaming nichts Revolutionäres stattgefunden hat, bezweifeln wir, dass die Branche für einen solch grundlegenden Wandel schon bereit ist. Zum heutigen Zeitpunkt muss in diesem Bereich noch mehr Forschung betrieben werden, um die Prozesse und Anforderungen von Musikern und Managern besser zu verstehen. 

Autor: Vincenzo Neidhardt, studiert MSc Information Systems (Wirtschaftsinformatik) an der Universität Liechtenstein und ist CEO der Musikmanagement-Lösung Helga.works

 

Helga.works setzt auf tokenisierte Aktien  

Weitsichtig ist Vincenzo nicht nur bei der Wahl seines Studiums an der Universität Liechtenstein. Der CEO einer Management-SaaS-Lösung für Berufsmusiker und Musikmanager ist auch bei der Finanzierung seines Software-Start-ups höchst innovativ. Das Ostschweizer Wirtschaftsportal berichtete kürzlich, dass Helga.works zur Finanzierung auf tokenisierte Aktien setzt. “Das St.Galler Software Start-up Helga.works setzt für rund 30 Prozent ihrer Finanzierungsrunde tokenisierte Aktien ein. Die digitalen Wertpapiere sind seit dem 13. Oktober 2022 für alle öffentlich zugänglich.Hier lesen Sie den ganzen Beitrag. 

Mehr im Interview: Vincenzo, Helga.works und der Master Wirtschaftsinformatik  

In diesem Video erklärt Vincenzo, warum er den Master Wirtschaftsinformatik hier an der Universität Liechtenstein gewählt hat und was er sich vom Studium für die Zukunft seiner Musikmanagement-Lösung Helga.works erwartet.  
Daniel Knapp, Studiengangsmanager des Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik, zeigt die Vorteile dieses englischsprachigen Studiums an unserer kleinen Universität auf und erklärt, welche Chancen sich für die Studierenden bereits während des Studiums ergeben.  

Triff uns persönlich: Info-Events an der Uni Liechtenstein

Du möchtest auch im Job voll durchstarten und dafür das nötige Wissen erlernen? Dann besuche uns am Campus bei einer unserer Infoveranstaltungen. Du erfährst alles über unsere Studiengänge und kannst Vincenzo, Daniel und viele der nur 700 Studierenden am Campus persönlich kennenlernen. 

Alle Infoveranstaltungen auf einen Blick 

 

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