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Architektur & Pflanzen

Bilder: Annett Höland, Luis Friedemann
Die LSA am Mittwoch XL im Kunstmuseum Liechtenstein.

Der MITTWOCH XL zu Parlament der Pflanzen II gibt Einblick in verschiedene in Liechtenstein entstehende Projekte rund um Pflanzen, Landschaft, Ressourcen, Ernährung, Architektur und Kunst und findet jeden Mittwochabend im Seitenlichtsaal des Kunstmuseums Liechtenstein statt.

Am Mittwoch, 05. Juli 2023, war die Liechtenstein School of Architecture mit drei Beiträgen vertreten. Neben der ukrainischen Künstlerin Tetiana Pavliuk, die derzeit im Künstleratelier in Balzers tätig ist und einer Präsentation der Arbeiten der VorkursschülerInnen der Kunstschule Liechtenstein, war die Liechtenstein School of Architecture mit dem Studio Circular Café, dem diesjährigen Biennalebeitrag und dem Pro Bono Projekt «Ackerhüsli» Teil des vom Kunstmuseum kuratierten Abends.

Das Entwurfsstudio «Circular Café» beschäftigte sich im Sommersemester 2023 mit der zirkulären Zukunft Liechtensteins.

Essen produziert Abfall. Leben produziert Abfall. Bauen produziert sehr viel Abfall. Was fällt da ab? Wo landet es? Und könnte es auch anders sein? Um ein ganzes Land weg von seinem linearen Pfad hin zu einem zirkulären Selbstverständnis zu führen, braucht es nicht nur technische Lösungen, sondern eine gesellschaftliche Dynamik. Nach welchem Rezept kann eine solche Dynamik entstehen? Das Entwurfsstudio Circular Café hat hierfür nach Antworten gesucht.
Das Studio wurde von Luis Hilti und Saikal Zhunushova geleitet und ist eine Zusammenarbeit mit der Stiftung Lebenswertes Liechtenstein.

Der Liechtensteinische Beitrag zur Architekturbiennale 2023 in Venedig beschäftigt sich mit dem Thema.

EWASTE 
BURDEN AND TREASURE

Manuel Frick, Minister für Gesellschaft und Kultur, Katrin Milanzi & Mikel Martinez (non-plan, Zürich) stellten in Zusammenarbeit mit Gabriela Dimitrova und dem Kurator Alberto Alessi der Universität Liechtenstein den diesjährigen Biennalebeitrag vor.

"More than buildings, forms, materials or structures, it is architecture's ability to alter how we see the world that is its most precious and powerful gift." Lesley Lokko, Kuratorin der 18. Architektur Biennale in Venedig "The Laboratory of the Future".
Die Ausstellung greift diesen Gedanken auf und zeigt das unsichtbare Band zwischen Liechtenstein und Ghana, welches durch unser Handeln Lebensräume, soziale Räume und Gesellschaftsstrukturen in einer integrativen und globalen Gesellschaft verändert. Liechtenstein und Ghana sind verbunden, auch wenn dies beiden Seiten unbewusst ist. Jedes Jahr exportiert Liechtenstein mehrere Hundert Tonnen Elektroschrott. Seine Wege zu verfolgen ist schwer bis unmöglich, die Auswirkungen sind jedoch auf beiden Seiten sichtbar. In Ghana verursacht der Elektroschrott Krankheiten und Armut, bildet jedoch durch den Gewinn von wertvollen Stoffen die Lebensgrundlage für viele Menschen. In Liechtenstein müssen diese Wertstoffe neu beschaffen werden.
Der Elektroschrott hat eine globale Dimension bekommen und ist auch für kleine Länder wie Liechtenstein von Relevanz. Ist der Elektroschrott Abfall oder wertvolle Ressource? Was würde sich ändern, wenn der Export sukzessive reduziert würde?

Den dritten Beitrag gestalteten die Studierenden Luis Friedmann, Noah Laternser und Luca Strimmer des Pro Bono Projekts «Ackerhüsli» der Liechtenstein School of Architecture zusammen mit Florian Bernardi, Projekt Ernährungsfeld der Gemeinde Vaduz. Das Team hatte zuvor bereits den Mittagstisch mit einer regionalen, vegetarischen Paella bereichert.

Was hat Architektur mit Pflanzen zu tun? Viel! Architektur schafft die Räume, in denen wir uns aufhalten, in denen wir leben. Dabei befindet sich unsere Architektur in einem Raum, der Umwelt, in dem Pflanzen und damit unsere Lebensgrundlage seit jeher wachsen und gedeihen. Dabei sind Pflanzen mehr als Sauerstoff- und Nahrungslieferanten und helfen uns auch in der Architektur die immer dichter und heisser werdenden Städte abzukühlen. Gleichzeitig werden meist viele Flächen versiegelt und das Wachstum von Pflanzen unterbrochen oder verhindert.
Ein Pavillon im Haberfeld soll Raum für den Austausch über Pflanzen und Landwirtschaft in Liechtenstein bieten. Dabei soll der Pavillon in einem kleinen Massstab einen Versuch darstellen, wie Architektur und Pflanzen koexistieren oder sich gar ergänzen können.

Der Mittwoch XL am 5. Juli 2023 war eine Kooperation des Kunstmuseums Liechtenstein, der Kunstschule Liechtenstein, der Liechtenstein School of Architecture und dem Liechtensteinischen Amt für Kultur.