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Global Schindler Award für Studentinnen aus Liechtenstein

Im Rahmen der Preisverleihung des Global Schindler Award 2015 am 30. April 2015 in Shenzhen wurden zwei Architektur-Studentinnen der Universität Liechtenstein ausgezeichnet.
In dem weltweiten Wettbewerb war ihr Entwurf für die chinesische Stadt Shenzhen als eines von 12 Projekten aus 250 Wettbewerbsbeiträgen nominiert worden.
Der mit 150.000 US-Dollar an Preisgeldern ausgestattete Wettbewerb für barrierefreie Architektur bot jungen Architekten im Jahr 2015 erstmalig weltweit die Gelegenheit, ihre Arbeiten von einer internationalen Jury ausgewiesener Experten begutachten zu lassen. Bis zum Anmeldeschluss hatten sich Studierende aus aller Welt mit mehr als 250 Wettbewerbsbeiträgen für den Global Schindler Award registriert.

Die beiden Masterstudentinnen der Universität Liechtenstein, Martyna Michalik aus Polen und  Hana Pleskačová aus der Tschechischen Republik, erhielten bei der Preisverleihung am 30. April 2015 ein Reisestipendium von 5000 Dollar.
Die Aufgabe
Die Aufgabe hatte darin bestanden, nachhaltige Entwicklungspotenziale für die Stadt Shenzhen, eine der am dichtesten bevölkerten Städte Chinas, zu erarbeiten. Der Entwurf Martyna Michalik und  Hana Pleskačová löst diese Herausforderung mit nachhaltigen, produktiven Landschaften, die aus den Übermengen Bauschutt in der Stadt entstehen. Ausgewählt hatte ihr Projekt eine 12-köpfige internationale Jury internationaler Experten unter der Leitung von Professor Kees Christiaanse von der ETH Zürich.
«Von den Problemstellungen in anderen Regionen unseres Planeten können wir vieles lernen. Die durch Studierende entwickelten visionären Lösungsansätze sind wichtige Denkanstösse für eine nachhaltige Raumentwicklung, auch für das Alpenrheintal und Liechtenstein», bewertet Studioleiter Prof. Peter A. Staub die erfolgreiche Teilnahme an diesem globalen Wettbewerb. «Ein globaler Wettbewerb wie der Schindler Award ist zudem ein Gradmesser für unsere Arbeit an der Universität Liechtenstein – auf dessen Ergebnis wir sehr stolz sind.»

Neuerfindung von Shenzhen



thumbnail-2.jpgIn ihrem Entwurf «Productive Landscapes» entwerfen die Studentinnen ein Szenario von Shenzhen im Jahr 2045 an der Schwelle zu Überbevölkerung, Umweltverschmutzung und gesellschaftlichen Unruhen.
«Die Herausforderung bestand darin, sich in einen völlig anderen kulturellen, ökologischen und dynamischen Kontext zu versetzen und die entsprechenden Erkenntnisse daraus zu ziehen. Ich denke, das hat sich letztendlich positiv in einer ganz neuen Sichtweise zu diesem Thema niedergeschlagen», 
so Architekturstudentin Martyna Michalik.

Vision: Produktive Landschaften



Die stadtplanerische Vision der beiden Masterstudentinnen sieht eine radikale Verwandlung vor: Die Stadt übernimmt die Verantwortung für die Bewältigung der gravierenden, jahrelang vernachlässigten Probleme wie Abfallentsorgung, Abbruch und Überschwemmung und verwandelt ihre prekäre Situation in eine nachhaltige Zukunft. Nach und nach entwickelt sich eine Schicht aus organischem Biomüll über dem Bauschutt, die den Anbau von Lebensmitteln und Landwirtschaft ermöglicht und neue Lebensräume für Tiere eröffnet. Während im Untergrund Abfälle entsorgt und recycelt werden, erzeugen Pflanzen Energie für die Stadt. Auf der Oberfläche entstehen neue Erholungsmöglichkeiten in Form von Parks, Wanderwegen und Aussichtspunkten. «Je mehr Negatives (Abfall) aus der Stadt in den Bergen aufgehäuft wird, umso mehr Positives wird von der Landschaft für die Stadt produziert», so die Vision der Studierenden.




Kreative Atmosphäre im Studium



Für den Erfolg ihres Konzepts spielte auch  die offene, interdisziplinäre Atelieratmosphäre in den Masterstudios am Institut für Architektur und Raumentwicklung eine Rolle. Im Austausch mit ihren Kommilitonen und begleitet von renommierten Experten aus den Bereichen Soziologie, Städtebau und Kommunikation hatten die beiden Studentinnen ihre Idee im Architektur-Masterstudio der Universität Liechtenstein ausgearbeitet. 
«Das gesamte Studio hat wie ein Büro zusammengearbeitet – der grösste Teil der Arbeit während des Semesters bestand aus Recherche und der Ausarbeitung eines Leitfadens als Grundlage für sämtliche Entwurfsentscheidungen»,
beschreibt Hana Pleskačová ihre Herangehensweise im Masterstudio der Universität Liechtenstein.