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Engagement zahlt sich aus

Viele Vereine suchen händeringend nach Nachwuchs. Dies ist Ausdruck einer Zeit, in der das Zugehörigkeitsgefühl des Einzelnen zur öffentlichen Gemeinschaft immer mehr zu schwinden scheint. Dabei wird das Begeistern von Neumitgliedern oder ehrenamtlich tätigen Nachfolgern für Vorstandspositionen zur grossen Herausforderung.

Text: Brian Haas, Präsident Verein Jugendrat Liechtenstein
Foto: Celina Banzer

 

Ende 2011 entwickelten Florian Ramos und ich die Idee, den Jugendrat Liechtenstein zu gründen. Unser Antrieb war die Frage, wie wir junge Menschen vermehrt für Politik begeistern und sie neutral informieren könnten. Ein knappes Jahr später wurde unsere Idee endlich Realität. Wir verstehen uns als informierendes Organ, welches die Jugendlichen und jungen Erwachsenen unabhängig auf aktuelle politische Themen hinweist. Damit möchten wir die Freude am Wählen und Abstimmen fördern.

In Liechtenstein herrscht ein wahres Überangebot an Vereinen. Im Jahr 2015 waren 286 Vereine im Handelsregister eingetragen. Bei der Gründung des Jugendrats Liechtenstein war uns wichtig, von Anfang an mit unserer Arbeit zu überzeugen. Deshalb haben wir bereits bei Bekanntmachung ein Ergebnis präsentiert und keine Forderungen an die Politik gestellt. Unser Startprojekt war «easyvote», eine unparteiische Broschüre, mit der wir junge Menschen neutral auf die Wahlen vorbereiten wollten. Insgesamt konnten wir so rund 3000 Jungwählerinnen und Jungwähler erreichen.

Die heutige Jugend will gemeinsam etwas verändern und bewirken können. 

Mittlerweile geht der Jugendrat Liechtenstein in sein fünftes Jahr. Projekte wie die Jugendsession oder der Workshop «Politik zum Anfassen», begeistern immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene für die Politik und helfen, unsere Arbeit bekannt und für Neumitglieder interessant zu machen. Unsere Erfahrung zeigt: Die heutige Jugend erwartet von einem Verein mehr als eine reine Interessenvertretung. Sie will gemeinsam etwas verändern und bewirken können.

Wir sind überzeugt, dass es letztlich egal ist, wo sich junge Menschen engagieren. Viel wichtiger ist es, dass sie sich einbringen. Denn die Entscheidungen von heute betreffen unser künftiges Wohlergehen.

www.jugendrat.li

 

*Dieser Beitrag erschien ursprünglich in der Juni 2017 Ausgabe des Denkraum Magazins.