Die Moschee in Córdoba steht stellvertretend für die vielschichtigen kulturellen Einflüsse und Verflechtungen in der Architektur Andalusiens. Christliche und islamische Architektur sind hier in einem Gebäude verschmolzen. Die klassische Reise vom Norden in den Süden stellt Fragen nach den eigenen kulturellen Wurzeln und der kulturellen Verflechtung.
Die Reise führt uns durch mehr als 13 Jahrhunderte kulturgeschichtlich aufregender Epochen in Andalusien bis in die Gegenwart. Per Reisebus geht es von Madrid aus durch die Mancha mit ihren Windmühlen über Jaén mit ihrer berühmten Kathedrale nach Granada. Die verschiedenen Unterkünfte, bei denen alle Zimmer um den gemeinsamen Patio, unterschiedlichen Grösse und Charakters angeordnet sind, werden Teil der Erfahrung der lokalen Bautypen.
In der lebendigen Stadt Granada mit allgegenwärtigen Alhambra, die über der Stadt thront, tauchen überall Perlen der islamischen Architektur auf. Diese sind, wie auch im Alcazar von Sevilla oder der erwähnten Moschee von Cordoba, überlagert durch die Architektur der spanischen Eroberer, welche die Kunst der Araber nutzend, ihren eigenen Stil entwickeln. Die Paläste Viana in Cordoba oder Pilatos in Sevilla zeugen vom goldenen Zeitalter Spaniens. Die meisten dieser Gebäude sind heute fantastische, jedoch leere Hülsen, in die wir das Leben der ehemaligen Einwohner nur projizieren können. Umso interessanter ist ein funktionierendes Gebäude, wie die Architekturschule Granadas, das sich aus einem ehemaligen Krankenhaus, das sich wiederum aus einem Nasridenpalast entwickelt und in der die
verschiedenen Epochen subtil ihren Ausdruck finden.
Auf dem Weg nach Cádiz und Sevilla halten wir an wenig besuchten, schönen Orten wie Antequera oder dem Kartäuserkloster von Jerez de la Frontera.